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Klimawandel - Stephan - 28.12.2020

Hallo Zusammen,

auf Grund des aktuellen Klimawandels überlege ich ob Tilapia-Gewächshaus-AP zeitgemäß ist. Selbst wenn ich an der hauseigenen Solarstromanlage einen Akku anschließen würde stellt sich mir die Frage ob Tillies mit 25°C (eigentlich 28°C optimal) tatsächlich die richtige Fischsorte ist. Sollte man(n) den Strom nicht sinnvoller einsetzen?

Hat da irgendwer eine differenzierte Meinung dazu?

Das wirklich doofe ist, es gibt kaum Infos zu Schleien. Genauso doof, die Viecher werden nicht handzahm, habe ich irgendwie genoßen bei den Tillies. Vielleicht hat ja einer von Euch einen Link der erhellend ist wie sich Schleien in der AP machen. Wachsen die z.B. schneller in einer GW-AP da es länger warm ist im Jahr? Brauchen die eine Winterpause oder kann ich die bei 15°C im Winter schneller groß bekommen?

Gerne viele Links zu Schleien.

Auslöser für diesen Post, da ich gerade drüber gestolpert bin. Ich weis das Netz ist voll davon, aber:
https://www.wetter.com/magazin/neue-referenzperiode-1991-2020-bedeutung-des-30-jaehrigen-klimamittels-in-deutschland_aid_5fb4de9ee8e66b3bfc06dd2d.html

Gruß
Stephan
PS. AP aufgeben ist definitiv nicht geplant.


RE: Klimawandel - Stephan - 29.12.2020

Seriöser geht es, so glaube ich, nicht mehr > https://www.tagesschau.de/faktenfinder/sibirien-klimawandel-101.html


RE: Klimawandel - nico - 29.12.2020

Hi Stephan,

das ist unter anderem auch ein Grund dafür, wieso ich meine ersten Aquaponik-Gehversuche mit Karpfen und Schleie ausprobieren möchte. 

Was ich bisher zu deiner Frage gelesen habe:
Auf der Seite von Vlosse Aquaponik (Google Suche "3 pflegeleichte Aquaponik Fische statt Tilapia") gibt es eine Gegenüberstellung von drei in Deutschland / Europa heimischen Fischarten. Dem Karpfen, der Schleie und dem Waller. 

Schleien sollen verhältnismäßig relativ langsam wachsen, Karpfen und Waller unter guten Bedingungen ähnlich wie Tilapia. 

Alle Tiere sollen unter der Voraussetzung, dass das Wasser nicht unter 4 °C fällt überwintert werden können. Der Kauf von Setzlingen soll ebenfalls relativ einfach sein, was ich aber bisher für Waller-Setzlinge aus meinen Recherchen nicht bestätigen kann. 

Da die Fische in kontrollierten Bedingungen leben und gutes Futter bekommen, sollte der Karpfen auch nicht modderig schmecken, was ihm ja sehr oft nachgesagt wird.

Bisher habe ich noch keine Erfahrungen in der Aquaponik und beziehe meine Infos lediglich aus Recherchen zu dem selbigen Thema. Ich hoffe Dir aber dennoch ein paar Hilfen / Sprungbretter gegeben haben zu können. 


Viele Grüße
Nico


RE: Klimawandel - Stephan - 30.12.2020

Guten Morgen Nico,

besten Dank für die Infos und die Bestätigung das unsere Überlegungen zum Klimawandel und dem Sinn bzw. dem unsinnigen Stromverbrauch bei GW-AP mit Tilapia auch von anderen geteilt werden. Entscheidend ist die Kombi von Tilapia und im Freien, im Haus sieht die Sache dann schon anders aus bzw. es können oder sollten dann andere Maßstäbe angesetzt werden.

Zurück zu den Schleien: Es ist für uns schon fast entschieden mit Schleien weiter zu machen, wir werden uns probeweise Schleie kaufen, den Geschmack testen und dann final entscheiden. 

