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Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - Druckversion

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Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - jjacoo - 10.02.2013

So liebe "Aquaponianer",

nach meiner kurzen Vorstellung und eurem netten Empfang, möchte ich euch meine Planungen nun vorstellen. Wie bereits erwähnt, komme ich aus Leipzig und habe im letzen Jahr einen 12000l Teich ausgehoben und im Spätsommer befüllt. Hier erstmal wie versprochen ein paar Pics, damit Ihr euch selbst ein Bild machen könnt.


.jpg   Teichbau 1.jpg (Größe: 206,19 KB / Downloads: 705)
.jpg   Teichbau 2.jpg (Größe: 219,94 KB / Downloads: 571)
.jpg   Teichbau 3.jpg (Größe: 216,95 KB / Downloads: 598)
.jpg   Teichbau 4.jpg (Größe: 244,47 KB / Downloads: 569)
.jpg   Teichbau 5.jpg (Größe: 247,92 KB / Downloads: 625)

Für mein Aquaponik-Bau-Projekt hab ich nun folgende Vorstellungen:

Der Teich soll in erster Linie ein entspannter gemütlicher Platz im Garten sein. Deshalb sollten von dem System, samt Rohrleitungen, IBC u.s.w., letzendlich möglichst wenig zu sehen und das das Wasser möglichst klar sein.
Da ich diesen Teich im Herbst/Winter nicht vernünftig beheizen kann, soll der Besatz mit Kaltwasserfischen erfolgen.
Ich habe mir da auch schon Gedanken gemacht und favorisiere momentan Schleien, die wachsen zwar langsam aber sind dafür robust und sehr lecker. Am liebsten hätte ich Flußbarsche aber die sind sicher kaum sattzukriegen. Übrigens möchte ich die Fische unbedingt im Teich überwintern da mir da Alternativen fehlen.

Zum Aufbau:

Zuerst wird das das Teichwasser mit Hilfe einer leistungsstarken Teichpumpe ( 12V wg. evtl. später Solar-Upgrade) in Intervallen in einen Absetztank (IBC) gepumpt. Tauchpumpe mit Satellitenfilter Techn. Daten: Nennspannung: 230V / 50 Hz, 12V / DC; Leistungsaufnahme: 90 Watt; Förderleistung: max. 11.400 l/h; Wassersäule: max. 3,2 m (1,2m sind es von der Teichoberfläche zum Absetztank); Filterfläche: 1.000 cm²; Schmutzförderung: bis 11 mm

Der Absetztank:
hat ein Ablassventil für Feststoffe und soll mit einem zusätzlichen Fluttisch ausgestattet sein. Der Tank ist immer Randvoll und läuft im Flutungsintervall direkt in die Beete über.
Deshalb habe ich vor noch einige Wände in den Tank zu integrieren damit die eingespülten Feststoffe nicht direkt ins Beet mit überlaufen. (siehe Skizze "Absetztank und Beetbewässerung" im nächsten Beitrag)

Die beiden Kiesbeete:
sollen die Abmessung von ca. 120x500x35 cm haben und mit feinkörnigem Kies(2-6mm) befüllt werden. Sie werden sich unweit des Teiches direkt auf einem befestigten ca 30 cm hohen Erdsockel befinden.
Beetvolumen und Verhältnis Kies/Wasser:
2 Beete je : 35cm x 120cm x 500 cm = 4200l Gesamtbeetvolumen
Verhältnis Kies/Wasser 60:40 = ~2500l Kies (~ 4t, ich freu mich schon auf das Waschen) und ~1700l Wasser pro Flutung
Die Beete müssten dann in 10-15 Minuten geflutet sein und in 15-20 Minuten wieder leerlaufen.

