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Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt - Druckversion

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+--- Thema: Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt (/Thread-Plastik-und-dessen-Bestandteile-in-der-Umwelt)



Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt - D Mark - 01.03.2017

Hallo
ich zitiere aushttp://www.projectbluesea.de/muell-im-meer.html

Unsichtbare Auswirkungen: Sonne, Regen, Stürme und das Meerwasser zersetzen das Plastik in kleinste Partikel. Die Dauer des Zerfalls ist abhängig von der verschiedenen Materialbeschaffenheit. Beim Zersetzungsprozess werden zum Teil gefährliche Stoffe freigesetzt. Unter ihnen auch Bisphenol A, welches im Verdacht steht, das Erbgut zu schädigen. Auf der anderen Seite heften sich aber auch frei im Wasser befindliche Schadstoffe und nicht abbaubare Umweltgifte wie beispielsweise Pestizide und chemische Weichmacher an die Plastikpartikel. Kleine Fische, Garnelen, Krebse etc. nehmen diese auf und die am Teilchen angehefteten Giftstoffe lagern sich im Organismus ab und werden dort gespeichert. Durch die Nahrungskette gelangen die Gifte in immer größere Tiere und landen letztendlich zum Beispiel in Form von Schwertfischsteaks auf den Tellern des Endverbrauchers Mensch. Forschungen bestätigen, dass die Muttermilch von Inuit-Frauen, welche sich in erster Linie von Tieren aus der oberen

Nahrungskette ernähren sehr viel stärker mit Umweltgiften belastet ist, als die Muttermilch von Frauen, die weitaus weniger belastete Lebensmittel zu sich nehmen. Auch auf den zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln wurden Forschungsergebnisse veröffentlicht, die starke Bedenken hinsichtlich des Verzehrs von mit Umweltgiften belastetem Walfleisch äußern. Hier konnten Störungen des Immunsystems sowie Entwicklungs- und Lernstörungen bei Kindern nachgewiesen werden, dessen Eltern vor der Geburt der Kinder regelmäßig Walfleisch aßen.

Für mich liest sich das bedenklich, egal ob es jetzt sichtbare Plastikteilchen sind, oder deren Polymere....obwohl ich kein Walfleisch esse ;)
Es sind künslich vom Menschen erzeugte Stoffe die so in natürlicher Form nicht vorkommen. Diese lagern sich nachweislich in Tier und Mensch ab. Haarspalterei ob ich es sehen kann oder nicht.


RE: Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt - m86m - 01.03.2017

Die Akkumulation von Schadstoffen steigt, je weiter oben ein Tier in der Nahrungskette ist. Ein ähnliches Problem besteht z.B. mit Schwermetallen im Meerestieren.
https://www.ugb.de/lebensmittel-im-test/ist-fisch-noch-geniessbar/

Hier nochmal was zu BPA (Beschichtung von Konservendosen):
http://nutritionfacts.org/topics/bpa/


RE: Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt - marcel84 - 01.03.2017

Ich habe nie versucht zu verharmlosen, weil da gibts nix zuverharmlosen. Die Kunststoffe und ihre Bestandteile, sind einer der Nägel am sarg der Menschheit, wenn nicht sogar der ganze Deckel.

Ich habe versucht in einfachen Worten klar zumachen, das dein Nomenklatur falsch ist. Ob man von Mikroplastik, Bisphenolen, Glyphosat oder Phthalaten redet macht einen riesen Unterschied. Das geht von der chemischen Struktur (den verbauten Elementen und der Art ihrer Verbindung), Herrstellung, über Verwendung, Expositionsgrenzen, gesundheitlichen Auswirkungen (Mesch und Tier), bis zur Bekämpfung (Austausch in der Produktionskette, Entfehrnung aus dem Nahrungskreislauf und endgültiger Vernichtung). Das so zu verallgemeinern wie du es machst, ist so wie zusagen: Fußball, Autoreifen, Pfannkuchen und Mond sind alles das gleiche weil ist ja mit was Rundem.