Das Problem mit den Schleien besteht in der Tatsache das es kaum Infos zu AP-Systemen gibt. Bei Tilapia-AP bleibt am Ende keine Frage offen bei den Schleien habe ich mich schon bei Googel / Ecosia bis zur letzten Seite durch-geseppt und außer Basis-Informationen zu den Fischen nichts gefunden.

Fragen über Fragen:
- Eine die Du auch gestellt hast. Bitte nicht übersehen, wir habe auch erst im Frühjahr diesen Jahres angefangen. Wie erfolgte der Re-Start nach der Winterpause
- Kann die Winterpause auch ausfallen in der GW-AP und wachsen die Schleien dann schneller weil es länger warm ist?
      Hier habe ich lediglich die Infos:
      - das eine Kalt-Phase erforderlich ist wenn man Nachwuchs bekommen möchte.
      - das die Bakterien bei < 10°C ihren Dienst einstellen. Ich vermute die legen einfach wieder los wenn es warm wird.
- Wieviele Schleien können pro Wasser-Menge eingesetzt werden?

Gruß
Stephan


RE: Klimawandel - Stephan - 30.12.2020

Hallo Zusammen,

anbei ein neuer erster Artikel zum Jahr 2020:

https://web.de/magazine/panorama/wetter/wetter-bilanz-2020-warm-monatelang-trocken-35394358

Gruß
Stephan


RE: Klimawandel - nico - 30.12.2020

Moin,

zur Schleie in Aquakulturen habe ich eine Thesis an der ETH Zürich gefunden. Ich habe sie noch nicht gelesen, aber sie könnte recht interessant sein. Ziel der Arbeit ist unter anderem gewesen folgende Punkte zu beleuchten:

  • Sind Monokulturen sinnvoll, oder zeigen Polykulturen wünschbare Synergieeffekte? 
  • In welcher Dichte sollen die Fische gehalten werden?

Die Thesis ("Fische in einer Aquakultur zur Nährstoffrückgewinnung aus Prozesswasser einer Kompogas-Anlage") ist in der Research Collection der ETH Zürich zu finden. Ich darf leider noch keine URLs posten daher einfach mal nach dem Titel der Arbeit googeln.

Vielleicht gibt er ja aufschlussreiche Informationen zum Thema Schleie in der Aquakultur.


Viele Grüße
Nico


RE: Klimawandel - Remo - 30.12.2020

Wenn ich mich nicht verlesen habe ist erst die rede von der normalen Daumenregel 10 kg/m³.
Sein Versuchsaufbau bestand allerdings nur aus Becken ohne zusätzliche Filterung (also Bakterien bilden sich nur an der Beckenwand), so das seine Besatzdichten nicht über 1,5 kg/m³ hinausging. (Somit find ich seinen Versuchsaufbau eher ungeeignet um die Frage der Besatzdichte (in der Aquaponik!)zu klären).

Ist trotzdem sehr interessant da er seine fische nur mit Daphnien und Wasserlinsen füttert.


RE: Klimawandel - Stephan - 30.12.2020

Hallo Zusammen,

besten Dank für Eure Antworten. Ich werde die Themen Klimawandel und Schleien mal entzerren und einen neuen Post zu Schleien eröffnen. Das Thema Klimawandel finde ich ebenfalls wichtig und würde in diesem Post gerne bei Thema Klimawandel bleiben.

Gruß
Stephan


RE: Klimawandel - nico - 31.12.2020

(30.12.2020, 17:05 )Stephan schrieb: Ich werde die Themen Klimawandel und Schleien mal entzerren und einen neuen Post zu Schleien eröffnen. 

Das finde ich sehr gut, prima.

Viele Grüße
Nico


RE: Klimawandel - Stephan - 08.01.2021

Hallo Zusammen,

hier mal wieder ein Update zum Klimawandel:

https://www.tagesschau.de/ausland/waermstes-jahr-europa-101.html

Wird das letzte gewesen sein da ich glaube das die Meisten hier den Klimawandel nicht leugnen und ich Euch nicht nerven will.