Der Beetabfluß:
Das Ablaufen sollte aber nicht per Bell-Syphon aus dem Beetboden geschehen, da ich dort unten, wenn die Beete erstmal fertig sind, nur sehr schwer wieder heran komme. Deshalb stelle ich mir Abläufe über die Seitenwand, nach dem Prinzip der "kommunizierenden Röhren" vor. (siehe Skizze "Beetablauf" im nächsten Beitrag) Ich würde, um die notwendige Ablaufgeschwindigkeit zu erreichen, mehrere Abläufe im Beet installieren. Die Abläufe sind denkbar einfach zu bauen und zu warten. Es sollte grundsätzlich auch funktionieren,schließlich haben wir so früher auch unser altes Planschbecken komplett abgelassen.
Von den Abläufen soll das Wasser dann über einen bepflanzten Bachlauf wieder zurück in den Teich.

Später möchte ich die Beete evtl., noch mit einem Polytunnel oder Hohlkammerplatten überdachen und zum Gewächshaus umfunktioneren. Aber eins nach dem anderen. Erstmal müssen die Beete stehen, der Teich bepflanzt und besetzt werden und schließlich muss das ganze ja erst einmal laufen.

Skizzen: Folgen aus technischen Gründen im nächsten Beitrag (siehe unten:s)

Soweit so gut.
Nun zu den Punkten bei denen ich mir noch nicht sicher bin. Das betrifft den Beetabfluß, den Systemstart, die Besatzdichte, Regenwürmer im Beet und die Überwinterung.

1. Der Beetabfluss
Was haltet Ihr von meinem Lösungsansatz, gibts da Erfahrungen und habt Ihr evtl. Verbesserungsvorschläge?

2. Systemstart
Da der Teich recht groß ist habe ich vor, nachdem der Teich im Frühjahr noch fertig bepflanzt wurde, zuerst Fische einzusetzen und erst einige Zeit später die Flutbeete zu bepflanzen. Geht das, oder lieg ich da ganz falsch?
(Die Wasserwerte sind schon seit Herbst fischtauglich.)

3. Fischbesatz:
Bei der Besatzmenge hab ich im Forum nicht ganz durchgesehen, doch in Thomas seinem Buch ist das Verhältnis glücklicherweise ausführlich beschrieben. Wenn ich den Fischbesatz danach an das Beetvolumen anpasse, komme ich bei 4200l Filterbeet auf ~ 40kg Fisch zum Start.Um ehrlich zu sein erscheint mir das recht viel, wenn eine kleine Schleie 100g wiegt wären das 400! Fische.
Hier bin ich echt unsicher schließlich sollen die Tierchen ja noch wachsen und möglichst auch überwintern.
Ich habe mir eigentlich so ca. 50 - 100 Schleien Vorgestellt. Was meint Ihr, könnten mir ein paar dickere "Startkarpfen" helfen?

4. Regenwürmer:
Ich habe gelesen das ich Regenwürmer in die Beete einsetzen kann, ab wann geht das? Und was machen die bei Flut?
Ich habe nämlich auch vor,dieses Jahr Wurmfarmen anzulegen und die Futterversorgung über Würmer, Schnecken, Maden und Mais sicherzustellen. Habt Ihr dazu weitere Tipps?


5. Überwintern:
Kann ich perspektivisch auch 50 kg Schleien im Winter halten? Im Netz habe ich folgenden interessante Beschreibung gefunden:
"Im Winter vergräbt sich die Schleie im Schlamm und nimmt auch in dieser Zeit keine Nahrung zu sich." Heißt dass, ich sollte die tiefste Stelle verschlammen lassen??
Und was wäre im Winter mit Filterung und Sauerstoffversorgung zu beachten wg. Temperaturschichtung usw.?


So auch wenn es bei dem vielem "Geschreibe und Gemale" nicht so scheint, habe ich bei meinem Projekt den pragmatischen Ansatz "KISS - Keep it short & simple!"
Wenns zuviel auf einmal war, sorry ich wollte halt gleich mal einen Gesamtüberblick geben. Ich hoffe es hat euch bis hierher gefallen und bin gespannt auf euer Feedback.

