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Alternative Teichabdichtung - Druckversion

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Alternative Teichabdichtung - Barry Whitefish - 16.07.2020

Wer hat Erfahrung mit alternativen Teichabdichtungen, also vor allem OHNE Folie? Mir sind diverse Arten von Tonabdichtungen bekannt, befreundete Archäologinnen berichten von sogenanntem Trasskalk bei Teichen aus dem 18.Jahrhundert. Da der (Fisch)Teichbau viele Jahrhunderte, eher Jahrtausende ohne Petrochemie ausgekommen ist, denke ich, daß die Idee nicht sooo abwegig ist, es zu versuchen.

Wer kann von konkreten Projekten berichten? Bei Ton ist mir das Problem bekannt, dass das Ufer nur maximal 1:3 ansteigen darf, vielleicht könnte man das durch ein bis zwei Stufen aus Betonsteinen umgehen. Beton ist mir nicht wirklich sympathisch, aber eventuell ein notwendiges Übel...

LG Barry


RE: Alternative Teichabdichtung - Barry Whitefish - 16.07.2020

Hallo Forum,

auch wenn ich furchtbar neugierig bin, ob hier jemand eigene Erfahrungen oder auch nur beobachtete Projekte beisteuern kann - ich beschreibe mal meinen eigenen Plan:

Das Teichbett ist bereits ausgehoben und hat ca 10.000 bis 15.000 L Inhalt. Es ist oval, Maße ca. 4,5m x 5,5m, Tiefe bis über 1,5m. Die tiefste Stelle ist waagerecht und kreisrund, Durchmesser des Kreises gut 1m. Hier sollen zwei Betonschachtringe gesetzt werden, Gesamthöhe 1m. Der untere mit Boden. Die Dinger sind billig, werden aus der Nähe geliefert und mit einem Radlader eingesetzt, keine große Sache, ist im Prinzip der untere Teil einer Zisterne. Mit noch etwas Buddeln könnte man auch auf 150cm Schachtring gehen und damit den Tiefbereich im Volumen verdoppeln.

So ist schon mal für den frostfreien Teil des Teichs gesorgt.

Das Erdreich wird so umgegraben, daß der Betonring ca. 10-15cm herausragt, anschließend wird es mit Rüttler komprimiert.  Jetzt wird ein extrem starkes Teichfließ ausgelegt, bis direkt an den Betonring, also mit einer Kreisschablone ausgeschnitten, damit es völlig passgenau sitzt. "Naturagart 900" soll angeblich so robust sein, daß es Löcher einer darüber liegenden Folie wieder abdichten kann, ich stell mir das wie diese unplattbaren Fahrradreifen vor.

Auf dieses Hardcore- Fließ lege ich eine Lage Pflastersteine, die ich bergeweise zur Verfügung habe, altes Kopfsteinpflaster. Anschließend wird  ein Quelltongranulat ausgestreut, was die Zwischenräume füllt. Zusätzlich noch einige Zentimeter darüber, so daß die Pflastersteine nicht mehr zu sehen sind, sondern tief im Ton stecken. Dann wird vorsichtig Wasser dazugegeben, so daß das Granulat zu einer dichten Tonschicht wird. Anschließend kommt eine Lage feiner Kies darüber.

Wie gesagt, evtl. könnte man noch eine Stufe einbauen, einen Ring aus Betonrandsteinen, damit könnte man einen steilen Abfall des Ufers bewirken, somit auch mehr Inhalt auf derselben Fläche ermöglichen.

Um Beton wasserdicht zu machen gäbe es verschiedene Möglichkeiten, z.B. ein Verputzen mit Syscosol, das ist ein spezielles Materiall für Badeteiche und Schwimmbecken. Tadelakt käme auch infrage, das jahrhundertealte Kalkputzverfahren für Wasserbecken z.B. in Nordafrika.

Ob und wie diese Betonschächte sonst hierzulande abgedichtet werden, ist mir noch nicht bekannt, ein paar Liter Verlust pro Tag fände ich notfalls auch noch akzeptabel.

Freu mich über Feedback!