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Geodätische Kuppel als Gewächshaus - Druckversion

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Geodätische Kuppel als Gewächshaus - burli - 10.08.2012

Mich hat gerade das Fieber gepackt. Nachdem in einem anderen Thread darüber diskutiert wurde habe ich etwas geforscht und möchte einen eigenen Thread eröffnen, um darüber zu diskutieren.

In meinen Garten würde eine Kuppel mit etwa 1,8m Radius passen. Das entspräche einer Grundfläche von etwa 10m² und einem Volumen von 12m³. Damit die Fläche besser nutzbar ist würde ich die Kuppel auf einen Sockel setzen, zum Beispiel 40-50cm hoch. Das ergäbe eine Gesamthöhe, in der ich stehen und mich bewegen könnte und gäbe zusätzlich 4-5m³. Außerdem wäre der Radius besser nutzbar. So weit, so gut.

Ich überlege jetzt, ob man die Struktur aus einzelnen Latten mit Verbindern aufbauen soll, um dann eine Folie darüber zu ziehen. Mein Problem hierbei sind die Verbinder, die Beschaffung einer Folie in der nötigen Größe und ich befürchte, dass an den Stellen, an denen die Folie angenagelt ist, bei einem Sturm Risse entstehen können.

Die zweite Möglichkeit wäre, einzelne Dreiecke herzustellen und diese mit der Folie zu bespannen. Man bräuchte keine große Folie und sie kann nicht so leicht einreißen. Allerdings ist die Konstruktion der Dreiecke schwieriger, weil man die entsprechenden Winkel beachten muss.

Und welche Folie kann man nehmen? Sie sollte witterungs- und UV-beständig sein, möglichst viel Licht durchlassen und stabil sein. Bringt ja nichts, wenn die Folie nach zwei Jahren brüchig ist und in Einzelteile zerfällt.

Zum Abschluss ein paar Links mit Hilfsmitteln

Der Dome Calculator hilft beim Berechnen der Kuppel

Und hier ein paar Rechner um Zylinder, Kreis und Kugel zu berechnen.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - SuburbanAquaponicus - 10.08.2012

Einzelne dreiecke bauen ist ne menge arbeit ... das mit den winkeln ist auch echt aufwändig wenn man kein entsprechendes werkzeug hat ... ich hatte ne kreissäge und hab mir dann lehren gebaut um die latten alle gleichmässig zu sägen. Die winkel stimmen am ende jedoch nicht ^^ Steht aber bombenfest ... is auch nur ne kleine abweichung.
Das einfachste was man machen kann um die einzelnen latten zu verbinden ist lochband. Alternativ kann man einzelne dreiecke zuverlässig verschrauben.
Gewächshausfolie gibts im onlineshop für n euro pro m². Wird geliefert und man schneidet sich das ganze dann einfach zu... Eine seite glatt ziehen und festtackern. die anderen ecken spannen und auch festtackern. Fertig ist der lack.
Groß mauern würde ich den sockel nicht. Hab zwar auch schon davon geträumt, das fischbecken kreisrund unter die kuppel zu setzen. Einmal rum und 50 cm breit und hoch. Aber naja. Ich hab einfach einschlaghülsen geholt und pfosten unter die kuppel gestellt, die ich anschliessend mit folie bespannt habe.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - fischesser - 10.08.2012

(10.08.2012, 12:10 )SuburbanAquaponicus schrieb: Hab zwar auch schon davon geträumt, das fischbecken kreisrund unter die kuppel zu setzen. Einmal rum und 50 cm breit und hoch. Aber naja. Ich hab einfach einschlaghülsen geholt und pfosten unter die kuppel gestellt, die ich anschliessend mit folie bespannt habe.

Das Fischbecken ganzflaechig in den Boden einlassen und mit einem begehbaren Rost abdecken waere schon ziemlich praktisch, man koennte dann generell berieseln - alles Wasser wurde sich ja immer wieder im Becken sammeln. Weniger Rohre, weniger installation, weniger Fehler und eine optimale Flaechennutzung.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - burli - 10.08.2012

Mauern will ich den Sockel nicht. Der wird auch aus Holzlatten bzw -balken gemacht und mit Folie bespannt. Der untere Balken bekommt einen Feuchtigkeitsschutz.

Das schöne bei 1,8m Radius ist, dass man für einen 2V Dome laut dem Rechner für A 1,1m und für B 0,98m braucht. Wenn man ein Auge zudrückt kann man bequem 2m Leisten nehmen und hat keinen Verschnitt. Lässt sich auch schön mit dem Reverce Calculator berechnen

Bei der "Nagel von außen durch die Folie" Methode habe ich halt zwei Befürchtungen: 1. das die Folie einreißt und 2. das dort Feuchtigkeit eindringt und das Holz schneller als nötig faulen lässt. Wenn man einzelne Dreiecke baut kann man von innen alles vernageln und verschrauben und man kann zwischen die Dreiecke auch noch Dichtungsmaterial einbringen. Wenn ich sowas mache hätte ich halt gern, dass es ein paar Jahre hält. Außerdem könnte man die Dreiecke bequem "indoor" vorfertigen und müsste nur für die Endmontage nach draußen.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - burli - 10.08.2012

Hab gerade ein Video gefunden, in dem es fast so gebaut wird wie ich es meine. Nur haben die da nicht die einzelnen Dreiecke sondern mehrere Dreiecke auf einmal bespannt.

http://www.youtube.com/watch?v=L1DnMDzMJPU


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - dj8ds - 10.08.2012

Das ist sicher das Problem bei den Kuppeln die aus Dreiecken konstruiert sind.
Die bekommt man nur schwer dicht. Bei einer Kuppel bei der die "Stützen" nur von unten nach oben verlaufen
ist die Bespannung mit Folie viel einfacher zu lösen.
Allerdings muss man dann mehr Aufwand für die "Stützen" einplanen.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - burli - 10.08.2012