Liebe Grüße
Jens


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - jjacoo - 10.02.2013


.jpg   Teichbild aktuell.jpg (Größe: 262,55 KB / Downloads: 567)
Noch ein aktuelles Foto vom Teich, im Hintergrund sieht man schon im Ansatz den Erdsockel für die Beete.

Die Skizzen zu meinem oben beschriebenen Projekt:


.jpg   1 Kreislauf von oben - Maßstab.jpg (Größe: 202,3 KB / Downloads: 561)
System von oben


.jpg   2 Kreislauf im Profil - Maßstab.jpg (Größe: 175,91 KB / Downloads: 546)
System im Höhenquerschnitt


.jpg   3 Schema Absetztank und Beetbewässerung.jpg (Größe: 215,71 KB / Downloads: 534)
Skizze für Absetztank und Beetbewässerung


.jpg   4 Skizze Beetablauf.jpg (Größe: 177,13 KB / Downloads: 544)
Skizze für Beetablauf


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - Gartenzwerg - 10.02.2013

Sieht ja so schon mal ganz nett aus.

zu 1.
Ich habe bei meinem System einfach Wasserhähne für Regentonnen benutzt. Das geht ganz gut weil du damit auch noch bisschen die Abfließgeschwindigkeit einstellen kannst.

zu 2.
Ich würde nicht zu lange warten mit deine Pflanzen wenn die Fische drinn sind. Da du ja auch daran denken mußt wielange die Pflanzen zu wachsen brauchen.

zu 3.
Du mußt ja mit den "Schlachtgewicht" der Schleien rechnen. Also rechne mal so mit 300g - 400g pro Schleie.
Da sie aber an Anfang noch klein sind kannst / solltes du noch ein paar Starterkarpfen dazunehmen.

zu 4.
Regenwürmer kommen frühr oder später selber dazu. Aber eine Wurmzucht ist nie verkehrt. Ich habe auch seit jahren eine. Und kleine Leckerlies für die Fische ist nei verkehrt.

zu 5.
Wenn dein Teich tiefer wie 120 cm ist und Pflanzen drinn sind solltes du keine Probleme haben. Da brauchst du kein extra Filter oder Sauerstoff. Wenn in der freien Natur ein See zu freit hat Er ja auch kein extra Filter.
Karpfen und Schleien stellen das fressen eh ein bei Temperaturen unter 5 C.

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen.
MFG Jan


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - DomWeb - 11.02.2013

zu 1: Gefährlich wenn du es nicht so macht wie abgebildet. Bildet sich eine Luftblase im Bogen, kann die Luft den Ablauf "verstopfen" (ja schon gehabt)
zu 2: passt machen wir nicht anders, die Fische sind ja permanent im Teich
zu 3: Tja ich glaube auch das Thomas etwas zuviel ansetzt :-) => pro 1000L System mit 50 Tilapien á 10g ist eine gute Methode.
zu 4: wie Jan schon sagte, kommen die ganz alleine
zu 5: Belüften musst du umbedingt, damit die Schadstoffe entweichen können.
Aufpassen musst du nur ab wann du die Filterung ab, bzw wieder anschaltest.
50kg können da schon früh Schadstoffe produzieren.


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - fischesser - 11.02.2013

Hi,

Guter Plan.
Ich wuerde den Kiesbeet Ablauf nochmal ueberdenken und auf jeden Fall die Moeglichkeit offen lassen einen Siphon spaeter nachzuruesten. Die Foerderleistung eines Bogens ist deutlich geringer als die eines Siphons. Es lohnt sich das gut zu testen.


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - jjacoo - 11.02.2013

Hallo Leute, vielen Dank für eure raschen Antworten.
Da scheine ich ja auf einem ganz guten Weg zu sein.:)

Folgende Punkte möchte ich gern nochmal aufgreifen.

Teich/Überwintern

Der Teich ist "netto" leider nur 1,15m. Tiefer gings unter den gegebenen Umständen (Bodenbeschaffenheit, Grundwasser und Lage) echt nicht. Also keine 1,20m:(. Sind diese 5cm entscheidend?

