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Algen & Fisch - Druckversion

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Algen & Fisch - Albert - 26.06.2011

Hallo zusammen!
Nach einigen Monaten in China (Insel Nan Ao bei Shan Tou), bin ich wieder zu Hause in Wien.
Mein System Algen / Tilapia hat während meiner Abwesenheit deutlich gelitten.
30 % Ausfall bei den Fischen und die Algen kaum noch zu finden.
Aber nach 2 Wochen beginnt sich das ganze wieder zu stabilisierten.

Zu Erinnerung, habe ein System Algen (anfangs Chlorella) mit Tilapia.
Statt Tomaten, Gurken und Co züchte ich in meinem Grow Bed (senkrechte Kolonnen) Algen.
Das belastete Abwasser von den Fischtanks wird zu Reinigung über Algenkolonnen zirkuliert.
Algen, ein hochwertiges Nahrungsmittel hat neben Mineralien und Vitaminen einen erheblichen Ölanteil, mit den besonders gepriesenen Omega 3- Fettsäuren.
Mit den Fischabwässern, Licht und CO2 können sie sich innerhalb von 24 h verdoppeln.
Eine Wachstumsgeschwindigkeit wovon unsere herkömmlichen Kulturpflanzen weit entfernt sind.
Vordringlich bin ich gerade dabei die Algen Kollektoren zu vergrößern und auszutüfteln, wie man den anfallend Schlamm mit Hilfe der Algen wieder in Fischfutter umwandelt.

L.G.
Albert



RE: Algen & Fisch - DomWeb - 26.06.2011

Hey Albert,
schön das Du wieder da bist.
Was machst du dann mit den Algen?
Willst du nur das Öl gewinnen?


LG
Dom


RE: Algen & Fisch - berrichon - 26.06.2011

Oder willst Du biosprit produzieren? :D

Kurt


RE: Algen & Fisch - Albert - 26.06.2011

Hallo,
vorerst an die Fische verfüttern.

L.G.
Albert


RE: Algen & Fisch - DomWeb - 26.06.2011

Macht keinen direkten Sinn oder?
Ernährung zur Selbsternährung?


RE: Algen & Fisch - Albert - 27.06.2011

Hallo Dom,
es gilt Sonnenenergie zu nutzen, es muss nicht immer Biodiesel sein. Die lokale Erzeugung von hochwertiger Nahrung unter Nutzung von Abwasser und Bioabfall ist die Idee.
Algen mit 30% Proteinanteil decken den Nahrungsbedarf im Vergleich von Gurken und Tomaten, (esse ich mit vorliebe auch ganz gern) umfassender ab.

Ich finde Fischfleisch ist hochwertiger als Schwein, Rind oder Hühnerfleisch.

Die Algen ermöglichen den Kreislauf der Nahrungskette zu schließen.

Lokal aus unseren Abfällen wieder Nahrung zu erzeugen, ist das Ziel.

L.G.
Albert


RE: Algen & Fisch - berrichon - 27.06.2011

Hallo Albert,

ich bin deiner Meinung, wenn es darum geht, das wir unsere Vorstellung von Ernaehrung aendern muessen. Algen sind und waren dazu schon lange im Gespraech.
Ob als Zwischenergebnis (hier Fischfutter) oder Endprodukt muss man sehen. Als Verfechter von "real food" ist mir die Variante "Fischfutter" lieber.

LG
Kurt


RE: Algen & Fisch - iceman38 - 27.06.2011

(26.06.2011, 22:21 )tiggar schrieb: Macht keinen direkten Sinn oder?
Ernährung zur Selbsternährung?
hallo dom...
also ich finde das macht sogar recht viel sinn...derartige projekte laufen bereits in asien commerziell!!!...das eingesetzte fischfutter (egal ob industriell hergestellt oder woher auch immer) wird durch diese variante wesentlich besser genutzt...der wirkungsgrad steigt erheblich...natürlich muß man immer in das system futter einbringen...von nichts kommt nichts :D...wobei mir projekte bekannt sind womit man das theoretisch nur mit algen realisieren könnte...die universität erlangen macht sowas ähnliches...
es ist natürlich jedem freigestellt wie er seine ressourcen nutzen will...ob nun mit nutzpflanzen wie salat, erdbeere und co oder eben durch futterpflanzen anbau...
beste grüße jens



