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Aquaponik in der Oberpfalz - Druckversion

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Aquaponik in der Oberpfalz - Gyver - 28.11.2015

Hallo Zusammen,

ich möchte hier mein Projekt dokumentieren und natürlich auch wenn nötig auf Eure Erfahrungen zurückgreifen. Viele Informationen habe ich für meine Pläne schon sammeln können. Vielen Dank dafür!!! Jetzt, nachdem ich das alles mal hingemalt habe, gibt es ein paar konkrete Fragen, die gerne stellen möchte, bevor ich das Werkzeug und Material in die Hand nehme.

Ich habe reichlich 12m² Platz und vor 2 Wochen schon mal ein Streifenfundament gesetzt, auf dem ein Gewächshaus aufgestellt wird. Das GH wird aus einer 60mm dicken Holzkonstruktion gebaut, die innen und außen mit spezieller GH Folie bespannt wird. Der Boden wird isoliert und als Wärmesenke aufgebaut. Also unten eine Isolationsschicht, dann ein Wärmespeicher aus Ziegeln mit Luftkanälen und drüber wieder eine Isolationsschicht und der GH Boden. Ein solar betriebener Lüfter bläst dann die Heiße Luft unter dem Dach in den Zwischenboden, die Ziegeln speichern die Wärme und geben sie Nachts über die Luftknäle wieder ab. Somit zirkuliert die Luft im GH permanent was neben dem Wärmespeicher sicherlich von Vorteil ist.
[attachment=2067][attachment=2068]

Ein paar Erläuterungen zu meinem Plan:
Es soll ein 1000L Fischtank (1200L IBC) sein. Danach ein 500L (halber IBC) mit integriertem Eigenbau Trommelfilter. In diesem Becken nach dem 60µm Edelstahl-Filtergewebe der Biofilter mit Helix oder ähnlichem. Zwischen den beiden Behältern kommunizierende Röhren mit einer dauernd laufenden Tauchpumpe am Eingang des Filters mit ca. 3000L/h. In einem der beiden Behälter noch die Luftpumpe. Aus dem Becken nach dem Filter pumpt eine zusätzliche zeitgesteuerte Pumpe das Wasser in den Düsenstock um den Trommler zu reinigen. Parallel dazu wird der Motor für mind. eine Umdrehung betrieben. Das Abwasser wird in einem Eimer mit Siebeinsatz geleitet, um die Fesztstoffe möglichst einfach mit wenig Wasserverlust entnehmen zu können. Ein Überlauf führt zum Sumpf. Da fällt mir ein, der Trommler braucht auch noch einen Überlauf, falls man was nicht funzt...
Ein weiterer Kreislauf pumpt aus dem Sumpf ins Fischbecken. Das Wasserniveau steigt durch die Kommunizierenden Röhren zeitgleich im Biofilter an und der Überlauf führt zum Kiesbeet. Der Siphon entleert es wieder automatisch in den Sumpf. Ein Solarpanel soll einen Pufferakku laden, der bei Stromausfall nur diese Pumpe weiter betreiben soll. Das sollte für den Notfall reichen.
Hier mal die Skizzen dazu:
[attachment=2070] [attachment=2069]

Jetzt meine Unsicherheiten, falls die Anlage keine größeren Fehler hat:
1.
Wo soll die Luft eingeleitet werden? Im Fischbecken, oder lieber bei den Helix wegen den Bakterien, oder brauche ich das gar nicht weil der Düsenstock genügend O2 einbringt?
2.
Gibt es in dem Kiesbeet und in dem Sumpf auf der rechten Seite einen Nährstoffmangel, weil der Zulauf nahe am Auslauf ist?
3.
Muss die Pumpe vom Kiesbeet dauernd laufen, oder kann ich da Strom sparen? Wenn sie nicht dauernd läuft, befürchte ich, dass der Rhythmus zwischen Pumpeneinschaltzeit und Siphon nicht synchronisiert bleibt.

Insgesamt habe ich versucht möglichst überschaubare Technik zu verwenden. Nur Zeitschaltungen und Überläufe. Außerdem möglichst geringe Pumphöhen und natürlich mit geringen Kosten.
Wenn alles gut geht, baruche ich dann im Frühjahr vom @tiggar auch noch ein paar Tilapia. So 60 Stück hiermit vorangekündigt ;) Je nach Fortschritt des Projektes kannst du ja mitverfolgen ob das klappt, oder ob das eher ein Hühnerstall wird :D

Viele Grüße,
Andreas


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - Wolf-Aqua - 29.11.2015

Willkommen an Board! Freut mich, dass du dein Projekt vorstellst.