Ablauf/Siphon

Ein Siphon will ich vermeiden. Die Kieswannen stehen direkt auf der Erde und werden ~ je 1,5t wiegen. Dadurch wird der Aufbau aber vor allem die Wartung/Reperatur echt knifflig. Die geringere Förderleistung will ich durch 3 oder 4 Abläufe in einem Beet kompensieren.

@Dom: Bitte erklär mir noch mal das mit der Luftblase.
Sobald er Wasserspiegel zur Flut über das Niveau der Ablauflöcher steigt, sollte das Wasser durch die Schläuche drücken. Das Einsaugen von Luft durch das falsche Ende unter dem Beet könnte ich durch verkleinerte Auslassöffnungen verhindern. Da gefällt mir Jans Idee mit den Hähnen ganz gut, die würde ich am Auslassende enbringen und könnte so die Ablaufgewindigkeit regulieren.

Zur Belüftung während der Saison haben wir uns einen Teichskimmer geholt. Der blubbert sehr fleißig und saugt massig Fichtennadeln von der Öberfläche, ist aber halt nicht frosttauglich.

Wenn es Zeit für Threads wird gebt mir einfach eine Info.

LG Jens


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - Gartenzwerg - 12.02.2013

Nein die 5 cm sind nicht wichtig in deutschland habe wir eigentlich nie so harte Winter das es so tief durchfriert.

MFG Jan


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - DomWeb - 12.02.2013

Man sagt minimal 80cm.
Oft rechnet man halt Blätter, Schlamm, Pumpen etc vom Boden ab.
Dadurch entstehen die 40cm "Puffer", also macht dir keinen Stress :-)

Wenn die Luft nicht entweichen kann, zum Beispiel hast du das dann wenn das Ende deines Ablaufes eingetaucht ist (nicht unwahrscheinlich).
Dann kann die Luft nur durch sehr schnellen Fluss mitgerissen werden.
Da wir diese Fliesgeschwindigkeiten meist nicht haben, kann es passieren das die Luft den Wasserfluss "verstopft".
Habe es in Test mehrfach erlebt.


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - Wolf-Aqua - 12.02.2013

Zur Besatzdichte,

also je growbed haben wir eine Fläche von 6m^2 macht zusammen 12m^2 für Pflanzen. Sagen wir mal je m^2 60g Futter. Macht dann 0,72kg. Nehemn wir mal an, dass diese 720g 1% der Gesamtfischmasse sind. Dann Ergäbe sich eine Endfischmasse von 72kg.
Wenn die Fische am Ende dann 0,5kg haben sollen, wären das um die 140 Besatzfische.

Also, mit den 100 wirst du schon recht gut bedient sein (weil auch Kaltwasser) und wenn dann noch ein paar Karpen dabei sind, sollte es passen. Allerdings würde ich nicht unbedingt zu "dicken" Karpfen greifen, weil je größer der Fisch desto geringer die Futteraufnahme (im Verhältniss zur Größe).

Der Sedimentationsfilter gefällt mir. Könntest noch ein paar Waben einbauen um den Weg des Wassers deutlich zu verlängern --> bessere Sedimentation. Zudem würde dadurch die Bioreinigung schon weiter sein, was einen stabilisierenden Effekt auf den pH-Wert hat.

Wenn du genug Pflanzen im Teich hast, könnte man im Winter auch auf eine Zusatzbelüftung verzichten. Drauf ankommen lassen würde ich es aber auch nicht.

Ob das Wasser schön klar seien wird, halte ich für fargwürdig, weil Karpfen als auch Schleien Grundfische sind, die gerne im Schlamm wühlen. Aber das wird wohl die Praxis zeigen.

Bei dem Ablauf habe ich auch meine Bedenken. Darin-hole wäre ein vergleichbar simple Lösung.