Ich beschäftige mich beruflich seit ca. 3 Jahren hauptsächlich mit dem Austausch von Phthalaten in Kleb und Dichtstoffformulierugen und es tut mir leid aber du scheinst keinen Schimmer zuhaben,wovon du redest außer, Plastik = Evil ( was oft aber ich lang nicht immer richtig ist). Ich würde mich freuen wenn du vor weiteren Beiträgen zu dem Thema zumidest die bund links aus dem anderen Thema liest, sonst macht das hier kein Sinn und mir ne Mennge Arbeit bei der Richtigstellung.

Das Problem der Anreicherung liegt bei allen räuberischen Meeresbewohnern vor (inkl. Bären, Robben, Seevögeln, Mensch und andere Landbewohnern mit Nahrungsquelle Meer)


RE: Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt - marcel84 - 01.03.2017

Die neubewertung von BPA durch die EFSA ist mir, bei der Datenlage, auch ein Rätsel....


RE: Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt - farmer-hh - 01.03.2017

Gut, wenn man es rein auf den Ausdruck Mikroplastik reduziert, ist es natürlich falsch. Für den Laien wie mich wäre mir auch als Erstes der Ausdruck Mikroplastik in den Sinn gekommen, und ich habe es ähnlich wie Mark aufgefasst.

@Mark: sorry, wollte deinen Threat nicht verschandeln :)


RE: Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt - D Mark - 02.03.2017

Guten Morgen
Asche auf mein Haupt, ich entschuldige mich vielmals bei Allen Beteiligten über die fälschliche verwendung des Begriffes "Mikroplastik". :blush:
Ich denke es hat aber jetzt jeder verstanden was ich meinte, Eben das Sandkorn das Marcel ansprach und nicht den Berg.

Für mich wäre interessant:
Wie weit zersetzten sich Kunststoffe und wie klein werden diese, ich nenn sie mal Teilchen ;) , bis man sie als ungefährlich betrachten kann, oder ist das nie?
Die Größeren gehen beim Verzehr wahrscheinlich geradewegs durch, die nächstkleineren bleiben im ungünstigsten Fall an der Darmwand hängen, Wenn es noch kleiner wird gelang es in die Blutbahn und lagert sich im Körper ein. Bei Schwermetallen ist das schon länger bekannt.

Nächste Frage:
Wie definiert sich "lebensmittelecht"?
Gerade die Lebensmittelechtheit spielt in einem geschlossenen System eine große Rolle. Im Naturteich wird durch Regen immer mal das Wasser ausgetauscht. Macht Ihr das bei Euren Anlagen auch. Z.B. 1x im Jahr Herbstputz und 100% Wasserwechsel? Alleine die Verdunstungsverluste nachzufüllen bringt ja nichts.

Ständig wird ja etwas neues Schädliches entdeckt, was vorher als unbedenklich galt.In den 1970ern waren z.B. Asbestfaserplatten das Mittel der Wahl wenn es um großflächige Dachbedeckungen ging. Ein paar Jahre später dann das Erwachen. Und wie hieß die Firma vor ein paar Jahren mit dem Dämmstoffrecycling das erst so toll war?
Alles ist solange unschädlich bis einer das Gegenteil bewiesen hat :)


RE: Plastik (und dessen Bestandteile) in der Umwelt - marcel84 - 06.03.2017

Zersetzten im Sinne von irgendwann ist es weg, wie z.b. Grünabfall auffem Kompost tut sich Kunststoff nie. Die Polymere sind sehr stabil. Es wird mit der Zeit immer kleiner gerieben, was es nur noch problematischer macht. Zum einen bekommt man es noch schlechter wieder aus dem Kreislauf (wobei das eigentlich egal ist, da es auch keine Anstrengungen gibt großes Plastik raus zubekommen). Je kleiner die Partikel, um so größer die Oberfläche, an welcher sich Giftstoffe anlagern können. Un je kleiner der Partikel, umso früher kann er in die nahrungskette gelangen, aufgeladen mit extra vielen Giftstoffen.
Im Idealfall sedimentieren die Kunststoffpartikel iwann und werden durch weitere Substratschichten abgedeckt....

Zu lebensmittelecht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelechtheit

einen 100% Wasserwechsel mache ich nicht. Außerhalb der Saison tausche ich schonmal 50-75% Wasser.

Gruß
marcel