Zu deinen Fragen:

1. In beiden. Es geht nicht nur um Sauerstoffeintrag sondern auch um CO2 Austrag.
2. Nein, wenn das Beet vollständig entwässert wird vom Syphon.

Eine Schlamwasserbehandlung würde ich noch mit einplanen, um dort noch Dünger für das System raus zu holen.


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - Gyver - 29.11.2015

Danke für die Rückmeldung, der CO2 Austrag war mir nicht bewusst.

Wegen der Schlammwasserbehandlung muss ich aber noch mal genauer nachfragen. Welche Möglichkeiten gibt es denn da? Ich hätte das einfach auf den Kompost gebracht, aber das nützt natürlich nichts für das AP System:-/

Viele Grüße,
Andreas


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - jjacoo - 29.11.2015

Hi, und Willkommen.
Zu 3.)
Da die Biofilterung ja mit Helix und damit nicht nur im Kiesbeet stattfindet, muss die Pumpe dafür nicht durchlaufen.
Du solltest halt schauen, dass Pumpe und Syphon genug leisten um das Beet in jeweils 15 bis 20min zu fluten bzw. zu leeren.
Dann kannst du einen Stundenitervall machen in dem die Pumpe so lange [/i]läuft bis der Syphon anspringt. Der läuft ab und dann ist etwa ne halbe Stunde Pause bis die Pumpe wieder anspringt.

Viel Erfolg und auch Grüsse
Jens


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - joe-ponix - 30.11.2015

Hallo!

Dein Projekt sieht sehr gut durchgeplant aus!
Die Luft hilft auch immer, ein wenig das Becken umzuwelzen +
Gasaustrag wie Wolfgang schon sagte

Neben CO2 können auch aus Schlammnestern Stickstoffverbindungen ausgasen, diese sind sehr giftig, außerdem Methan.... wenn alles gut belüftet ist, dann bilden sich nie nennenswerte Konzentrationen.....

wenn der Tank aber nicht durchmischt ist und nicht belüftet wird, so bilden sich oft sauerstoffarme zonen, die es immer zu vermeiden gilt, diese Zonen vergrößern sich dann automatisch und die Gase verdrängen dann den Sauerstoff aus der Lösung. Statt 8 mg/l Sauerstoff haste dann vielleicht 6mg/l Sauerstoff + 2 mg/l NO/N2O drin gelöst, wovon zweitere zusätzlich auch noch giftig für alle beteiligten im Aquaponik-System sind.

Grüße: Joe


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - Wolf-Aqua - 30.11.2015

Für die Abwasserbehandlung würde ich ein seperates Gefäß z.B. Regentonne verwenden.
Das Schlammwasser dort rein und für min 1 Woche Stark belüften und evt. umwelzen. Dann alle Pumpem aus und für 1-3 Tage stehen lassen.
Den (evt. leicht Trüben) Überstand zurück in das System (viel P) und den Schalmm auf die Wiese, Kompost.

Es gibt noch eine vielzahl von weiteren Methoden! Such Worte könnten sein: Abwasserbehandlung, sludge treatment etc.


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - joe-ponix - 30.11.2015

(30.11.2015, 12:01 )Wolfgang schrieb: Für die Abwasserbehandlung würde ich ein seperates Gefäß z.B. Regentonne verwenden.
Das Schlammwasser dort rein und für min 1 Woche Stark belüften und evt. umwelzen. Dann alle Pumpem aus und für 1-3 Tage stehen lassen.
Den (evt. leicht Trüben) Überstand zurück in das System (viel P) und den Schlamm auf die Wiese, Kompost.

Es gibt noch eine vielzahl von weiteren Methoden! Such Worte könnten sein: Abwasserbehandlung, sludge treatment etc.

Die Jungs von @Aqua-tech nennen das Teil "Abzapfbecken" hab mich schlapp gelacht als die mir davon erzählt haben :D Sehr gut ist ein Bodenablauf mit 90°-Winkel+ Rohr + 90°Winkel + Steigrohr, dass ein HP-Förderer ist.

