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Das Ende naht! - Druckversion

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RE: Das Ende naht! - BennyB2912 - 07.11.2024

(29.08.2023, 20:12 )Stephan schrieb: Hallo Stoff,

warum solltest Du nichts mehr pflanzen? Sobald die Fische nicht mehr im Becken sind kannst Du mit dem Dünger Deiner Wahl die Pflanzen motivieren und bis zum ersten ernsthaften Frost hast Du noch reichlich Möglichkeiten. Je nach Lage des GW kannst Du noch problemlos Salate ernten und laut elagricultor funktionieren auch noch Kohlrabi. Falls Du noch irgendwo eine vorgezogene Gurke findest wirst Du ebenfalls noch ernten können. Baby Pakchoi funktioniert. In jedem Fall funktioniert Porree und falls es schneller gehen soll einfach die Wurzeln aus der Küche in die AP setzen. Für Tee kannst Du noch Minze pflanzen die wächst fast den gesamten Winter und benötigt wenig Licht oder nimm herbstliche Blühpflanzen das sieht schön aus. 
Und das Beste, Du kannst den Pumpen-Zyklus drastisch reduzieren um Strom zu sparen.

Gruß
Stephan

Hallo Freunde, 

ich habe mal eine Frage zu diesem Thema. Ich habe gestern alle meine Tilapias geschlachtet, so dass ich aktuell auch keine Fische für den Winter im Becken habe. 

Ist es denn möglich, anstelle der fehlenden Fischausscheidungen Hühnerkacke ins Becken zu geben, um den Prozess aufrecht zu erhalten?

VG
BennyB2912


RE: Das Ende naht! - Tec - 08.11.2024

Hallo Benny,

grundsätzlich kann man das machen. Aber sehr vorsichtig sein!
Hühnerkot überdüngt sehr schnell das Wasser. Folge ist ein starker Algenwachstum.
Beim Abbau entstehen giftige Stoffe wie z.B. Nitrite und Ammoniak.
PH Wert ändert sich meines Wissens auch sehr stark.

Wenn du zur nächsten Saison dann wieder Fische einsetzen willst, hast du ne Menge zu tun um das Wasser wieder auf verträgliche Werte zu bekommen!
Selbst bei einem kompletten Wasserwechsel behältst du immer noch Feststoffe im Beet.

Dünger und Fische ist immer eine Gradwanderung. Sehr vorsichtig lässt sich das wohl machen. Ob sich der Aufwand danach aber lohnt?

Frag mal Stephan. Er macht das mit Brennesseljauche.


RE: Das Ende naht! - ghost155x - 08.11.2024

Prinzipiell funktioniert der Ansatz auch mit Mist jeglicher Art. Ich würde allerdings in Verbindung mit Fischen eigentlich eher davon abraten es kann halt schnell zuviel sein, gerade bei Hühnern. Da gibt es mE einfachere Möglichkeiten wie zb Urin. Vor allem wenn es nur drum geht die Anlage über den Winter zu bringen.
Ich vermute mal das du die geschlachtet hast um im Winter die Temperatur zu senken? Bei kälteren Temperaturen arbeiten die Bakterien dann auch schlechter und die Pflanzen wachsen im Winter ja auch nur sehr Verhalten. Insgesamt ist der Bedarf an Nährstoffen im Winter wohl auch überschaubar.
Das da zwingend giftige Stoffe entstehen würde ich jetzt nicht sagen. Da gelten halt die gleichen Regeln für den Abbau wie bei Fischkacke. Wenn die Wasserwerte und Filterleistung passen sollte es damit auch nicht mehr Probleme geben als bei Fischen.
Schönen Gruß
Thorsten


RE: Das Ende naht! - Stephan - 08.11.2024

Hallo Benny,

der alte Post den Du zitiert hast ist aus ende August und Du hättest damals noch den gesamten September und einen Teil des Oktobers für die Anzucht und erstes Wachstum gehabt. Aktuell im November wird es schwieriger, aber mit vorgezogenen und frostfestem Gemüse nicht unmöglich. Grundsätzlich kann ich Tec recht geben, Du holst Dir eine ordentlich Fracht organische Rückstände in Dein System die sich nur noch sehr begrenzt zersetzen. Insbesondere da die Bakterien bei < 9°C Winterpause machen. Im Frühjahr wenn die wieder aktiv werden, würde Dein System ziemlich schnell bei den Werten in die Höhe schnellen. Unsere Kalt-AP, in der die Tillies letztes Jahr nur 3 Monate geparkt waren mussten wir bis Mai nicht düngen aufgrund der Fischausscheidungen in der Hydrokultur.
Aber wie immer im Leben gibt es auch hier den Plan B). Lös die Hühnerkacke in Wasser auf, nimm nur die Flüssigkeit und nicht die Feststoffe und das wichtigste ist mal wieder das messen der Wasserwerte wobei Du nur die vollständige Überdüngung vermeiden musst. Orientier Dich an einem Leitwert < 1.500µS (Ich würde nicht nennswert >1.000 gehen und tatsächlich nur Urin einsetzen)
An einer Stelle muss ich Tech wiedersprechen, Nitrit und Amonium sind bei reiner Hydrokultur absolut kein Problem. Die Pflanzen haben zwar keinen Bock´drauf können aber beides dirket verwerten, ist ein wenig mehr Aufwand für die Pflanze(n) aber geht. Erst wenn die Fische der ´25ziger Saison kommen könnte es sein das Du möglicherweise einen Teilwasserwechsel wegen Amonium und Nitrit durchführen müsstes und das auch nur bei einem absoluten Frühstart.

Gruß
Stephan