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RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Michel - 16.05.2012
Hallo zusammen,
nachdem ich mir im Januar 100 Welse aus Holland geholt habe, möchte ich Euch kurz meine Erfahrungen berichten:
100 Welse in einem 1m³ IBC - Wassertemperatur 27°- gebrauchter Teichfilter von Oase und ein "Biofilter" 1m³ IBC mit Blähton.
Die Wassertemperatur wurde elektronisch mit einem Temperaturfühler und einem Milcherwärmer gewährleistet.
Zu meinen Erfahrungen:
Verluste: 6 Stück (einfach tot, angefressen, Kanibalismus)
Die Welse sind harte "Hunde"- mein Hausmeister hatte nach einem Stromausfall den Stecker des Milcherwärmers in die Steckdose mit Dauerplus gestöpselt- ergo 39° Wassertemperatur - Keine Verluste. :-) puhhh
Stromausfall : 70 Tilapia von Dom (sollten eigentlich überwintern) wurden zu Storchenfutter , Welse - Wasser gereinigt und ausgetauscht - alles OK
Innerhalb der jetzt 4,5 Monaten liegt das Gewicht in Bereichen von 1,5kg - 800 g.
Futteraufnahme pro Tag 1300g.
Mein Fazit: Wenn die Wassertemperatur kostengünstig erzeugt werden kann, ist es ein problemloser Fisch.
Was interessiert Euch noch?
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Wolf-Aqua - 17.05.2012
Hi,
vielen Dank das du deine Erfahrungen mit uns teilst.
Sehr gut gefällt mir das man jetzt ca weis ab wann Kannibalismus anfängt.
Ich halte den Wels für noch besser als den Tilapia, weil er auch im Stromausfall nicht stirbt (Blumkohlorgan).
Hast du Bilder?
Was hast du gezahlt für 100?
Wie stark waren die Unterschiede im Wachstum? Beim Besuch beim Welsmeister konnte man zum Teil sehr starke Unterschiede erkennen.
Der Aufbau deiner Anlage würde mich interessieren.
LG,
Wolfgang
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Michel - 19.05.2012
Hallo Wolfgang,
die Welse habe ich bei www.fleuren-nooijen.nl in Holland gekauft. Nachdem ich mich telefonisch angemeldet hatte waren 100 Welse zum Preis von 0,70 Euro !!!! mit je ca. 10-15g für mich vorbereiteit, außerdem wurden mir noch 100 Rote von Til-Aqua geschenkt. Futter habe ich mir von dort für die ersten 4 Wochen mitgeben lassen. Das aktuelle Futter habe ich über den deutschen Händler www.suegemi.com bekommen.
Bilder habe ich leider keine , da ich die Anlage nur für den Winter improvisiert hatte. Dazu hatte ich mir im Stall einen Raum abgekleidet und isoliert. Auf grund der sehr hohen Luftfeuchte wurde allerdings die Decke des verbleibenden Stalles/Mopedwerkstatt schnell sparkig.
Die Hauptherausforderung ist aus meiner Sicht, wenn man so wie ich 100 Welse in 1m³ Wasser halten will ( bis zu 300 kg Wels/m³ ist akzeptabel) die Feststoffe ohne zu viel Arbeitsaufwand zu separieren. Da bin ich noch am optimieren. # Falls jemand eine Idee oder Vorschlag hat, Danke gerne.
Die Holländer bauen super simple Anlagen, werden in D durch PAL Anlagenbau vertrieben. Mein hölländischer Ansprechpartner hat mir eine kleine, aus seiner Sicht unrentable, Anlage für 1 to. Jahresproduktion angeboten. Sollte ca. 1.400 Euro kosten. Becken, Separator und einen beregneten Biofilter. (ich denke darüber nach)
Aber das braucht man natürlich nicht, wenn man für private Zwecke Aquaponik betreiben will und nicht das ganze Dorf versorgen möchte.
Zum Wachstum - wie schon geschrieben - von 800g bis 1.500 g.
@ Wolfgang: Wie willst Du das Wasser temperieren ?
VG
Michael
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Wolf-Aqua - 20.05.2012
Hi,
Temperieren ist eine gute Frage. So eine Aquakultur an einen wärme Bedarf von gut 300kw am Tag. Je nach Größe abhängig...
Entweder Biogasabwärme oder druch Verbrennung von z.B. Holz, Pellets...
Als Fetstofffilter eignen sich am besten Trommelfilter. Denke aber für den Anfang sollte aber ein Spaltfilter reichen.
Die Holländer arbeiten mit einem Sedimentationsverfahren. Das Sedimentbecken hat genau so viel Volumen wie täglich Frischweasser ausgetauscht werden muss. Ca. 30%....
Wenn du wirklich in der Aquakultur Fußfassen möchtest kann ich dir nur folgende Firma empfehlen. Agintec
Die bauen die besten Systeme,m.E. Weltweit.
Falls du dich bei denen melden solltest, schreib bitte Wolfgang G. hat dich geschickt ;)
LG,
Wolfgang
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - DomWeb - 20.05.2012
Dann bekommt Wolfgang G. nämlich provision *smile*
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - seebär - 20.05.2012
hey dom,
tz,tz,tz immer rein mit dem Finger in die Wunde....Tu pöser, pöser Pube! :D
Gruss Sigi
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Wolf-Aqua - 20.05.2012
Leider nicht :blush:
Aber einen guten Eindruck ;)
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - DomWeb - 20.05.2012
Ja ich geh auch schon ins Eck :-)
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Ireneus - 22.10.2012
Hallo Michael
Was machen Deine C. gariepinus ???