Dieses Steigrohr führt wieder oben in das Becken mit 90°-Winkel waagerecht zur Wasseroberfläche. Oben muss die Luft des HP-Förderers entweichen können, dann läuft die Susi, der schlamm wird im Steigrohr stark belebt, mit luft durchmischt und setzt sich nur schwach am boden im "Abzapfbecken" ab. Mann kann unten ein T-Stück + Ablaufhahn installieren, wenn mann zwischendurch Feststoffe sedimentieren und "abzapfen" zB in die Kanalisation, möchte.

Eigentlich sollte ich das nicht unbedingt weitergeben, jedoch sehe ich auch, dass das Forum solche Sachen sowieso innerhalb der nächsten 6 Monate peilt, und ich denke Aqua-tech wird sich über die Promotion an dieser Stelle freuen. Falls das nicht OK ist, bitte ich die Administratoren, diesen Eintrag zu entfernen.

Dankeschön und schöne Grüße,
Joe


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - Gyver - 30.11.2015

Danke für eure Info's. Die Abwasseraufbereitung werde ich auf jeden Fall mit einplanen. Jetzt mach ich mich erst mal an den Bau des Trommlers ran...


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - DomWeb - 01.12.2015

Warum schaltest du eine Pumpe vor den Trommler ?
Damit zerkleinerst du nur unnötig die Feststoffe.
Bau die Pumpe dahinter ein macht in dem Fall mehr sinn.
Vielleicht wäre es in der Größe mit dem Siebfilter einfacher und "sinnvoller".
Sammeln auch gerade Bestellungen, günstiger kommst du an den wohl nicht ran.


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - Gyver - 02.12.2015

Danke für die Tipps. Das mit der Pumpe leuchtet natürlich ein. Ich wollte möglichst effizient den Mulm aus dem Fischbecken absaugen. Aber die Position der Pumpe dürfte für die Strömungsgeschwindigkeit im Rohr tatsächlich egal sein.
Das mir dem Siebfilter lässt mich auch etwas länger darüber nachdenken. Ein Trommler ist sicherlich etwas übertrieben. Vielleicht mache ich doch erst mal ein paar Erfahrungen mit einem Siebfilter, weil der einfacher zu bauen ist und keine zusätzliche Pumpe zum spülen benötigt. Aber bei der Sammelbestellung mache ich nicht mit. Ein 0,5m² 300µm Edelstahlsieb kostet 42,-€ und Kunststoffplatten habe ich mir schon vom Recyclinghof besorgt. ich bin eben Bastler ;)

viele Grüße
Andreas


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - DomWeb - 02.12.2015

Kannst du gerne machen, wir haben auch festgestellt das eben ein Edelstahlsieb und ein Spaltsieb zwei verschiedene Dinge sind.
Ein Spaltsieb sind viele feine Stäbchen nebeneinander, das Sieb ist geflochten.
Setzt sich nun feiner Dreck in die Waben ist das Sieb bald nichts anderes als eine glatte Platte über der Dreck und Wasser fließt.


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - Wolf-Aqua - 02.12.2015

Man muss allerdings unterscheiden zwischen einem Gewebe mit 300µm und einem Spaltsieb mit 300µm.
Spaltsiebe sind i.d.R. mit einem Laser gearbeitet worden und sehen aus wie Schlitze.

Mit Normalen Siebgewebe habe ich auch schon einen solchen Filter gebaut. Musste den am Ende jeden bzw. alle 2 Tage reinigen.

Bei dem kleinen Volumen würde ich einfach einen großzügig demensionierten Mehrkammerfilter verwenden.
Vorteile: Lange Standzeiten, wartunsgarm und die Feststoffe können schon direkt im System kontrolliert "verrotten".

Dennoch kann eine Schlammwasseraufbereitung Sinn machen.


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - Gyver - 02.12.2015

Sieht gut aus. Ich dachte ja bei dem Trommler sogar eher an 60µm Gewebe. Durch das Rückspülen wäre die Feinheit ja erst mal kein Problem, aber würde ich damit sogar zu viel Material und somit auch wichtige Stoffe mit rausholen?

viele Grüße,
Andreas


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - DomWeb - 04.12.2015

Ich überlege das gewebe mit spülung zu bauen:-)


RE: Aquaponik in der Oberpfalz - Gyver - 04.12.2015

Jaaa, das macht sicher Sinn. Habe solche Beispiele im Netz auch schon gesehen. Was mich dennoch stört ist der Wasserhöhenunterschied dem man für den Filter braucht. Die Trommel kann ich einfach ins Helixbecken hängen und somit mit den kommunizierenden Röhren arbeiten.