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Wohnzimmeraquaponik - Motnok - 04.02.2013

In den Neunzigerjahren habe ich mich schon einmal mit Aquaponik beschäftigt und ein Indoorsystem entwickelt. Allerdings wusste ich nicht, dass man das, was ich damals machte Aquaponik hieß. Ich nannte es Aquaristik 2.0 und hatte auch noch nicht im Sinn Gemüse anzubauen geschweige denn die Fische zu essen. Es waren eher Überlegungen die Standzeit des Filters zu verlängern und an natürliche Gegebenheiten anzunähern.
Das System funktionierte gut anderthalb Jahre problemlos und musste dann wegen Platzmangel aufgegeben werden.

Im verganenen Jahr recherchierte ich zum Thema Ackerbau, Viehzucht und Architektur, kurz "Urban Gardening" und stieß zu meiner Überraschung auf das Thema Aquaponik.

Um´s kurz zu machen: Seit Herbst 2012 besitze ich ein IBC-System inklusive selbst gebautem Gewächshaus und ein Wohnzimmersystem. Das Outdoorsystem ist im Ruhezustand und wird aktiviert sobald die Temperaturen es erlauben. Das Indoorsystem läuft seit Dezember.

Konstruktion: Ebbe und Flut nach Affnan. Besatz: Marienbuntbarsche; im Dezember ein Pärchen gekauft, beim zweiten Anlauf hat die Nachzucht geklappt und seit 10.01.2013 habe ich nun einige hundert davon. Im Frühling sollen die (natürlich nicht alle) in den IBC umziehen. Im Filterbeet: Tomaten, Chilies, Mangold und Hokkaido-Kürbis. Alles direkt in Tongranulat gesät und nach drei Wochen schon erstaunlich groß.


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RE: Wohnzimmeraquaponik - Wolf-Aqua - 04.02.2013

Hey,

willkommen an Board!

Schaut gut aus dein System. Die Fischart kommt mir auch bekannt vor ;)


RE: Wohnzimmeraquaponik - DomWeb - 07.02.2013

Ja mit denen haben wir begonnen, nicht wahr Wolle ?


RE: Wohnzimmeraquaponik - b4sh0r - 08.02.2013

wieso habe ich immer noch keine nachzucht :(


RE: Wohnzimmeraquaponik - Motnok - 08.02.2013

Hi b4sh0r,

wenn die üblichen Parameter wie Temperatur, Beckengröße, Versteck- und Brutmöglichkeiten usw. stimmen kann´s ja fast nur daran liegen, dass du kein Pärchen hast. Wasserqualität spielt, glaub ich, kaum ne Rolle solange es keine Gülle ist. Du hast doch Tilapia Mariae, oder? Bei mir haben die jedenfalls schon im Mörtelkübel Eier gelegt bevor ich das Aquarium für sie eingerichtet hatte. Danach gab´s einen Leerlauf mit Eiern die nicht geschlüpft sind aber jetzt schwimmen ein paar hundert hier rum.


Stand der Dinge - Motnok - 23.02.2013

Im Augenblick scheint alles nach Plan zu laufen. Im Wohnzimmersystem sind die Marienbuntbarsche mittlerweile gut zweieinhalb Zentimeter groß geworden und machen einen quicklebendigen Eindruck. Die tägliche Futterzubereitung aus Küchenabfällen fängt an ein bisschen nervig zu werden, man hat ja auch noch ein anderes Leben ;-) - außerdem ist es mittlerweile natürlich auch ne ganze Menge die die Biester vertilgen. Muss, glaube ich, bald mal auf Profifutter umsteigen. Allerdings möchte ich vermeiden Fischmehlprodukte zu verwenden.

Im Filterbeet tut sich erstaunliches; die Pflanzen zeigen ein unglaubliches Wachstum, verglichen mit ner "Kontrollgruppe" die ich auf der Fensterbank konventionell angebaut habe. In den Torfpellets sind beispielsweise die Hokkaido-Kürbispflanzen erst etwa fünf Zentimeter groß und im Filterbeet bereits bis zu zwanzig Zentimetern mit ner Blattgröße von zehn Zentimetern. Bei den Tomaten ist der Unterschied noch drastischer.

Mein IBC ist noch im Winterschlaf aber fast fertig. Es fehlt noch der Glockenheber (Bell Syphon) und zweihundert Liter Blähton für den Anfang. Der Syphon (nach Affnan) hat sich im Wohnzimmersystem bisher als sehr zuverlässig erwiesen und ich werde ihn für die Outdooranlage übernehmen.
Über den Winter ist auch genug Regenwasser zusammengekommen und jetzt kann ich nur auf wärmere Temperaturen warten um die Fische da hin umzusiedeln. Brauche auch noch nen Teichheizer den ich hoffe auf eBay günstig abzuschießen.