Gruß
Stephan


RE: Klimawandel - Stephan - 01.05.2022

Hallo Zusammen,

war doch nicht das letzet: https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/aktuelle_meldungen/220105/deutschland_klimarueckblick_2021.html

Gruß
Stephan


RE: Klimawandel - Blue - 02.05.2022

Hallo Stephan,

grade auf diesen älteren Post gestoßen und ich möchte auch mal kurz meine Meinung dazu ablaichen :-)

Ich hab ja die AP im Wintergarten, der auch schwierig ist zu beheizen, aber dennoch isoliert und angeschlossen an die Heizungsanlage. Es geht also gut das zu beheizen.
Dennoch macht das energetisch überhaupt kein Sinn hab ich festgestellt und ich bin der Überzeugung, dass wir im Sinne des Klimawandels nur heimische Fische in Außenanlagen verwenden sollte, allen voran der Karpfen.

Wenn wir mal technologisch etwas weiter sind, wäre es ggf. möglich eine Wärmepumpe mit Solar und Windkraft zu kombinieren. Aktuell ist das nicht wirtschaftlich zu realisieren.

Ps. zu Schleien: Die hören auf zu wachsen wenn zu dicht besiedelt, daher überhaupt keine Option finde ich und auch keine Diskussion wert.


RE: Klimawandel - elagricultor - 02.05.2022

Moin
Ob sich kalt oder warmwasser lohnt/ energetisch sinn macht kommt auf die gegebenheiten vor ort an.
Mein splitsystem mit drinnen fische draussen gewächshaus kann ich ohne nennenswerte heizkosten ganzjährig warm fahren ( fischseite dauerwarm, ab märz bis oktober auch gw wasserseitig bei min. 20 grad, alles über solarthermie und drinnen über winter an die holzzentralheizung angeschlossen)
Kaltwasder macht meiner meinung nach überhaupt keinen sinn da ich dann mit konvenzionell Gemüse in erde und fische aus teichwirtschaft wesentlich höhere erträge habe als aquaponisch.
Kaltgehaltene karpfen, zander usw brauchen mehrere jahre um schlacjtreife zu erreichen also aquaponisch auch mehrere jahre stromkosten für pumpen. In dauerwarmer haltung haben karpfen zander pacu wels usw innerhalb 6 monate mindestens n kilo schlachtgewicht und ich kann höhere besatzdichten fahren. Ausserdem ist das kalte überwintern von fischen in nem aquaponiksetup kaum machbar.
LG
Konstantin
Ps falls simon mitliest die seite wird bei mir nur mit chrome angezeigt. Firefox edge oä egal welches betriebsystem gehen nicht. Aussrrdem scheints n problem mit ssl zertifikat zu geben


RE: Klimawandel - Blue - 02.05.2022

Hi Konstantin,

mein Beitrag bezog sich ausschließlich auf Außenanlagen ohne Heizungsanschluss. Und den Karpfen kannst du sehr wohl innerhalb einer Saison (von April bis Oktober) schlachtreif bekommen in der Aquaponik.
Ich habe auch einen Hochteich mit Koi und die Überwinterung ist auch kein Problem. Vielleicht ist es hier im Saarland etwas milder und geeigneter und wie du sagst, es kommt alles auf die Gegebenheiten an.


RE: Klimawandel - Stephan - 03.05.2022

Hallo Jan,

mich würde interessieren woher Du die Info bezgl. verbuttern der Schleien bei zu hoher Besatzdichte hast. Ich bin immer davon ausgegangen das Futtermangel der Auslöser für das Verbuttern ist und nicht die Besatzdichte. Hast Du spezielle Literatur zu dem Thema bei Schleien?

Bei Tillies setze wir sogar den Overcrowding-Effekt ein um keine Super-Stänker zu bekommen.

Für Deine Infos besten Dank vorab.

Gruß
Stephan
PS. Mein neues super-duper isoliertes GW-AP System steckt gerade in den Anfängen, wäre doch gelacht wenn ich die aktuelle 1,335€/Tag bei einem Zeitraum 430 Tagen nicht unterboten bekäme.