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Gschlechtsumwandlung durch Waerme? - Druckversion

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Gschlechtsumwandlung durch Waerme? - elcocinero - 26.07.2015

Hallo ihr lieben.
Ich hab mal wieder nen paar Fragen. Ich hab jetzt vor vier Wochen meinen ersten Nachwuchs erhalten, rund 120 rote Tilapias und merke jetzt schon das die Wachstumsunterschiede enorm sind, teilweise um 100%. Liegt natuerlich an der jeweiligen koerperlichen konstitution des Individuums, aber auch am Geschlecht, soweit ich das verstanden habe. Jetzt habe ich Artikel gefunden, das man die Geschlechtsausbildung durch waerme veraendern koenne. In dem konkreten Fall (find den Link leider nicht mehr) war vom Tag des freischwimmens an von einer konstanten Wassertemperatur von 38grad fuer vier Wochen die Rede um zu 80% maennliche Nachkommen zu erhalten. Allerdings verbunden mit einer mortalitaetsrate von 25%. Jetzt wollt ich mal wissen, ob das einer von euch schon mal versucht hat?

Fressen die Eltern, bzw die groesseren Geschwister irgendwann die Brut, wenn das Becken zu voll wird?

Was macht Ihr mit der Ueberpopulation wenn die Eltern nicht aufhoeren sich zu vermehren? Pendelt sich das irgendwann ein, oder machen die bei meinen klimatischen Bedingungen das ganze Jahr durch so weiter bis das das ganze System zwangsweise irgendwann kippt? Weil es ist gestern nochmal nen ganzer schwung gekommen.

Bei geschlechtsbestimmung durch Genitalien schauen, sollen ja auch den Profis noch ne Fehlerqoute von gut 10% passieren und mit Hormonen rumzupfuschen um sicher zu gehen das die naechste Generation sich nicht reproduziert wiederspricht der Sache an sich. Gibt es sonst noch eine Moeglichkeit die Nachwuchsrate zu kontrollieren, ausser Supermale oder Hybridzuechtung. (Faellt beides weg wegen der hohen Transportkosten) weil sonst bleibt mir nur noch die kleinen wegzukeschern und sie der Katze zu geben, bevor mir mein Tank aus den Naehten platzt

Schon mal vielen Dank im vorraus und Gruesse von der Insel
Andre.


RE: Gschlechtsumwandlung durch Waerme? - swordsman56 - 26.07.2015

Hi,
ich hab zwar keine Fische, aber ich habe auch einiges zum Thema gefunden:

Zitat:„Wir konnten in früheren Untersuchungen nachweisen, dass eine Wassertemperatur von 36 Grad die Geschlechtsausbildung frisch geschlüpfter Larven beeinflusst“, so Hörstgen-Schwark. In der Kreislaufanlage des Kooperationspartners Fisch und Wasser Oelzschau (Sachsen) sind nun hormonbehandelte, genetische und temperaturbehandelte Männchen miteinander verglichen worden. „Es hat sich herausgestellt, dass die temperaturbehandelten Männchen schneller wachsen und sogar größer werden als die hormonbehandelte Vergleichsgruppe. Diese Methode hat demnach nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen wirtschaftlichen Vorteil.“ Derzeit arbeiten die Forscher weiter an der Optimierung einer Aquakulturanlage mit integrierter Wärmebehandlung.
Quelle
Aber Vorsicht, wenn du weiter suchst, findest du Artikel die sagen das diese Fische steril sein können.

Hier noch 3 Links aus meinen Favoriten:
1. Link Development of All-male Fingerlings by Heat Treatment and the Genetic Mechanism of Heat Induced Sex Determination in Nile Tilapia
2. Link MONO SEX MALE PRODUCTION IN NILE TILAPIA USING DIFFERENT WATER TEMPERATURES
3. Link Effects of water temperature on growth and sex ratio of juvenile Nile tilapia Oreochromis niloticus (Linnaeus) reared in geothermal waters in southern Tunisia

Wenn du noch weitere gute Infos findest, lass es uns wissen.


RE: Gschlechtsumwandlung durch Waerme? - MayFlower - 26.07.2015

Bezüglich platzender Tanks kann ich meiner Erfahrung nach Entwarnung geben.
Zumindest bei meinen eigenen Tilapien kommt da null komma gar nichts an Jungfischen hoch, wenn ich die werdenden Mamas nicht rechtzeitig isoliere.(Bei paarweise angesetzten anderen Barschen habe ich durchaus zeitweise Probleme mit Überbevölkerung, weil ich es nicht rechtzeitig übers Herz gebracht habe, einen Großteil der Zwerge an die Tilapien zu verfüttern) Die Becken sind zwar nicht winzig und auch ein wenig strukturiert, aber trotzdem weder weiläufig noch mit aureichend geeigeten Verstecken (feine Pflanzen) versehen, als daß da irgendwelche pfiffigen Jungtiere es schaffen könnten, der buckligen Verwandschaft zu entgehen. Die werden umgehend versnackt. Ist bei mir zumindest bei 3 von 4 Arten so, also zumindest die Roten, die Naturform und Mossambicus haben bei mir ihre Neffen zum Fressen gern, bei Esculentus habe ich es noch nicht drauf ankommen lassen, davon habe ich nicht so viele.
Aber vielleicht haben die Anderen da ja auch gegenteilige Erfahrungen gemacht, ich füttere ja auch nicht so maximal viel.

In der Natur verkrümeln sich die Kleinen wohl gerne in den Wurzeln der schwimmenden Papyrusinseln. Sollte ich mal ein ausreichend großes Becken besitzen, würde ich das gerne mal nachstellen, also quasi ein Biotopaquarium für niloticus. Aber das ist wohl noch in weiter Ferne, denn das müssten ja ein paar Tausend Liter und ein größeres Gewächshaus sein. Und ob man das dann nicht doch lieber wieder intensiver nutzt, wenn es mal da ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber Träumen ist ja erlaubt.


JJ