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Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - Druckversion

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Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - zaunreiter - 13.04.2011

Hallo miteinander,

getreu nach meinem Lieblingsmotto: Klein anfangen, bei Erfolg erweitern! - will ich mich nun an das Thema Aquaponic heranwagen.

Ich habe vor kurzem mein Anlehngewächshaus zu meiner neuen Wohnstätte umgezogen. Im Moment steht es in einer Ecke zwischen zwei Gebäuden, wobei zwischen den zwei Gebäuden ein Spalt von circa 60cm herrscht, der auch noch vertieft ist - so daß eine Art Graben entsteht. Das Gewächshaus lehnt mit dem Rücken an einer Mauer und dem Eingang zu diesem Zwischenraum, so daß der Zwischenraum vom Gewächshaus aus zu erreichen ist.

Lange Zeit habe ich überlegt, was ich mit diesem Zwischenraum anfange - Pilze züchten? Zumauern?

Jetzt finde ich, daß dieser natürliche Graben von 60 cm Breite, circa 80 cm Tiefe und 3,60 m Länge ein ideales Fischbecken mit einem 1.728 Liter Volumen ergeben würde. Mit Verbauung und Dämmung komme ich vielleicht auf 1.000 Liter.

Das Anlehngewächshaus (Glas) ist relativ klein bemessen, aber ich habe bereits eine Art Frühbeet vor dem Gewächshaus gemauert, mit dem zusammen ich drei auf dem Boden stehenden Kiesbetten konstruieren könnte, mit einem Gesamtvolumen von 1.296 Liter bei 40cm Kiesbetttiefe.

Das weicht von der hier im Forum niedergeschriebenen Empfehlung 1:2 Fischbecken zu Kiesbett ab. Im Moment: 1.000 Liter zu 1.296 Liter. Wie löse ich das?

Ich könnte außerhalb des Gewächshauses noch einmal ein Kiesbeet mit den Abmessungen 2,5mx 0,8m x 0,4m mauern (wieder als Frühbeet, also mit Glasabdeckung), um auf das erforderliche Verhältnis zu kommen. Oder gibt es andere Möglichkeiten?

Des Weiteren plane ich die Nutzung eines Biomeilers zur Erwärmung des Wassers in den Übergangszeiten und zur Überwinterung der Anlage. Wobei ich im Winter vermutlich die außenliegenden Kiesbetten (Frühbeete) abschalten werde, aufgrund der verringerten Produktivität und der Frostgefahr.

Noch eine Verständnisfrage - ist es sinnvoll, eine ständige Berieselung der Kiesbetten zu konstruieren oder eine regelmäßige Flutung der Kiesbetten? Da ich die Anlage so stromlos wie möglich plane, erscheint mir die ständige Berieselung technisch einfacher zu bewerkstelligen - sicher gibt es dabei einiges zu berücksichtigen?

Viele Grüße
Bernhard
Hier nochmal ein-zwei Skizzen von der grundsätzlichen Anordnung.

Das hier ist die Aufsicht, also von oben betrachtet.


.png   ap_1.png (Größe: 68,72 KB / Downloads: 644)

Der rote Kasten ist das Anlehngewächshaus, der dunkelblaue Rahmen das geplante Fischbecken und die hellblauen Flächen sind die Kiesbeeten im und außerhalb des Gewächshauses. Die dunkelbraune Fläche ist der Standort des Biomeilers.

Hier eine Seitenansicht (ohne die Kiesbetten außen).


.png   ap_2.png (Größe: 61,37 KB / Downloads: 634)

Geplant ist langfristig (5-10 Jahre) der Aufbau einer traditionellen Teichwirtschaft, wobei die Aquaponic-Anlage zunächst Speisefische (und Gemüse) für den Eigenbedarf produzieren soll und später als Aufzuchtstation für die Teichwirtschaft dienen soll.