Wie beurteilst Du die innerartliche Agressivität ?
Zitat:Die Hauptherausforderung ist aus meiner Sicht, wenn man so wie ich 100 Welse in 1m³ Wasser halten will ( bis zu 300 kg Wels/m³ ist akzeptabel) die Feststoffe ohne zu viel Arbeitsaufwand zu separieren. Da bin ich noch am optimieren. # Falls jemand eine Idee oder Vorschlag hat, Danke gerne.
Die 300kg Wels/1000L hast Du bestimmt aus dem Buch :
Fisch vom Hof?! oder ?
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kannst Du mit max. 300kg/1000L rechnen, wenn die Tiere insgesamt in einem 10.000L Becken stehen .........
Ich bekomme bei meiner Anlage mit Zierfischen die Feststoffe recht gut weg, in dem ich ein Rohr, zur Überlaufbohrung führend, so installiere, dass es knapp über dem Boden hängt. Das Rohr endet in einem T-Stück - das andere Ende des T-Stücks guckt in die Luft raus und "der Fuss" des T`s geht in die Bohrung.
Aus meiner Sicht ist es besser, wenn der Fischhaltungsbehälter länglich viereckig ist statt quadratisch ...... Wenn Du hinter dem Ansaugrohr noch einen Sprudelstein installierst, gelangen noch mehr Partikel in das Absaugrohr.
Das abfliessende Wasser müsstest Du jetzt entweder über ein Sieb mit z.B. Filterwatte fließen lassen, oder direkt in ein Absetzbecken mit einer Vertiefung. In diese Vertiefung packst Du eine kleine Pumpe, die von Zeit zu Zeit die Futterreste und den Kot in den Gulli befördert ..........
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Wolf-Aqua - 22.10.2012
max. 300kg/1000L rechnen, wenn die Tiere insgesamt in einem 10.000L Becken stehen.
Es müssen noch nicht mal 10000l sein. 5000l würden auch reichen. Alg. würde ich eher zu 250kg/m^3 tendieren, weil es sicherer ist.
wenn der Fischhaltungsbehälter länglich viereckig ist statt quadratisch
Und auch nicht zu groß. Runde Becken sollen am besten sein, auch wenn sie sich nicht optimal aufstellen lassen.
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - DomWeb - 22.10.2012
Hmm 30KG/m³ ist bei AP die Vorgabe.
Das zehnfache bedeutet eine Menge Filtervolumen ...
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Ireneus - 22.10.2012
N`abend
Wolfgang, ich glaube, in runden Becken kann man wahrscheinlich tatsächlich mit relativ wenig Energieaufwand / Strom für die Pumpen einen gleichmässigen Wirbel erzeigen, der nicht zu stark ist, so dass die Tiere wenig Kalorien verbrennen müssen und stark genug ist, damit sich der Dreck in der Mitte ansammelt, von wo aus er entfernt / entnommen wird.
Bei meinen räumlichen Verhältnissen, sind für mich Rechtecke jedoch die bessere Wahl, weil ich möglichst jeden Raumzentimeter nutzen möchte .........
Dom, die Angabe steht in einem Buch, welches sich nicht mit AP beschäftigt......
Übrigens von den Tieren, welche Du mir geschickt hast, gibt`s inzwischen Nachwuchs. Vielen Dank nochmal ........
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - DomWeb - 23.10.2012
Immer wieder gerne :-)
Ok aber bei der Besatzdichte brauchst du echt einen Mordsfilter...
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Wolf-Aqua - 23.10.2012
Mit der richtigen Verfahrenstechnik :angel:
RE: afrikanischen Wels, Clarias gariepinus - Ireneus - 23.10.2012
Mahlzeit
Ich strebe ganz gewiss keine 300kg/1000L an ! - Das ist eine Angabe im besagten Buch.
Es widert mich an, wenn ich Bilder von Tieren sehe, die so eng stehen, dass sie nicht umfallen können ......
Wie hoch die Besatzdichte mal ist, wird sich zeigen.
Gerne hätte ich dazu von Michael gewußt, wie bzw.ob die Kammeraden sich prügeln.
Ich plane z.Z. die Beckengrößen ...... und da ist so eine Info recht gut.
Sind die Becken riesig, hat man Spaß beim Rausfangen.
Sind sie zu klein, kann man die Gruppen nicht groß genug stellen, so dass sich die Agressivität der Tiere untereinander ausreichend auf die einzelnen Individuen verteilen kann. Bei den O.niloticus habe ich z.B. versucht nur die Männer in einem Becken seperat zu stellen. Wenn die Gruppe jedoch zu klein ist, gibt`s anscheinend immer auf die Fresse, wenn die Hormone in der Pubertät ballern .....
Was die Größe der Filter angeht, glaube ich nicht unbedingt, dass sie riesig ausfallen müssen. Ich bin sicher, daß es viel wichtiger ist, vor der Biostufe möglichst viele feste Partikel so zu entsorgen, dass man dabei auch möglichst wenig warmes Wasser verliert.
Deutlich schlimmer als Kot sind Futterreste. Deshalb möchte ich nach den Hälterungsbecken das Wasser durch flache tiefe Becken schicken, in denen ich Garnelen ( mmmmhhh - lecker und ohne Antibiotika ) die Reste vertilgen lasse.
Einige Jahre Erfahrung bringe ich aus der Diskuszucht mit - viele andere Ideen und Gedanken sind noch Theorie ........... Schaun mama wohin der Weg geht !?