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"kleine Filtration" - Druckversion

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"kleine Filtration" - AquaAlex - 29.04.2020

Ist es sinnvoll nach dem Bürstenfilter noch ein Biofilter mit Hel-X zu installieren oder nicht besser gleich in das Growbed zu leiten das ja mit Blähton gefüllt ist ?


RE: "kleine Filtration" - Enrique - 29.04.2020

Das ist sicher abhängig davon, was für Mengen gefiltert werden sollen und wie klar du das Wasser haben willst.
Ich hatte nur ne Kiste voll mit Lavasteinen und ner Filtermatte. Von da an gings ins Growbed. Ich hab allerdings ein viel feineres Substrat als Blähton, also auch mehr Oberfläche.
Aber eigentlich sollte das für daheim ausreichend sein.


RE: "kleine Filtration" - AquaAlex - 29.04.2020

Es handelt sich um ein 5.000 Liter Becken
Die Pflanzfläche beträgt etwa 12qm
Im Growbed wird Blähton 10-16 verwendet.
ich war der Meinung je mehr man heraus filtert um so mehr Nährstoffe gehen verloren.
es sollte allerdings schon Aufbereitet werden damit die Fische wieder sauberes Wasser bekommen.
Deswegen meine Frage.


RE: "kleine Filtration" - zitronelimone123 - 02.05.2020

Hallo AquaAlex,

kann dir als Anfänger leider keine Antwort bieten, finde aber die Frage spannend und würde mich hier einfach mal dranhängen, um die Antwort vom Profi nicht zu verpassen ;-) Hoffe das ist ok für dich.

LG
Laura


RE: "kleine Filtration" - Enrique - 07.05.2020

Also wenn du klares bzw sauberes Wasser haben möchtest, würde ich mehr filtern. Wie sauber kommt denn das Wasser aus deinem Bürstenfilter raus? Hängen da noch Feststoffe drin?


RE: "kleine Filtration" - AquaAlex - 13.05.2020

durch die etwas problematische Beschaffung der Einzelteile bin ich auf der Suche nach einer Alternative.
Denke aber ich muss die Coronazeit aussitzen und dann mir die Teile in Deutschland besorgen.
Dauert halt ist aber wohl nicht zu ändern. Und dann den ganz normalen weg gehen mit Bürstenfiltern
und anschließend zum Hel-X. Ich muss da zuviel Kompromisse eingehen die ich so nicht möchte.
Danke für die Antworten


RE: "kleine Filtration" - DomWeb - 05.06.2020

Hey Alex,
wieso aussitzen ? Wir versenden durchgehend.

Also wir (www.lets-grow.de) arbeiten genau nach dem Prinzip, Bürstenfilter in Schwerkraft, Helix belüftet und zurück zu den Fischen.
Die Beete werden zyklisch bewässert, dazu wird das Wasser NACH dem Biofilter entnommen, und anschließend NACH dem Biofilter wieder eingebracht.


RE: "kleine Filtration" - WasserUndErde - 07.06.2020

Hi Alex,

meine Erfahrung mit filterlosem System: Verschlammt in ca. 3, 4 Jahren. Allerdings kommt auch aus einem verschlammten Pflanzenbeet (bei mir Kies) noch relativ klares, nitrit- und nitrat-freies Wasser. Ursprünglich wollte ich den Kies nach 3 Jahren neu waschen. Da das Pflanzenbeet bei mir mit Folie gebaut ist, könnte ich einfach die Folie so umgestalten, dass das Beet rückgespült wird. Dabei rühre ich im Kies, dann kommt sehr schmutziges Wasser raus und fliesst in die Botanik. Das düfte insgesamt weniger Arbeit sein, als eine Reinigung alle paar Tage und dürfte um Grössenordnungen billiger sein als ein Trommelfilter.

Allerdings, wie gesagt, bei wenig Fischbesatz funktioniert es halt auch so, und so geht meine Anlage mehr und mehr Richtung wartungsarm, zumal ich manchmal wochenlang beruflich weg bin.
Übrigends probiere ich dieses Jahr sogar mal aus, die Pflanzenbeete wegzulassen und mich mit intensivierter Teichhaltung zufrieden zu geben.

VG, Burkhard, Witzenhausen bei Kassel/Göttingen


RE: "kleine Filtration" - DomWeb - 08.06.2020

Da mag ich auch noch was zu schreiben.

1. Wir sind absolute Fans der Vorfilterung mittels Filterbürsten (warum steht hier)
2. Die Aussage das ein Trommelfilter teuer ist, würde ich pauschal nicht mitgehen.
    Klar ist der Invest mit 1200€ oder so nicht wenig.
    Wenn ich jetzt deine Aussage aus deinem anderen Post nehme, mit IT-Dienstleistung verdient man schneller Geld als mit Aquaponik, so bleibt die Frage offen:
    "Verdient man mit Kies rühren, waschen, spülen, etc mehr als mit IT-Dienstleistung ?"
3. Eine gute Planung der Vorfilterung ist enorm wichtig, nicht nur das sie gut funktioniert bei der Filterung, sondern auch an dem Zeitpunkt wenn man diese reinigen darf.
4. Wenn aus einem Kiesbeet Nitratfreies Wasser kommt, würde ich behaupten es war 
    a.) sehr wenig Nitrat im Zulauf, und die Pflanzen haben es verwertet (unwahrscheinlich 7/10)
    b.) die Beete arbeiten bereits durch massive Verschlammung unter abschluss von Sauerstoff im anaeroben Bereich und reduzieren Nitrat zu gasförmigen Stickstoff.
         Das wäre theoretisch eine gute Lösung für eine reine "Teichwirtschaft" ohne die Pflanzen also Aquakultur, aber je nach Besatz und Futtereintrag gefährlich.
5. Unsere Anlage läuft extrem sparsam, mit glasklarem Wasser und wenig Wartungsaufwänden, bei ordentlich viel Ertrag....