Freu mich schon auf deine Erfahrungen und Berichte! :)


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - jjacoo - 24.05.2013

Hallo allerseits,

nicht, das ihr denkt ich hätte schon aufgegeben. In den letzten Wochen hab ich einfach jede freie Minute an meinem Projekt gewerkelt.
Hier mal ein kleines Update zur Gesamtsituation.
Nachdem ja letztes Jahr witterungsbedingt schon zeitig Schluss mit bauen war,
gings dieses Jahr erstmals so weiter, Anfang April immer noch 15 cm Schnee...
Leider bin ich jetzt dadurch einen guten Monat in Verzug.
Ab Mitte April gings dann endlich wieder voran:
das Erdpodest steht nun und die Growbed- Gehäuse sind so gut wie fertig montiert.
Wir haben uns entschlossen noch ein großes Gewächshaus über das Beetsystem zu setzen aber erst muss mal Wasser durch den Kies.
Außerdem will ich nach den Kiesbeeten noch kleine Schwimmbeete mit Styropor installieren.
Pumpe und Beetfolie (Kautschuk) sind da.
In den nächsten Tagen kommen dann die Beete aufs Podest, und dann wird Kies gewaschen, eingefüllt und der Bachlauf zurück zu Teich gebuddelt.
Durch meinen zeitlichen Rückstand bin ich natürlich was Pflanzen und Fische betrifft noch bei Null. Die Fische bekomm ich nun auch nicht mehr regional.
Die einzige Bezugquelle wo ich jetzt noch Karpfen und Schleien bekomme, scheint mir Fischfarm Schubert zu sein. Oder hat jemand ne bessere Idee?
Achja, wenn der Kies in den Beeten und das System geschlossen ist,
wie lang muss das es dann laufen, bevor ich die Fische einsetzen kann?
Und wäre es clever etwas von Nachbars Teichschlamm in den Absetztank zu kippen, so als "Starthilfe".
Aktuell sind die Wasserwerte OK , wir haben auch schon ein paar Bewohner in Teich(allerlei Wasserkäfer und Molche).

Bilder stell ich ein wenn die Beete stehen ich hoffe in 2-3 Wochen endlich starten zu können.

Viele Grüße aus Leipzig
Jens

@tiggar: schicke FB Seite und ein Hammer System, viel Erfolg damit.


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - dereli - 25.05.2013

Bei der Menge an Kies würde ich dir empfehlen, dass du dir einen Betonmischer organisierst (kann man im obi mieten). Hab das zwar selbst noch nicht ausprobiert, sollte aber ganz gut klappen.
Kies einfüllen, Mischer anschalten und solange mit dem Gartenschlauch reinhalten bis das Wasser sauber rausläuft.

Ich habe diese Woche meinen Kies gewaschen(mit einem kompostsieb) und war damit nen guten Tag beschäftigt (waren etwa 800kg). Ich dachte ich war recht gründlich, allerdings ist das Wasser jetzt doch trüb. Falls ich noch mal ne größere Menge Kies waschen sollte nehm ich nen Betonmischer!

