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Dumme Frage - martinii - 08.11.2014

Hi,
mein Name ist Martin.
Ich habe mit großem Interesse dieses Forum entdeckt.
Jetzt habe ich mal ne dumme Frage.
Was passiert mit den Tilapien, wenn die Temperatur unter 20°C oder sogar auf 10°C fällt.
Ab wann sterben sie? Ab wann ändern sich wichtige Verhaltensmerkmale?
Kriegt man es in NRW hin die Talapien auf eine ansehnliche Größe zu bekommen?
Mfg Martin


RE: Dumme Frage - Jihan - 10.11.2014

Finde die Frage mal gar nicht dumm und bin selber sehr an einer Antwort interessiert. ;)


RE: Dumme Frage - SuburbanAquaponicus - 10.11.2014

Anbei ein Ausschnitt aus meiner Bachelor Arbeit.
Ohne kräftiges Heizen wird es nicht zu schaffen sein die auf Tellergröße zu bekommen.

LG, Micha


RE: Dumme Frage - Jihan - 10.11.2014

Heiho!

Danke für die Antwort. :)

Hast Du die Bachelor-Arbeit irgendwo zum Download verfügbar? Würde da gern mal drin schmökern und sie ggf. auch mal verlinken.


RE: Dumme Frage - MayFlower - 10.11.2014

Ich bin zwar auch noch Anfänger, habe das aber dieses Wochenende mal unfreiwillig getestet.
Ich war unerwartet über Nacht weg, genau genommen für 36 Stunden. Das Handy hat netterweise die sms bez. Kümmerung an meine Nachbarin für sich behalten.
Da es tagsüber noch recht mild ist und ich bei Befeuerung mit Holz derzeit die Abdeckung besser auflasse, um die Fische nicht zu kochen, habe ich also Samstag morgen nochmal nachgelegt und den Deckel aufgelassen, anstatt einfach nur alles dicht zu machen. So haben die Tierchen mehr Sauerstoff und Licht. Ich dachte ja ich sei abends wieder zu hause.
Es müssten also bis Samstag ca. 11 Uhr noch etwa 25 Grad gewesen sein.
Als ich Sonntag abend um 19 Uhr wieder zu hause ankam hatte das Wasser nur noch 10 Grad.
Ich habe ihnen natürlich direkt wieder "Feuer unterm Hintern" gemacht und innerhalb von 12 Stunden auf 20 Grad erhöht. Aktuell sind es schon wieder 23 Grad und sie scheinen alle in Ordnung zu sein.
An dieser Stelle also mal ein Lob an die robusten Tiere von Dominik.
Die naturfarbenen von einer anderen Quelle haben sich bei gleichen Haltungsbedingungen bis Ende Oktober bereits auf die Hälfte der ursprünglichen Tiere reduziert. Die habe ich vor knapp zwei Wochen bereits rein geholt. Die hätten das warscheinlich nicht so ohne weiteres mitgemacht.
Die kurzfristige starke Abkühlung und die starken Schwankungen innerhalb weniger Stunden haben bei Doms Tieren keinerlei Verluste gefordert, zumindest bis jetzt noch nicht. Aber sicher kann man sich da wohl erst in ein paar Tagen sein, daß auch kein Fisch krank geworden ist.
Empfehlenswert sind solche Experimente sicherlich nicht, es sei denn du willst die robustesten Tiere zur Zucht ausselektieren. Und ob sie Temperaturen um die 10 Grad längerfristig überstehen, weiß ich nicht und will es auch nicht testen. Ich glaube eher nicht, daß das gut geht. Subtropische Fische die einen kühleren Winter haben möchten, fahren die meißten Aquarianer auf ca. 15 Grad runter, nur mal so als Vergleich. Das mache ich zum Beispiel derzeit mit meinen Perlcichliden.
Es gibt Tilapien-Sorten die das etwas besser abkönnen als andere, O. mossambicus gehört auch dazu. Zu Testzwecken leisten davon 15 Stück meinen Perlen gesellschaft, eine Zuchtgruppe hat es sicherheitshalber drinnen wärmer.
Buntbarsche sollen übrigens auch sehr lecker schmecken, das möchte ich in 1-2 Jahren gerne mal versuchen, daher die Perlen. Außerdem haben sie große Gelege, gutes Futter für die Tilapien. (Unsere Lieblingsfischlein sind ja nicht umsonst im Viktoriasee berühmt-berüchtigt)
Vielleicht wären subtropische Buntbarsche eher was für dich oder du schließt dich der Streifenbarsch-Bestellung an?