Das ist der Stand der Dinge im Augenblick. Wenn das Projekt so unproblematisch weitergehen sollte ist das Buntbarsch-Grillfest im Oktober so gut wie sicher. Hahaha!


RE: Wohnzimmeraquaponik - goldy-freak - 23.02.2013

Hört sich gut an! gibts schon ein paar Fotos von dem IBC-System?

LG Marina


RE: Wohnzimmeraquaponik - Motnok - 23.02.2013

Nein. Ist ja auch noch ein bisschen langweilig. Sieht halt genauso aus wie´s in den Anleitungen aus dem Internetz so aussieht. Die Wohnzimmeranlage ist da im Augenblick schon spannender aber ich hab´ keine Ahnung wie ich da jetzt die Fotos drankriege ;-)


RE: Wohnzimmeraquaponik - DomWeb - 25.02.2013

Wie beleuchtest du ???


RE: Wohnzimmeraquaponik - Motnok - 25.02.2013

Hatte noch 125 W Quecksilberdamplampen im Bestand vom ersten Aquaponik-Experiment Ende der Neunzigerjahre. Die sind im Stromverbrauch ja nicht gerade sparsam aber ein Neukauf rechnet sich auch nicht. Lieber ein altes System zu Tode reiten als gleich wieder was neues zu kaufen.
Bei der Wachstumsgeschwindigkeit der Pflanzen werde ich aber bald über ne Ergänzung nachdenken müssen. Noch so ne Energieschleuder will ich nicht einsetzen.


RE: Wohnzimmeraquaponik - renegade - 07.05.2013

(25.02.2013, 22:18 )Motnok schrieb: Hatte noch 125 W Quecksilberdamplampen im Bestand vom ersten Aquaponik-Experiment Ende der Neunzigerjahre. Die sind im Stromverbrauch ja nicht gerade sparsam aber ein Neukauf rechnet sich auch nicht. [...]
Bei der Wachstumsgeschwindigkeit der Pflanzen werde ich aber bald über ne Ergänzung nachdenken müssen. Noch so ne Energieschleuder will ich nicht einsetzen.

da bin ich anderer ansicht!
sagen wir mal du hättest eine relativ neue HQL mit einer effiziens von ~50lm/w
(vorallem ältere unterschreiten gerne 20lm/w) desweiteren hast du höchstwarscheinlich eine lichtfarbe ( celvin ) von 3600 ( habe ich mal so dem foto entnommen ;) ) pflanzen vorallem in der vegetationsphase benötigen mehr blauanteile. zumindest wirste sie so schneller wachsen sehen.

also kann ich dir als alternative zB einfache leuchstoffröhren raten, diese 1-3 cm über den pflanzen (beweglich) anbringen (spectrum 6400 ö.ä. 4600 geht auch)
dies spart strom und erhöht die effiziens.

sonst würde ich dir zu einer cdm-t oder osrams version raten ( im kleinen bereich, größer lohnt sich dann schon mh ) diese gibt es zB im spectrum 4200 ( für wachstum und blüte / fruchtbildung geeignet ).

die lichtausbeute hier ist ~ 100lm/w. dh du erhälst mit einer 70w version mehr und besser verwertbares licht. 70-125 = 55*14 ( oder ist das licht länger/kürzer an) *365 / 1000 * 0,26 (strom is sau teuer heutzutage :( ) = 73€ stromersparniss im jahr. bei einer lebensdauer von ~15000std (14*365 = 5110 std ) ergibt das bei 14 std ca 3 jahre. 3*73 = 219€

( eine 70w cdm-t elite 4200 spectrum habe ich in der bucht glücklicherweise für 10€ inkl evg bekommen. mir ist klar das dies glück war, doch sollte dies für ca 50€ zu beschaffen sein! )


RE: Wohnzimmeraquaponik - Motnok - 07.05.2013

Danke für die technischen Details. Ich werde jetzt aber erst mal in meine IBC-Außenanlage investieren. Im übrigen bin ich ganz froh, dass die Pflanzen nicht noch schneller wachsen. Habe mir vorher nicht richtig überlegt welche Sorten ich pflanze - und wie groß die werden können :-)

Habe hier mal ein, bzw. zwei Bilder rangehängt. Wenn man die beiden Bilder anschaut und dabei absichtlich etwas schielt bis man drei Bilder nebeneinander sieht, bekommt man im mittleren Bild einen stereoskopischen, also nen Pseudo-3D-Effekt - und kriegt nen etwas besseren Eindruck von dem Tomaten-Kürbis-Urwald in meiner Bude.


.jpg   ZimmerDschungel3D.jpg (Größe: 49,47 KB / Downloads: 326)