Wünsche dir viel Erfolg!
Grüße
dereli


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - jjacoo - 11.07.2013

Aloha Freunde der Aquaponic,

es ist Zeit für ein Update.
Nachdem der Bachlauf zum Teich Ende Mai fertig war wurden die Beete abgedichtet und es wurden erste Probeläufe mit den Überlaufbögen gefahren.
Ergebnis: es funktioniert, 2 von 5 möglichen Schläuchen pro Beet reichen aus um das Beet schneller ablaufen zu lassen als es zuläuft und mit Kies dauert das Fluten etwa 15min und das Ablaufen ~ 10 min. So passt es auch.
Dann ging es an den Kies.
Da mir ~ 5t Kies zum waschen bevorstanden, hab ich mir vorher natürlich Gedanken gemacht und eine, wie ich glaube, recht effektive Technik dafür gefunden die gründlich, dabei verhältnismäßig schnell ist und relativ wenig Wasser braucht. Ich hab damit etwa 1t in 3h geschafft. (Gibts nen Thread für Kieswaschen?)
Die Kiesbeete, mit dem sauberen Kies haben wir dann schon ne Woche als Durchlauffilter genutzt bevor die Fische kamen.
Ich habe die unteren 30cm der Beettiefe mit etwas gröberen (8 - 20mm) und die oberen 1o cm mit recht feinem Kies ( 3- 8 mm) befüllt.
Am 12. Juni kamen dann unsere Schützlinge an: 150 kleine Schleien und 20 Karpfen.
Leider waren 4 Schleien bereits bei der Ankunft gestorben und 3 weitere direkt noch innerhalb eines Tages. So ging es dann auch noch ein paar Tage weiter jeden Tag 2-4 tote Schleien, alle recht abgemagert und in keinem tollen Zustand. Die letzten beiden Wochen ist es aber viel besser geworden. Zwar hatten wir immer noch ab und zu einen Verlust, allerdings handelte es sich dabei immer um Schleien die sich für Forellen hielten...
:dodgy: wir können ja mal den Bachlaufhochschwimmen oder schauen wie so ein Skimmerkorb von innen aussieht.....:@
Die kleinen Idioten geben sich richtig Mühe sich durch Lücken zwischen den Steinen in den Bachlauf zu zwängen, einer hat es echt bis hoch zum Bachlaufende geschafft! Hat ihm nix geholfen...

Insgesamt sind uns etwa 25 - 30 Schleien verloren gegangen. Mein Fischlieferant war aber recht kulant und hat die toten Fische vom Anfang finanziell entschädigt.
Den "Überlebenden" geht es dem Anschein nach prächtig. Die anfängliche Scheu ist abgelegt und jetzt herrscht neugierige Verfressenheit im ganzen Teich.
Die Kollegen fressen und sind anscheinend auch schon ordendlich gewachsen.
Noch war Mitte Juni der Teich so trüb, das man kaum 20 cm tief schauen konnte und jetzt ist er fast komplett klar.
Letzte Woche habe ich dann die Beete bepflanzt. Ich habe viel Salat, einige Kolrabi, Sellerie und Gurken gesteckt. Außerdem hab ich Salat, Möhren, Erbsen und Radieschen gesät. Hierbei hat der feine Kies oben im Beet echte Vorteile die pflanzen und auch säen zum Kinderspiel machen. Meine Radieschen haben 4 Tage nach Aussat schon aus dem Kies geschaut. Alles andere scheint auch ganz gut zu kommen.
Alles im Butter also, zumindest bis zum ersten Ammoniumtest letzten Freitag, irgendwo um die 2 mg/l, lt. Anleitung sofort 90% Wasser wechseln! PANIK!
Wir haben uns entschlossen das Füttern zurückzufahren und tägl. ~1000l Frischwasser zuzuführen. Heute waren die Werte 0,3mg/l Ammo, 0,8 Nitrit, ph 7,2 und erstmals messbares Nitrat, nach weiterem Studium eines wie ich finde sehr hilfreichen Artikels zu Sickstoffverbindungen im Karpfenteich glaube ich das wir erstmal safe sind. Ammo runter Nitrit und Nitrat rauf, wenn jetzt noch das Nitrit ohne Riesenpeak weiter sinkt, sollte alles klappen.
Das Wasser ist klar, die Fische hungrig und die Pflanzen gedeien. So kanns weitergehen. Im August bauen wir noch das Gewächshaus auf und dann zerbrech ich mir den Kopf wegen der Überwinterung.
So war mal wieder lang aber hoffentlich nicht langweilig.
Liebe Grüße
Jens
Hier noch ein paar aktuelle Pics:
[attachment=1288]
.jpg   IMG-20130709-WA0000.jpg (Größe: 171,39 KB / Downloads: 492)
.jpg   IMG-20130709-WA0002.jpg (Größe: 179,11 KB / Downloads: 486)
.jpg   IMG-20130709-WA0003.jpg (Größe: 227,28 KB / Downloads: 459)
.jpg   IMG-20130709-WA0004.jpg (Größe: 218,44 KB / Downloads: 489)

