Den Cyphotilapia frontosa a.b.a. "Tanganjika-Beulenkopf" habe ich auf einer Zierfischbörse gesehen und der hatte Tilapia im Namen, aber eine ad hoc-googelei ergab nix sinnvolles, darum wollte ich mal fragen, ob den jemand kennt, ob der was taugt für die Aquakultur, oder wo ich Infos finden kann - scheint wohl eher als Zierfisch bekannt.
Als Tilapia werden eigentlich sehr viele Afrikanische Buntbarsche (meines Wissens über 70) bezeichnet. Das Problem an der Sache ist, dass sich seit 1840, wo die Tilapia zum ersten Mal beschrieben wurden, einiges in der Gattungsbeschreibung verändert hat. Unterteilung von Maul- und Substratbrütern etc. pp.
Darum gibt es auch meines Wissens nach sehr viele irreführende Namensgebungen. So ist der Cyphotilapia frontasa eigentlich ein Maulbrüter, also ein Sarotherodon. Trotzdem wird er als Tilapia (eigentlich Substratbrüter) benannt.
Ich glaube, dass sich die Verwirrung auch darum einstellt, da das Wort Tilapia wohl vom Afrikanischen Thiape ableitet, was eigentlich nur Fisch bedeutet ;)
Wie auch immer, es ist grundsätzlich ein Buntbarsch, der in seiner Heimat auch als Speisefisch Verwendung findet, sollte sich also auch für AP einsetzbar sein. Wie aber seine Futterverwertung etc. ist kann ich dir leider nicht sagen.
Tatsächliche Erfahrungen damit habe ich aber leider keine.
lg
Ich hatte hier schon mal in einem anderen Post nebenbei erwähnt, daß ein mir bekannter Angestellter einer Zierfischhandlung bei einer Afrikareise schon verschiedene Buntbarsche probiert hat, und ihm der Fontosa am besten von allen geschmeckt hat.
Fontosas werden aber nicht besonders groß und wachsen ziemlich langsam.
Inwieweit das mit dem langsamen Wachstum in Stein gemeißelt ist, bleibt da noch die Frage. Ein "normaler" Zierfischhalter strebt ja keine Mast an, bestimmt sind auch mal die Wasserwerte nicht so ideal, was sich enorm auf das Wachstum auswirken kann. Gemästete Tiere haben nun mal auch keine so hohe Lebenserwartung, was bei einer Verwendung als Speisefisch ja eher zweitrangig ist (auch wenn die Fleischqualität vielleicht nicht ganz dieselbe ist, aber da habe ich noch keine Vergleichstests machen können). Ein gutes Beispiel ist hier der Smaragdbuntbarsch, weßhalb der auch noch auf meiner Liste steht.
Auch gibt es viele Fischarten, deren Endgröße enorm von den Haltungsbedingungen abhängt (ZB Tilapia Snyderae, die werde ich mir auch mal irgendwann anschaffen).
Jedoch kenne ich das riesige Schaubecken mit Frontosas im Megaz.. in Koblenz, dort schwimmen auch einige schon recht alte Exemplare (über 5 Jahre), sie bleiben aber trotzdem überschaubar und werden von jedem halbjährigen Nilo locker überholt.
Ich habe mich bei meinem Buntbarsch-Experiment für Perlcichliden entschieden, aber leider wollen die bei mir scheinbar nicht so recht wachsen. Aber das liegt vielleicht auch an den Temperaturen, da ich sie nicht zuheize, und letztes Jahr ja sogar der Sommer recht kühl gewesen ist. Dabei sind sie beim Vorbesitzer auch recht kühl aufgewachsen, aber nach meinen neuesten Recherchen gehört ihre Temperaturtolleranz wohl ins Reich der Mythen, denn im Ursprungshabitat wechseln zwar die Lufttemperaturen sehr stark, das Wasser dort hat jedoch wohl ziemlich gleichbleibend 25 Grad.
Hallo,
zu den Frontosas kann ich nichts zielführendes beitragen.
Bei dwn Perlcichliden, weiß ich von einigen Leuten, die sie den Sommer übee im Teich halten und es den Tieren sehr gut bekommt. Regelmäßiger Nachwuchs (im Teich), gutes Wachstum und Farben, die im Aquarium so nur selten zusehen sind. Zufütterung ist gering.
Das alles natürlich aus dem Blickwinkel des Zierfischhalters.
Gruß Marcel
(07.03.2015, 21:37 )Rookie schrieb: [ -> ]Ich glaube, dass sich die Verwirrung auch darum einstellt, da das Wort Tilapia wohl vom Afrikanischen Thiape ableitet, was eigentlich nur Fisch bedeutet ;)
Entschuldigt bitte, wenn ich jetzt anfange, sprichwörtliche Krümel zu kacken, aber "vom afrikanischen thiape" ist mir dann doch etwas zu schwammig, als daß ich es ungegoogelt hätte stehen lassen können, drum rühre ich mit dem Löffelchen Weisheit mal in den Untiefen des Internetzes und fische da heraus: das afrikanische an sich ist gespalten in etwa 2000 verschiedene Sprachen ([1]). Laut [2] stammt "thiape" aus der afrikanischen Bantu-Sprache mit dem Namen Setswana, siehe [3].
[1]
http://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanische_Sprachen
[2]
http://www.aquaticcommunity.com/tilapia/etymology.php
[3]
http://de.wikipedia.org/wiki/Setswana
Genug der Krümel, danke für die Info, war nicht böse gemeint, hat eigentlich auch nix mit dem Betreff zu tun..
----
Addendum: Das herumgeetymologisiere ließ mir buchstäblich keine Ruhe, und siehe da, ich fand den Unicode-Wert U+1319B (78235) für "Tilapia": XXX* (das Zeichen wird bei den allermeisten Nutzern nicht angezeigt werden - wer hat schon eine Schriftart für altägyptische Hieroglyphen installiert?). Das Zeichen wird als K1 laut Gardiner geführt.
Quellen:
http://mjn.host.cs.st-andrews.ac.uk/egyp...emain.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Unicodebloc...eroglyphen
http://urbanfishfarmer.com/tilapia-history/
*: da wo XXX steht hatte ich erst das entsprechende einzelne Unicode-Zeichen eingefügt, aber der Artikel wurde dann bei der Anzeige an der Stelle unterbrochen, scheinbar kommt dieses Forum nicht klar mit altägyptischen Hieroglyphen ... Schade eigentlich. Also hänge ich statt dessen ein Bild von dem Zeichen an.
Da hast natürlich recht. Hab das auch so gelesen vor einigen Monaten aber es war mir ehrlich gesagt zu viel aufwand das jetzt alles wieder raus zu goggeln, drum etwas vereinfacht ;)
Ich glaub wenn alle hier mit deiner Sorgfalt googeln würden, kann man das Forum schließen :D