Viele Grüße
Bernhard


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - DomWeb - 13.04.2011

Hey Bernhard,

guck Dir mal meine neue Page an (www.lets-grow.de/joomla) da siehst du das ich auch nur 1:1 fahre.
Wir hatten das Thema 1:2 öfters und ich bin ein Freund von 1:1 oder sogar 2:1, wenn die Fisch zu Kiesmenge bei 1:1 bleiben darf.

Ebbe/Flut ist in meinen Augen immernoch das effektivste, aber jeder hat seine Vorlieben.
NFT ist auch möglich, man braucht dann allerdings einen seperaten Biofilter. Dazu wurde aber bereits mehrfach geschrieben.
Also lies dich mal rein.

Achja und noch ein herzliches Willkommen von mir.


LG
Dom


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - zaunreiter - 25.04.2011

Ich habe im Lager mehrere Pumpen, eine davon ist eine leistungsstarke Tauchpume, die andere eine größere Aquarienpumpe.

1) Ich würde die Tauchpumpe nehmen, oder spricht etwas dagegen? Diese Pumpe holt auch eventuell anfallenden Schlamm nach oben.

2) Wie verhindert ihr, daß die Fische von der Pumpe angesaugt werden?

3) Ich habe genügend Möglichkeiten, Regenwasser einzuleiten. Ist so ein Wassereintrag förderlich (Auffrischung?) oder eher zu vermeiden?

Danke und viele Grüße

Bernhard


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - DomWeb - 25.04.2011

Hey Bernhard,
also Tauchpumpen haben oft einen hohen Stromverbrauch, und machen nicht viel Durck.
Musst also gucken ob das so klappt, wie du es willst.
Ein Netz hilft, was dir aber deine Idee mit dem Schlamm oder Laubblätter versaut.
Regenwasser ist gut, musst nur aufpassen das Du nur nachfüllst, sonst schwimmen die Fische über deinen Rasen.

Regenwasser hat auch keinerlei Salze wie Calcium, Magnesium, etc...


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - zaunreiter - 25.04.2011


Links und rechts sind große Dachflãchen, ich kann mühelos mehrere 350 Liter Regenfässer damit pro Regen füllen. Das ist vermutlich zu viel Durchfluss...

Einen Überlauf gibt es sowieso zu Sicherheit.

Viele Grüße
Bernhard


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - DomWeb - 25.04.2011

Hey Bernhard,
vielleicht habe ich es übersehen, aber welche Fischsorte willst du verwenden?
Und willst Du die Fläche nicht lieber als Anbaufläche nutzen?

Also ich wüsste nicht was ich mit soviel Regenwasser machen soll :-)


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - zaunreiter - 05.05.2011

Kurzes Update:

Ich habe begonnen, den Schacht auszuheben - um festzustellen, daß die Fläche zwischen den Wänden bereits mit einem Fundament versehen ist! Unter einer Schicht von etwa 20-30cm Erde kam eine alte Jaucherinne hervor, die als Ablauf für den Kuhstall diente. Das erspart mir das Fundament.

Nach einem Regenguss, blieb das Wasser bereits darin stehen - und floß nicht ab. Ich werde das Becken für die Fische trotzdem mit Teichfolie auskleiden, um die Wände vor der Feuchtigkeit zu bewahren. Aus welchem Material sind solche Teichfolien eigentlich? Ich scheue mich vor weiterem PCB-Belastungen...

Dann habe ich bereits eine Seite des Beckens für die Pflanze gemauert - mit 40cm hohen, hochkant gestellten Gehwegplatten mit rundumlaufenden Holzrahmen. Alles aus meinem "Lagerbestand" (alles aufheben, nix wegwerfen....). Leider habe ich noch andere Projekte, für die ich Zeit aufwende, weswegen ich mit dem Aquaponikprojekt nicht so schnell voran komme, wie ich es mir wünschte.