Weitere Pics:


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - jjacoo - 18.08.2013

Aloha liebe Aquaoniker,

mein letzter Beitrag ist anscheinend ein bissl untergegangen :-/.
Nichtsdestotrotz hier ein kleines Update:

Als erstes, der Teich sieht gut aus, das Wasser ist recht klar und den Fischen geht es bestens.
Beim Gemüse siehts leider nicht so rosig aus, die sind alle noch recht mickrig.

Die Wasserwerte haben sich soweit stabilisiert,
allerdingst sind alle Nährstoffwerte ziemlich im Keller ( Nitrat < 2 !! :dodgy: ).
Dafür sind die Teichpflanzen im Wachstum explodiert, so sehr, dass ich sie schon kräftig ausgedünnt habe.
Leider haben sich auch lästige Fadenalgen niedergelassen, die unglaublich schnell wuchern und so sicher die dringend benötigten Nährstoffe entziehen.

Mein Vater wollte einen Fadenalgenvernichter ( Wirkstoff Peroxyd ) anwenden, mit dem er beim alten Teich gute Erfahrungen gemacht hatte.
Da wir das Gemüse und die Fische essen wollen, bin ich bei chemischer Keule aber skeptisch. Deshalb hab ich nach etwas "milderen" gesucht und auf
Empfehlung ein"Öko"- Fadenalgenmittel verwendet (Wirkstoff Salicylsäure).
Dieses ist 3x in 3 Wochen anzuwenden und unterbindet Wohl die Nährstoffaufnahme der Algen.
Leider scheint das auch auf die Nährstoffaufnahme auch bei einigen Pflanzen zu klappen. Rucola und Radieschen hatten binnen 2 Tagen nach der ersten Anwendung an fast allen Blättern hell vertrockneten Stellen.
Mit dem Mittel wirds wohl nix nur, wie krieg ich die Algen los?
Absammeln ist aussichtslos und der Nährstoffentzug sicherlich riesig.
Ich hab insg. bestimmt 2 kg (getrocknet) Algen und Pflanzen aus dem Teich entfernt, die Masse hätte ich lieber im Beet...
Hat jemand einen guten Tipp?

Achja und ich brauche bitte dringend eine Empfehlung für ne
GENAUE UND ZUVERLÄSSIGE ZEITSCHALTUHR!
Die 3 mechanischen Dinger die wir bisher hatten, habens mit 15 min nicht so.
Das können auch 12 oder 16 sein, ganz zufällig.
Nur das Beet steht halt nach 12 min für die nächsten 48 min noch fast voll Wasser da, weil die Abäufe noch nicht anspringen konnten.

Die Digitaluhren die ich im Netz finde haben alle max. 140 Schaltungen/Woche.
Das langt m.M.n.aber nicht aus wenn man jeweils 18 mal täglich ein- und wieder ausschalten möchte.

Über Eure Antworten würd ich mich echt freuen.

PS: Wenn jemand zufällig Kieswaschen muss, ich hab da eine Empfehlung...;)

Viele Grüße
Jens


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - Regenbogenforelle - 18.08.2013

Hallo :)
Wie wärs mit:
-Lichtentzug (alle Pflanzen müssten natürlich raus)
-Fische welche Algen fressen (kann dir keine empfehlen)
-UVC (hilft der auch gegen FADENalgen?)


RE: Kaltwasseraquaponik im Gartenteich - redbaron - 18.08.2013

Kannst du die Schaltungen nicht wöchentlich programmieren? Bei meiner geht das. Ich kann 26 Schaltungen programmieren, kann aber bei jeder entscheiden ob sie an einem bestimmten Tag, oder täglich gilt.