LG
Dom


RE: "kleine Filtration" - WasserUndErde - 08.06.2020

Es lebe die Debatte! Und ich hoffe, ein bisschen Provokation hilft, dass noch sich noch mehr Leute äussern.

Erstmal sei gesagt, dass 1. Hobby-Aquaponik und 2. urbane Aquaponik andere Werte haben: bei 1. sind die Wartungsarbeiten sinnvolle Freizeit und werden nicht gerechnet; bei 2.: Was ist in grauen Städten eine selbstgeerntete Tomate wert: Sie ist unbezahlbar.

Aber mir geht es um ländliche Nahrungserzeugung. Peter Schreier hat tolle Anlagen, leider kosten sie Hundert-Tausende. Ähnlich sieht es bei K+S aus. Ist in DE wirtschaftliche Aquaponik möglich?
Und nach 5 Jahren, wenn die Romantik weg ist, spielt der Zeitaufwand plötzlich die Hauptrolle, nicht weil IT schöner ist, sondern weil Tausende anderer Hobbies auch locken.

1. Das Reinigen des Vorfilters = Feststofffilters würde ich mit mindestens 1 h pro Woche ansetzen, da ist ein Tag Waschen alle 3 Jahre deutlich weniger.
2. Wahrscheinlich ist ein Trommelfilter auf Dauer unvermeidbar. In meiner Kalkulation rechnet sich das nie, für das Geld baue ich 2 Anlagen einschliesslich Landkauf.
3. Intensiv-Kultur versus Extensiv-Kultur: Aber Genaues weiss man nicht.
4. Meine Anlage ist immer aerob, da riecht man nix. Auch messe ich O2.(Allenfalls im Hochsommer bei niedrigem Wasserstand blubbert Mulm, aber das ist ein Thema der Temperatur. Deshalb baue ich inzwischen am Nordhang.)
5. Glasklares Wasser ist schön, bei meinem grünen Wasser sehe ich die Fische nur beim Füttern. Allerdings sieht man mit Hexagoner Abdeckung zur Verschattung auch keine Fische. Möglicherweise habt ihr den Warungsaufwand im Griff - was ich aber so höre, ist es meistens anders: Unzählige Probleme, Alles was schief gehen kann, geht auch schief, wird auf YouTube bloss nicht gezeigt...

LG, Burkhard


RE: "kleine Filtration" - scirocco - 26.06.2020

Hallo allerseits,
ich habe letztes jahr auch auch mit grow-bed experimentiert und dann festgestellt, dass 1. der pH-wert auf um die 8 anstieg- nicht ideal fuer pflanzen und schnell verschlammt wurde. Ich wuerde min einen feststofffilter, welcher art auch immer, vorsetzen.
Aus meinen tests heraus habe ich mich jetzt entschlossen, (meine derzeitige anlage ist in Lambaré /Py im bau), mit zwei kreislaeufen zu arbeiten: fisch-filter kreis und hydroponickreis. Wobei das naehstoff angereicherte wasser vom fischkreis aus dem bio-filter fuer die pflanzen entnommen wird. Somit kann ich auch fuer die pflanzenproduktion die wasser- / naehrstoffloesung kontrollieren und einstellen.
Ich habe nur ein kleines problemchen fuer die NFT- technik: wie bereite ich die jungpflanzen so vor, dass genuegend "luftwurzeln" aus den gittertoepfen heraushaengen, um im NFT eingesetzt die naehstoffloesung beruhren?

Gruss vom Bruno aus Lambaré


RE: "kleine Filtration" - DomWeb - 26.06.2020

Das ist genau das, was wir seit Jahren tun, und immer wieder erzählen.
Kreis1: Fische => Bürsten => Biologie => Klarwasserkammer => Fische
Kreis2: Klarwasserkammer => Pflanzen => Klarwasserkammer


RE: "kleine Filtration" - Wolf-Aqua - 01.07.2020

Solange das Tierwohl nicht eingeschränkt wird haben viele Ansetze ihren Reiz.

Es kommt 1. auf die Zielsetzung des Projektes an und 2. Wo und mit welchem Budget die Anlage gebaut wird.

Ich finde Burkhard wie auch Albert, verfolgen einen spannenden Ansatz der Aquakultur und ich könnte mir gut vorstellen, selbst in der Zukunft an ähnlichen Projekten zu entwickeln.

Allerdings würde für ich für die "klassische" Aquaponic auch einen Vorfilter verwenden.

@ scirocco

Wenn du ein NFT System hast sollte das kein Problem sein, weil die Pflanzen auf dem Nährstoffilm stehen. Verwendest du zufälligerweise Rohre als NFT?
Wie ziehst du die Pflanzen vor?