Als Fische überlege ich weiter, welche Arten ich wählen soll. Bisher habe ich sehr viele Erfahrungen mit Karpfen, Schleie und Co. gemacht. Vielleicht ist es besser, mit diesen mir bekannten Fischen anzufangen, weil ich da genauer weiß, was die benötigen, wie sie sich verhalten, etc. Auch wenn sie langsamer abwachsen - obwohl ich mir im Falle der Spiegelkarpfen nicht sicher bin, ob man diese nicht auch in einem Jahr bei entsprechender Fütterung pfannenreif hinkriegt.

Viele Grüße
Bernhard





RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - Kary - 05.05.2011

Hi Bernhard

Dein Projekt hört sich schon ganz gut an klingt aber auch nach viel Arbeit.Bin mal gespannt auf ein paar Fotos ;)
Was hast du denn schon an erfahrungen mit Karpfen gemacht?
Ich möchte ja gerne Katzenwelse ausprobiernen kannst du mir über die auch was sagen?

Hoffe das mein man mir noch dieses Jahr ein kleines System bauen wird :D

Lg Kary


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - DomWeb - 05.05.2011

Hey Bernhard,

willst du wirklich nur 30cm Tief in die Erde gehen mit dem Fischtank?
Dachte Betonfundament muss wegen Frostsicherheit immer über 80cm tief liegen....


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - zaunreiter - 05.05.2011

Hi Dom,

nein, es existiert schon eine Art betonierter Graben - in dem Graben hatte sich mit der Zeit 30cm Erde gesammelt. Diese Erde habe ich rausgeschaufelt.

Hi Kary, Photos kommen noch. Ich habe früher viele Karpfen mit Netzen und Reusen gefangen, die Sömmerlinge in Teiche gesetzt und später rausgefangen. Katzenwelse kenne ich nicht.

Viele Grüße
Bernhard


RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - Kary - 06.05.2011

Hi Bernhard

heißt das das du dir kleine Karpfen gefangen und dann großgezogen hast?
Wie groß hast du die denn bekommen und wenn ja wie lange hat das gedauert?

Lg Kary



RE: Mein Projekt - Niederrhein Aquaponics - zaunreiter - 20.05.2011

Hallo Kary,

ja wir hatten mehrere Teiche - allerdings haben wir die über Jahre in gemischten Gruppen wachsen lassen. Schwer zu sagen, wie schnell die jeweils groß geworden sind. Es gab immer welche, die groß genug waren. :P

Hier mal erste Aufbaubilder.

Das ist das Gewächshaus von außen.

.jpg   aquaponic1.jpg (Größe: 60,32 KB / Downloads: 484)

Im Hintergrund ist die Scheune, im Vordergrund die Hütte. Das Gewächshaus lehnt an dem Häuschen und zwischen Scheune und Häuschen ist ein Spalt. Siehe:


.jpg   aquaponic2.jpg (Größe: 97,52 KB / Downloads: 477)

Blick aus dem "Fischtank" nach oben.

.jpg   aquaponic3.jpg (Größe: 50,44 KB / Downloads: 474)

Am Vormittag scheint die Sonne aus Süden für zwei Stunden durch das Gewächshaus in den Fischtank. Den Rest des Tages gibt es Licht von oben - das müßte eigentlich ideal sein.

Den Fischtank werde ich noch mit Teichfolie und Dämmung auskleiden, damit die Mauern nicht der Nässe dauerhaft ausgesetzt sind.

Im Gewächshaus habe ich schon begonnen, die Behälter für die Pflanzenbecken zu mauern, wobei ich Gehwegplatten in der Größe 40x40cm verarbeite. Die habe ich woanders abgebaut. So wie das Gewächshaus - ist ebenfalls gebraucht. Ich verarbeite gern gebrauchte Materialien - Wiederverwertung von dem, was ansonsten auf dem Müll gelandet wäre.

Viele Grüße
Bernhard