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[4/1] Fensterbankaquaponik - Druckversion

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[4/1] Fensterbankaquaponik - dEEcor - 12.09.2012

Mein System findet, wie der Name schon sagt, auf der Festerbank statt und ist mehr Hobby als Ertragswunder.

Angefangen hat es im Frühjahr 2012 mit dem Bedürfnis, sich der Nutzpflanzenzucht zu nähern. Herkömmliche Methoden schienen mir zu langweilig. Bis dato war keinerlei Erfahrung und nur wenig Wissen vorhanden. Da der verfügbare Platz gering ist und ich zur Zeit vegetarisch Lebe entschied ich mich für ein kleines Zwerggarnelenbecken und improvisierte, mit der Zeit verbesserte Techniken.

Um euch nicht zu langweilen, geschweige denn mit meiner anfänglichen Inkompetenz zu konfrontieren, stelle ich im Folgenden lediglich den momentanen Stand des Systems vor :)


Aquakultur:
Ich benutze ein 30L Aquarium mit Atyaephyra desmaresti (Europäische Garnele) als Besatz und etwas Ausstattung für das Wohlbefinden der Tiere. Sie fressen die Algen, welche aufgrund des Phosphatgehaltes im Wasser an den Scheiben wachsen. Zusätzlich bekommen sie Essensreste und Algen- bzw. Proteinfutter. Ich werde die Zufütterung auf ernährungsphysiologisch sinnvolle Essensreste reduzieren. Ebenfalls zur Fütterung, aber auch zur Aufwertung der Wasserqualität liegt immer ein Laubblatt unterschiedlicher Art im Becken.

Die zu Wasserpumpen umgebauten Wasserfilter haben eine Förderleistung von 400 L/h und eine Leistung von 4 W.

Hydrokultur:
Wie auf dem Bild zu sehen ist sitzen in jedem Blumenkasten 5 mit ca. 1,5L Blähton befüllte Anzuchttöpfe. Insgesamt kommme ich so auf ca. 15L Substratvolumen und geschätzt nochmal 30L Wasser in beiden Kästen. Der Bestand setzt sich hier momentan aus 4 Paprika Hunor F1 Hybriden, einer Stevia und 1x Oregano Zöglingen zusammen. Ihre Entwicklung ist aufgrund von zu wenig Licht relativ stark gehemmt. Die Vergleichspflanze der selben Generation in Erde an einem lichtreicheren Ort ist deutlich weiter entwickelt als die Vergleichspflanze in Erde am selben Ort, welche wiederum denen im Substrat in nichts überlegen ist!

Eine kleine aktuell eingerichtete Ergänzung des Systems ist die Kultivierung von Kresse (Art nicht weiter bekannt aber Gentechnikfrei) an der Wasseroberfläche des Aquariums zur Samengewinnung. Ein zusätzliches 10L-Becken mit reinem Versorgerwasser dient dem groben Vergleich der Entwicklungsdifferenz.

Der untere Blumenkasten ist momentan zur Probe in Frischhaltefolie eingewickelt, damit insgesamt weniger Wasserdampf verloren geht. Ich versuche, die Wasserwerte und den Zustand der Pflanzen im Auge zu behalten.


Fazit:
Alles lustige Geschichten, aber die Effizienz sollte in Zukunft deutlich gesteigert werden! Hierzu ziehe ich eine auf die Lichtverhältnisse und ggf. Wasserwerte optimierte Artenwahl der Nutzpflanzen oder die Einrichtung einer elektrischen Beleuchtung in Erwägung.
Eine Analyse der Nährstoffgehalte im Wasser steht ebenfalls im Raum.

Die Kresse muss ich bald im Salat verwerten und das Ganze nochmal mit anorganischem Substrat neu auflegen (Samenproduktion).

Das übergeordnete Ziel ist vorerst die abgestimmte Automatisierung des Wasserwechsels mittels digitaler Zeitschaltuhr.

Die Vermehrungsmöglichkeiten der Zwerggarnelen werde ich wohl erst nächstes Jahr kennenlernen. Dann soll die Fortpflanzungswahrscheinlichkeit höher sein. Diverse leere Aquarien und Zubehör stehen bereit =)

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RE: [4/1] Fensterbankaquaponik - Gartenzwerg - 13.09.2012

das sieht doch schon mal ganz nett aus.