Die Tilapien hatten sich bei 10 Grad übrigens auf den Becken-Boden zurückgezogen. Sonst sind sie weiter oben unterwegs.
Als sie noch im Aquarium waren, taten sie das übrigens auch bei 25 Grad.
Hier mal noch ein Link zur Sommerteichhaltung von tropischen Aquarienfischen:
http://www.aquarium-bb.de/board13-kaltwasser-gartenteich-aquarium-berlin-brandenburg/board176-kaltwasser-gartenteich-dies-und-das/956-fische-im-gartenteich-pflegen/

JJ


RE: Dumme Frage - tuna - 10.11.2014

(08.11.2014, 14:50 )martinii schrieb: Jetzt habe ich mal ne dumme Frage.
Was passiert mit den Tilapien, wenn die Temperatur unter 20°C oder sogar auf 10°C fällt.
Ab wann sterben sie? Ab wann ändern sich wichtige Verhaltensmerkmale?

Dumme Fragen gibt es nicht.
Zu den Tilapien: alle Stoffwechselvorgänge im Fisch sind temperaturgesteuert, weil die Enzymaktivität unmittelbar von der Temperatur beeinflusst wird. D.h. jede Absenkung der Umgebungstemperatur wirkt sich unmittelbar auf den Fisch aus, wie Futteraufnahme, Futterverwertung, Schwimmaktivität usw. Unterschreitest du einen gewissen Schwellenwert, gerät der Fisch in einen physiologischen Stresszustand. Der wirkt sich dann z.B. auf die Immunabwehr aus. Ein unterkühlter Tilapia stirbt meist nicht unmittelbar an der niedrigen Temperatur, sondern z.B. an Bakterien oder Viren, die von seinem gestressten Immunsystem dann nicht mehr abgewehrt werden können. Auch die Verdauung kommt völlig aus dem Lot, weil das Futter im Darm nicht mehr schnell genug verwertet werden kann. Das Futter fängt dann oft im Darm an zu "gammeln" und der Fisch geht elendig ein. Afrikanische Tilapien (zumindest Niloticus) sind halt evolutionär einfach nicht an kaltes Wasser angepasst. Deshalb sollte man ihnen zumindest Temperaturen über 20 Grad gönnen.

Gruss
tuna


RE: Dumme Frage - martinii - 10.11.2014

Danke für die vielen Antworten.
Die Methode mit dem Anheitzen, mittels Feuer klingt sehr interessant.
Ansonsten sind vielleicht Karpfen für mich besser geeignet.
Mfg Martin


RE: Dumme Frage - Fisherman - 11.11.2014

(10.11.2014, 19:57 )MayFlower schrieb: Empfehlenswert sind solche Experimente sicherlich nicht, es sei denn du willst die robustesten Tiere zur Zucht ausselektieren.
JJ

Deswegen würde ich, wenn ich mit Holzfeuer heizen würde immer eine elektrische Heizung zur Redundanz einbauen. Einfach das Thermostat etwas niedriger einstellen, und die Heizung arbeitet nur wenn jemand vergessen hat einzuheizen.


RE: Dumme Frage - MayFlower - 12.11.2014

Da hast du vollkommen Recht.
Aber bei 2 Grad Außentemperatur hatten 400 Watt ohne Isolierung keine Chance.
Es war ja auch eigentlich nicht geplant, sie so lange zu halten. Die sollten eigentlich schon in der Kühltruhe liegen.


RE: Dumme Frage - Fisherman - 12.11.2014

(12.11.2014, 00:24 )MayFlower schrieb: Da hast du vollkommen Recht.
Aber bei 2 Grad Außentemperatur hatten 400 Watt ohne Isolierung keine Chance.
Es war ja auch eigentlich nicht geplant, sie so lange zu halten. Die sollten eigentlich schon in der Kühltruhe liegen.

:D Genau wie bei mir.
Ich konnte die Temperatur auch nicht mehr halten und habe sie jetzt ins Winterquartier in ein 600L Aquarium im Keller einquartiert.
Nächstes Jahr werde ich wohl auch im Gewächshaus mit einem Glasbecken arbeiten.
Ich werde dann gleich den Boden, die Abdeckung und 3 Seiten isolieren und für die Frontscheibe eine abnehmbare Isolierung oder eine Doppelglasscheibe davorsetzen.

In dem komischen IBC-Tank hat man sie kaum gesehen. :dodgy: Wenn man ins Gewächshaus kam sind die Schisser schon abgetaucht. Jetzt fressen mir die Jungs im wahrsten Wortsinn aus der Hand. :rolleyes:


RE: Dumme Frage - MayFlower - 15.11.2014

Ich wollte dieses Jahr auch schon ein kleines Gewächshäußchen mit Aquarien aufstellen. Leider hat mir die Zeit, ein Maulwurf und ein Saboteur einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Dabei hatte ich nicht vor, die Becken zu isolieren, sondern schwarz anzumalen. Mal sehen, ob das klappt und sie genug Wärme bringen. Leider ist ausgerechnet das oberste Becken mit der schrägen Seite, das am besten Wärme einfangen müsste, von jemandem beschädigt worden und muss erstmal zum Glaser. Die Zuchtbecken von Dom haben Schräglage, weil sie in einen Hohlraum abgesackt sind und müssen neu lackiert werden. Acryllack hält leider keinen Regen aus, der bei dem schrägen Becken verwendete Kunstharzlack hält prima. Ich bin mal gespannt auf 2015.

JJ