RE: Algen & Fisch - Albert - 24.12.2011

Hallo zusammen,
Möchte berichten was es bei Algen & Fischen von mir neues gibt.
Fische:
Habe in meinen Systemen Tilapia Mossambicus, - Niluticus , – Marie, Moderlieschen und Ringelhand Garnelen eingesetzt.
Die Tilapia Niluticus kommen mit der Algensuppe am besten zurecht.
Vermehren sich fleißig und wachsen gut.
Ein guter Tilapia hat immer Hunger und einen runden Bauch.
Die Moderlieschen setze sie als Platzhalter in leere Tanks wenn ich nicht heizen will,
Mit den Ringelhand Garnelen, zur schnelleren Mineralisierung des Fischkotes gedacht, habe ich noch nicht den richtigen Schlüssel gefunden.
Es gab schon oft Junge aber sie kommen nicht durch. Leider ist das letzte Männchen eingegangen und ich bin fieberhaft auf der Suche nach einer neuen Quelle. (hat zufällig jemand welche?)

Schlamm:
Von dem ursprünglichen Versuchen, den Schlamm abzuscheiden und wieder zu verfüttern, bin ich abgekommen (zu arbeitsintensiv)
Nun Versuche die Schlammabscheidung in den Algenkolonnen zu vermeiden und nur in den Fischbecken zuzulassen.
Den Kies habe ich wieder aus den Becken entfernt, bis auf 4 Tanks die zum Brüten verwendet werden.
Ohne Kies können die Fische die Becken leichter schlammfrei halten.

Abwasser:
Alle Systeme sind Kreislaufsysteme und weitgehend Abwasserfrei.

Futter:
Jungfische: Algen, Staubfutter (gemahlene Pellets)
Fingerlinge: Algen, 2 mm Pellets (schwimmend)
Ab 4- 6 Mon: Algen, 4 mm Pellets (schwimmend)
Der Plan gemahlenen und eingeweichten Bioabfall (Tetritus) zu verwenden scheitert bisher an der Tatsche dass ich noch einige Säcke Pellets aufbrauchen muss.

Algen:
Habe Fadenalben, Chlorella und Spirulina versucht.
Am besten scheint es jedoch mit den Algen aus meiner Regentonne zu laufen.
Als Algenkollektoren habe ich Behälter, Plexiglas Kolonnen, Stegplatten und Trogrinnen im Einsatz, jedoch noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.

Nun ja, aber ich in diesem Jahr doch ein gewaltiges Stück weiter gekommen.

Frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr
Wünscht euch

Albert



RE: Algen & Fisch - DomWeb - 25.12.2011

Hey Albert,
vielen Dank für den Statusbericht.
Die Algen wachsen bei mir im Teich von alleine, und genau diese machen mir das leben schwer.
"Grünes Wasser" verbraucht sehr viel Sauerstoff und vermehrt sich explosionsartig.
Ein Abfischen ist mit meinen Netzen schier unmöglich.
Nur ein gutlaufendes Beet hat das Problem behoben (keine Nährstoffe für die Algen).
Die Algen sterben dann ab, und sinken auf den Grund (Schlammbildung) die Tilapien kamen gegen die Menge an Algen einfach nicht an.

Was ich aber damit sagen will, nimm normales Fischwasser mache daraus ein langsam fliessendes Rohrsystem (transparente Rohre) und das Wasser wird binnen paar Tagen grün.
Was man dann damit macht (filterung) ist ein anderes Thema.