MFG Jan


RE: [4/1] Fensterbankaquaponik - DomWeb - 13.09.2012

Ähm der Wasserteststreifen, sieht auf den unteren beiden Bilder nach seeeeehr viel Nitrit aus.
Ist das aussagekräftig ?
Ich persönlich halte von den Teststreifen nicht viel....


RE: [4/1] Fensterbankaquaponik - dEEcor - 13.09.2012

Das sagt aus, dass Nitrat über Nitrit fast nur in den Pflanzenkästen verstoffwechselt wird. Das ist gut, da Nitrat (N) einer der Hauptnährstoffe für Pflanzen ist und die Pflanzenkästen von dem AQ bzw. den Tieren getrennt sind. Ich erwarte, dass die Konzentration beider Stoffgruppen täglich sinkt und ich dann bald den nächsten Wasserwechsel machen kann.


RE: [4/1] Fensterbankaquaponik - DomWeb - 13.09.2012

*fg* jetzt willst du mich auf den Arm nehmen oder ?
Willst du mir echt erzählen wie das System funktioniert ? Cool danke :-)

Ich meinte du hast den Streifen dreimal fotografiert, auf dem ersten Bild ist kein Nitrit vorhanden.
Das Nitrit hoch giftig für die Fische ist, und nebenbei die Entwicklung der Pflanzen behindert weißt du sicherlich.
Ich würde behaupten deine Filterung ist mal ganz neben der Spur.
Worüber filterst du?
Nur über den Blähton ?


RE: [4/1] Fensterbankaquaponik - MATdG - 13.09.2012

Garnelen =! Fische was Nitrit angeht. Die kleinen Schalentiere sind da genau wie die meisten Schnecken weniger empfindlich, weil die Affinität von Hämocyanin für Nitrit geringer ist, als die von Hämoglobin. Deshalb kann man beide auch durchaus zum Beschleunigen des Einlaufens bei Becken benutzen, die später Fische beherbergen sollen. Zu hoch sollte der Wert natürlich trotzdem nicht klettern.


RE: [4/1] Fensterbankaquaponik - dEEcor - 13.09.2012

Das Nitrite toxisch sind wusste ich. Deswegen warte ich mit dem Wasserwechsel ja noch ein paar Tage bis die Konzentration meine Nachweisgrenze unterschritten hat. So kann ich die Tiere schützen.

Das Nirite auch für Pflanzen giftig sind wusste ich nicht. Da danke ich dir für deinen Hinweis.
Im Buch "Der Gärtner 1 | Grundlagen des Gartenbaues" von Ulrich Sachweh auf S. 301 wird das bestätigt und auch dargestellt, dass die Denitrifizierung anaerob stattfindet. Sollte ein Stickstoffmangel an den Pflanzen des unteren (fast verschlossenen) Blumenkastens sichtbar werden, so werde ich die Frischhaltefolie wieder entfernen.

Wie kann ich denn die Pflanzen vor dem Zwischenprodukt der Nitrifikation und ggf. Denitrifikation schützen um die Entwicklungshemmung zu vermeiden?

Bisher habe ich keine besonderen Filtertechniken. Was wäre denn hier notwendig und warum?

@ MATdG: Danke für deine Ergänzung.


RE: [4/1] Fensterbankaquaponik - Wolf-Aqua - 14.09.2012

Zitat:weil die Affinität von Hämocyanin für Nitrit geringer ist
Wieder was dazu gelernt. Top Beitrag.


Zitat:Wie kann ich denn die Pflanzen vor dem Zwischenprodukt der Nitrifikation und ggf. Denitrifikation schützen
Viel Sauerstoff im Wasser, idealerweise zwischen 6-10ppm. Das auftreten von Nitrit kann man nicht vehindern, auch wenn es nur sehr kurz da ist.

Zitat:Was wäre denn hier notwendig und warum?

Darüber lässt sich viel diskutieren ;) In jedemfall einen ausreichend großen Biofilter.

Themen die dir vlt. noch weiter helfen könnten
http://aquaponik-forum.de/showthread.php?tid=482
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