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Fließgeschwindigkeit in der Anlage - Druckversion

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Fließgeschwindigkeit in der Anlage - genotheone - 15.08.2016

moinmoin werte aquaponitinnen und aquaponiten. (es lebe der genderneologismus).

mit großem interesse habe ich hier im forum eure debatten und ratschläge verfolgt und plane derzeit einen großzügigen schwimmteich (20x6x3) mit vorgeschaltetem bachlauf (15x1,5x0,5 mit 3 stellen 1,5m tief)
zweck der unternehmung ist schwimmen am eigenen haus und frischer fisch.
neben karpfen schleien döbeln brassen & biotopweißfischen und 3-4 zandern >

(bin mir der thematik bewusst was deren haltung anbelangt, da die moderlieschen und ähnliche weißfische aber zur massenvermehrung neigen und sich somit gegenseitig das futter streitig machen will ich unbedingt ein paar prädatoren im teich die nicht wie der hecht oder wels das becken leer fressen) 

< sollen im bachbereich salmoniden und barben über die jahre rund werden (keine mast und nicht gewerblich).

der schwimmteich wird von 2 renaturierungszonen eingefasst die die stoffwechselprodukte aufnehmen sollen. und an der stelle kam mir in den sinn hinter den mechanischen filter ein gewächshaus zu installieren. denn warum mit dem wertvollen dünger nicht kräuter und gemüse ziehen?

allerdings benötige ich euren rat zur fließgeschwindigkeit innerhalb der flood & drain becken. um meinen großzügigen bachlauf zu speisen möchte ich eine sehr starke pumpe installieren 45.000l/h nennleistung welche bei dem angestrebten höhenunterschied noch im stande ist 25.000l/h zu realisieren.
mein pflanzbereich war auf 4m länge mit einem gefälle von 20 zentimetern geplant was in etwa 3% entspricht. allerdings fürchte ich, dass bei 7l/s meine pumpe trocken läuft. ich beabsichtige 4 beete mit 1m kantenbreite die das wasser aufbereiten sollen. wenn ich richtig gerechnet habe ergibt das bei dem gefälle aber nur 2l/s in 4 beeten gleichzeitig.
wie schnell sollte sich denn das wasser durch die sedimente bewegen, damit die pflanze überhaupt das nitrat aufnehmen kann? kann ich das gefälle verdoppeln/verdreifachen?
oder ist mein entnahmewasservolumen viel zu groß für die wenigen qm beet und ich benötige eine art bypass der die pumpe zusätzlich versorgt?
im anhang hab ik eine skizze

vielen dank für eure hinweise. falls möglich bitte eigene erkenntnisse von mutmaßungen trennen oder kenntlich machen dit wär super
;)


RE: Fließgeschwindigkeit in der Anlage - jjacoo - 17.08.2016

Wow, ein sehr ambitioniertes Projekt.

In jedem Fall würde ich dir raten die Beete über einen Bypass zu bespeisen.
So etwas in deinen permanenten Bachlauf zu integrieren wird, denke ich, konstuktiv sehr knifflig und erhöht die Gefahr von
Havarien. Ausserdem würde durch den permanenten Zufluss ein Teil des Substrates immer geflutet sein und somit keine optimale Bedingungen für die Pflanzen im Beet darstellen. In deiner Skizze ist das Substratbecken permanent mit Wasser gefüllt, das funktioniert nicht.
Ein Gefälle in den Beeten brauchst du jedenfalls nicht, die können eben sein.
Die Flutungsdauer und damit die Durchflussmenge bestimmst du über die Pumpleistung und die Größe der Ablaufsyphons, die Flutungshöhe in den Beeten wird über die Höhe der Syphons bestimmt.
Eine permanente Durchflussmenge gibt es dabei aber nicht.
Alternativ könntest du statt der Beete auch FTs in deinen Bachlauf integrieren dort stehen die Pflanzen ja permanent im Wasser,
allerdings ist die Durchflussgeschwindigkeit in den Rinnen denkbar gering (einige Literchen in der Minute) und es setzt eine
gute Belüftung des Wassers vor den Rinnen voraus.

Alles in allem kann ich dir nur raten nicht zu viel auf einmal zu wollen.
Ich hatte bereits einige Probleme mit meiner "Wollmilchsau" aus dekorativem Teich mit angeschlossener Aquaponik.
Dein Projekt geht da mit Bade-Option und auch von der Größe her noch einige Schritte weiter,
deine Wollmilchsau sollte quasi noch eierlegen und auch kochen.
Da kann ich Dir nur die Daumen drücken dass, das so klappt wie du dir vorstellst.
Ich hatte schwer damit zu kämpfen mein Projekt in die Gänge zu bekommen und bin in der
4ten Saison immer noch nicht komplett durch.
Das mit den Zandern, Weissfischen + baden+ Forellen im wäre echt supertoll, fast zu schön um wahr zu sein.
Bei den Forellen sehe ich da z.B. schon das Temperaturproblem im Sommer.

Jedenfalls wünsche ich dir gutes Gelingen und bin gespannt wie es weitergeht.

Grüße Jens


RE: Fließgeschwindigkeit in der Anlage - genotheone - 17.08.2016

erstmal vielen dank für die schnelle rückmeldung.
ja ich hatte geplant das substratbecken dauerhaft geflutet zu lassen. durch die höhenunterschiede wollte ich mit möglichst wenig pumpen havariequellen eliminieren. in meinem worstcase szenario fällt meine monster pumpe aus und der bachlauf fällt in einigen bereichen trocken und das wasser bleibt in den vertiefungen vorhanden als rückzugsort für die fischlein. vereinzeltes trockenfallen von bachbereichen ist ja auch in der natur gegeben. gleichzeitig dürfte das gewächshaus nicht überflutet werden wenn die beckenrandkante über dem niveau der schwimmzone liegt. (so mein gedankengang).
wenn die pflanzen aber keine permanente flutung tolerieren komme ich aber auch nicht mit einem floating raftsystem weiter, da mir das zusätzliche substrat fehlt, in dem mikroorganismen nitrit in nitrat umwandeln..
dann nochmal zurück ans reißbrett


RE: Fließgeschwindigkeit in der Anlage - Lutuh - 18.08.2016

Wenn du das Substratbecken dauerhaft flutest, hast du da keinen Sauerstoff und somit keine nitrifizierenden Bakterien. Pflanzen wachsen so auch, aber besser mit Ebbe und Flut.