RE: Algen & Fisch - Albert - 25.12.2011

Hallo Dom,
lass mir im Sommer eine Probe deiner Algen zukommen.
Wie du sagst, gute Belüftung ist für die Algen und besonders die Fische äußerst wichtig.
Tagsüber, bei gutem Lichteinfall, erzeugen die Algen einen O2 Überschuss, nachts verbrochen sie, wie die Fische, Sauerstoff.
Die sich bildende Algenmenge entspricht den von den Fischen erzeugten Abfallstoffen.
Die sich absetzenden Algen werden von den Fischen gefressen.
Durch die besondere Ausbildung der Tilapia Kiemen, können sie auch einen Teil der Algen direkt aus dem Wasser filtrieren und fressen.
Da es ein geschlossenes System ist, bleiben als Endproduckt nur Fische übrig.
Dadurch ergibt sich eine 100%ige Futterverwertung.
Alles Futter, auch Bio- Abfälle, werden in guten Fisch umgewandelt.
Solltest du mehr Biomasse, als die Fische fressen können, zuführen, musst du natürlich den Algenüberschuss entnehmen und z.B. trocknen und als Futter später verwenden.
L.G.
Albert



RE: Algen & Fisch - DomWeb - 25.12.2011

Hey Albert,
du hast Recht, aber die Algen erzeugen mehr Masse als die Fische auf einmal fressen, wie sie das machen mir nicht bekannt.
Als die Jungpflanzen ins System kamen, konnte man täglich sehen wie der Teich klar wurde.

Hast Du eine kostengünstige Möglichkeit für mich die Algen zu gewinnen?
Laut Internet ist das Grüne Wasser nicht filtrierbar.


RE: Algen & Fisch - Albert - 26.12.2011

Hallo Dom,
zur Algenernte bei meinen Algenkolonnen
schalte ich die Umwälzung ab und warte 1/2 h.
Ziehe den grünen Niederschlag unten ab,
1 - 2 h warten,
dekantieren und
dann lasse ich die Algen auf einem flachem Blech in in der Sonne oder Heizung trocknen.

Zentrifuge geht auch, die Anschaffung ist jedoch sehr teuer.

Größere Schlamm Mengen filtriere ich mit 200 my Sieb.


L.G.
Albert


RE: Algen & Fisch - Albert - 09.02.2012

Hallo Zusammen,
zur Frage Krebse oder Garnelen.

Habe mich Jahre lang mit Krebse abgeplagt, dann jedoch frustriert aufgegeben, zu empfindlich, zu langsames Wachstum.

In Asien gibt es fast in jedem Teich Garnelen, auch zusammen mit Tilapia.
Sie werden Tonnenweise gezüchtet und ich habe sie oft und gern gegessen.

Sie sollen angeblich den Boden sauber halten und zur schnelleren Mineralisierung des Biomaterials im Wasser beitragen.

Vergangenes Jahr hatte ich zwei Weibchen und ein Männchen, jeden Monat gab`s Junge, sind jedoch nach einigen Tagen verschwunden. Möglicherweise hatte das Wasser zu wenig Nährstoffe und/oder die Temperatur zu nieder oder ich hätte die Weibchen nicht entfernen sollen?
Musste dann 2 Monate auf Dienstreise und mein Männchen war nach meiner Rückkehr verschwunden.
Ich werde es weiter Probieren, habe jedoch Schwierigkeiten zurzeit neue Garnelen zum Züchten zu bekommen.
Interessiert?
Kannst jemand weiter helfen?
L.G.
Albert



RE: Algen & Fisch - Albert - 09.02.2012

Hallo zusammen, Nachtrag Garnelen,
meine (9 Monate alt) letzten zwei Weibchen sind ca. 6 cm, das verblichene Männchen um 50% größer.
Garnelen sind kurzlebiger, 2 – 3 Jahre höchstens.
Lieben wie Tilapia warmes Wasser, jedoch empfindlicher gegen Sauerstoffmangel.
Profis schaffen es aber auch Riesengarnelen zu züchten.
Sie können in Asien nicht klein genug sein um nicht gegessen zu werden, Knoblauch, Salz, knusprig heraus gebraten und mit Haut und Haar verspeist.
Kleine muss man nicht schälen.

L.G.
Albert