Hab noch ein Video vom Hersteller gefunden mit ein paar Tricks, wie man das baut.

http://www.youtube.com/watch?v=U32KTMtp5kU

Grundelement ist eine Leiste mit einer leicht angeschrägten Seite. Einzige Schwierigkeit dürfte sein, den richtigen Winkel und die richtige Länge der Leiste zu berechnen. Ansonsten sieht das echt simpel aus.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - SuburbanAquaponicus - 10.08.2012

Ja dicht bekommen is auch so eine sache ... dadurch dass sich die folie der temperatur entsprechend ausdehnt und zammenzieht hält da kein silicon ... ich hatte mir das so schön überlegt. Erst die fünfecke bespannen, dann die 10 einfachen dreiecke, silicon in die ritzen und fertig ist der lack ... ich hab dann das silicon in bahnen so wie ich es aufgetragen hab wieder abgezogen weil es einfach nicht gehalten hat . . . käse das. Ich habs erstmal so gelassen ...weil cih mir noch überlege wie ich das regenwasser auffange .... sonst hätte ich die ritzen schon mit tape bgeklebt .... is halt auch nicht so schön ... zum glück gibts ja auch transparentes wasserfestes tape.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - burli - 10.08.2012

Zum Abdichten würde ich auch kein Silikon nehmen. Ich würde so Moosgummi Dichtungsbänder dazwischen kleben.

Der Trick ist wie gesagt, eine Seite von den Leisten anzuschrägen. Für einen 3V Dome scheinen es 6,5° zu sein. Aber ohne Gewähr. Wie es für einen 2V Dome aussieht weiß ich nicht. Ein 3V Dome hätte den Vorteil, dass man nur 5 und 6 Ecke machen muss. Der Nachteil ist, dass es wesentlich mehr Einzelteile sind und man braucht auch mehr Material


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - madre - 10.08.2012

Geiles Projekt! :D
Ich hatte auch schon mal über sowas nachgedacht.
Allerdings habe ich mich schon seit längerem mit Erdgewächshäusern beschäftigt.
Eine Kombination aus beidem könnte, gerade für unsere Bedürfnisse, ziemlich interessant sein.
Man müsste im Prinzip nur eine halbe Kuppel mit Polycarbonat versehen und könnte sich den Sockel sparen. Obendrein hätte man den Vorteil der Isolierung. D.h. man müsste z.B. weniger heizen.
L.G.
madre


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - burli - 10.08.2012

Kiefer Dachlatten mit 35x17mm kosten 35 Cent pro Meter. Da muss man jetzt nur die Winkel rausfinden und einen Schreiner, der die Latten fräsen kann ;)

Ach ja, für einen 2V Dome mit 1,8m Radius braucht man etwa 68m, für einen 3V Dome rund 118m, nur mal so als Anhaltspunkt. Dafür ist der 3V Dome etwas höher, weil der mit 5/8 etwas mehr als eine Halbkugel ist. Gerechnet ist jeweils die einfache Länge. Wenn man ihn aus einzelnen Dreiecken konstruieren will braucht man jeweils das Doppelte. Ist schon eine Menge.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - dj8ds - 10.08.2012

Oder man baut sowas:

.bmp   Kuppel01.bmp (Größe: 469,8 KB / Downloads: 729)



RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - burli - 10.08.2012

(10.08.2012, 21:29 )dj8ds schrieb: Oder man baut sowas:

Wie willst du die Bögen machen?

Ich sehe gerade, wie der die schrägen Seiten macht. Der nimmt einfach ein Vierkant und schiebt es über ne Tischkreissäge

http://www.youtube.com/watch?v=QnTL7b1O3xo


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - dj8ds - 10.08.2012

Die Bögen werden aus 12mm Multiplex in drei Lagen verleimt.
Braucht man nur ne Stichsäge, eine Oberfräse und eine lange Dachlatte.
Das Ganze dann mit wasserfestem Ponal bestreichen und entweder mit Schraubzwingen
pressen oder mit Spaxschrauben von beiden Seiten zusätzlich verschrauben.
Jede Lage kann man ja schön aus kleineren Platten aussägen und zusammenfügen.
Wird bei langen Leimbindern für Hallendächer auch so gemacht.
Zusammengebaut ergibt sich dann die Stabilität.
In meiner Zeichnung fehlen aber noch die Querstreben am Umfang der Kuppel.


RE: Geodätische Kuppel als Gewächshaus - burli - 10.08.2012

Ah, verstehe. Schonmal irgendwann gesehen.

Aber ich hab mich auf so eine geodätische Kuppel eingeschossen, und zwar aufgebaut aus einzelnen, verschraubten Dreiecken. Es macht zwar mehr Arbeit beim Aufbau, hat aber IMHO ein paar entscheidende Vorteile. Ich würde sogar im Gegensatz zur Konstruktion von geo-dome.co.uk noch einen Schritt weiter gehen und jedes einzelne Dreieck bespannen und mit metrischen Schrauben mit Flügelmuttern verschrauben statt mit Spax. Das hat vor allem den Vorteil, dass ich jedes Segment reparieren, ersetzen oder wiederverwenden kann. Sollte die Folie mal beschädigt sein kann ich nur das eine Teil reparieren und muss nicht gleich die komplette Folie abziehen. Ich kann, wenn ich das richtig sehe, den Dome sogar verlängern und zu einem Tunnel machen.

Die Anfangskosten und der Arbeitsaufwand sind vielleicht erstmal höher, aber danach sollte man in erster Linie nur Vorteile haben