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Mein erstes System - Parnameiko - 17.08.2013

Hallo Leute!
Ich habe jetzt erstmal einen Punkt erreicht, an dem Abwarten angesagt ist. Ca. 4 Wochen hat der Umbau gedauert.
Alle drei auto. Überläufe funktionieren gut und die Fische sind fidel. Dis Bepflanzung wird langsam umgestellt. Ich habe noch zu wenig Pflanzen und die Wasserpflanzen sollen fast ganz raus. Mal sehen wie die Filterbeete und der Wirbelfilter sich machen. Ich habe vor einer Woche aus einen Tambaquiteich vom Züchter billig die Tilapias (ca. 3 Euronen) bekommen. Die vier grösseren habe ich im Einzeltank. Vieleicht habe ich ja Glück, von wegen Nachwuchs.
Bis jetzt sehen die Salate nicht so gut aus (noch kein Sonnenschutz), aber die Tomaten und vor allem das Basilikum machen sich schon ganz gut, dafür dass noch nicht so viele Nährstoffe und Bakterien im Kies vorhanden sind.
Die Sprudelsteine habe ich noch nicht oft in Betrieb, weil ich denke, dass es erstmal genug Saustoff hat.
Ich wünsche allen hier viel Spass und Erfolg bei ihren Arbeiten und, dass die Systeme und deren Fangemeinden wachsen mögen.
mlG Maik

.jpg   Anfang.jpg (Größe: 872,7 KB / Downloads: 431)

.jpg   erstes Beet.jpg (Größe: 907,62 KB / Downloads: 402)

.jpg   Fische.jpg (Größe: 889,98 KB / Downloads: 434)

.jpg   System 2.jpg (Größe: 1.016,81 KB / Downloads: 412)

.jpg   Dreifachbeet 2.jpg (Größe: 794,27 KB / Downloads: 374)


RE: Mein erstes System - Parnameiko - 26.08.2013

Hallöchen!
Ich habe nach drei Wochen und einigen Änderungen nochmal etwas Material zusammengestellt.
Mein PH ist gestern zum zweiten Mal auf 5,9 gesunken. Habe heute morgen etwas Kalk getreut, dass hat beim ersten Mal gut funktioniert.
Mein Dreifachbeet war nur auf den ersten Blick eine billigere Alternative, aber es läuft, auch wenn ein Durchlauf etwa 45 dauert. Beim kleinen Beet sind es 6 min. Den Pflanzen dauert das wohl etwas lange, mal sehen.
Bei meinem Klima hier sieht das aber auch ganz anders aus. Eine Beschattung hat sich beim Salat schon positiv ausgewirkt.
Ich habe auch ein paar Sumpfpflanzen geholt, mal sehen wie die sich entwickeln.
Alle Fische fressen ordentlich.
Hier mal ein paar Bilder!
mlG Maik


RE: Mein erstes System - Wolf-Aqua - 27.08.2013

Schaut gut aus!

Weißt du welche Rasse von Tilapia du verwendest? Schaut für mich nach dem Mosambicus aus.
Das der pH-Wert fällt, hängt damit zusammen, dass die Biofilterung in den growbeds stat findet. Wenn man vorher einen Biofilter verwendet, fällt er fast gar nicht ab.[/code]


RE: Mein erstes System - Parnameiko - 27.08.2013

Danke erstmal!
Die Tilapias haben einen bläulichen Schimmer auf der Backe! Um welche Art es sich genau handelt kann ich nicht sagen. Hier im Nordosten Brasiliens werden viele Tambaquis und auch Kreuzungen wie Tambacu als Speisefische gezüchtet. Tilapia gibt es zwar auch aber noch nicht so häufig. Die Tilapias habe ich von einem Tambaquizüchter bekommen, bei dem sie kaum wieder aus den Teichen herauszubekommen sind. Deswegen auch die verschiedenen Grössen.
Wegen des ph-Wertes; ich hoffe, dass, wenn ich genügend Pflanzen im Beet habe, dann der Wert stabiler bleibt. Siehst du das auch so? Oder sollte ich doch einen Biofilter einsetzen und wie sollte der aussehen?
Ich habe gerade einige Samen in Vermiculite gesetzt und will auch noch eine Vergleichsgruppe in Normale Aussaaterde setzten. Ob das Vermiculite immer richt feucht sein darf????

(27.08.2013, 09:00 )Wolfgang schrieb: Schaut gut aus!

Weißt du welche Rasse von Tilapia du verwendest? Schaut für mich nach dem Mosambicus aus.
Das der pH-Wert fällt, hängt damit zusammen, dass die Biofilterung in den growbeds stat findet. Wenn man vorher einen Biofilter verwendet, fällt er fast gar nicht ab.[/code]



RE: Mein erstes System - Parnameiko - 13.09.2013

Hallöchen! Ich will mal kurz ein paar Sachen erzählen:
Pflanzen - Die Tomaten und das Basilikum, wie auch die anderen Kräuter und Sumpfpflanzen wachsen sehr gut. Die Salate sind in die Höhe geschossen, obwohl eigentlich genug Licht vorhanden ist (?), vieleicht liegt es am Fehlen einiger Bakterien. Die Gurkensetzlinge die ich gezogen habe machen sich in den Beeten schon ganz ansehnlich.
Die Blattkohlpflanzen wachsen langsam.
Fische - Ich habe die Tilapias jetzt getrennt in zwei Becken (1 System) und die Karfen in der Mitte. Das billigere Futter nehmen sie längst nicht so gerne wie die Karfenmischung für Aquarien. ich möchte auch gar nicht so gemau wissen was da so drinn ist. Eigene Futterproduktion wird auf jeden Fall ein wichtiges Thema.
Das lange 100mm Rohr wird jetzt über eine Extrapumpe beschickt. Mal sehen!
Mein Wirbelfilter funktioniert nach vielem hin und her im Moment ganz gut! Siehe Bild. Ich denke, dass sich das Wasser natürlich schnell drehen sollte, damit sich ein Strudel ausbildet, welcher sich dann belebent auf die Strktur des Wassers auswirkt. (Schauberger)
Allen noch viel Spass beim Bauen und Basteln!
.jpg   W Fische.JPG (Größe: 68,91 KB / Downloads: 325)
.jpg   Wirbel 2.JPG (Größe: 55,39 KB / Downloads: 354)
.jpg   w Gurke nd Frühlingzwiebeln.JPG (Größe: 111,42 KB / Downloads: 307)
.jpg   w tomaten.JPG (Größe: 89,49 KB / Downloads: 305)
.jpg   w Rohr.JPG (Größe: 90,12 KB / Downloads: 335)

PS.: Ich habe alle meine Leitungen auf 3/4 Schläuche erweitert, um die Pumpenleistung voll auszunutzen. Hat sich gelohnt!


RE: Mein erstes System - Parnameiko - 13.09.2013

Auch ja! Die Luftpumpe habe ich jetzt in den beiden Tilapiabecken im Dauerbetrieb laufen! Scheinen sich recht wohl damit zu fühlen. Meine Karfen mögen das Brummen nicht besonders, aber so bekommen sie auch etwas davon ab!


RE: Mein erstes System - Parnameiko - 08.10.2013

9 Wochen jetzt!
Meine Beete sind noch zu klein, ich hoffe aber sie blad ausbauen zu können!
Liebe Grüsse aus den Tropen!
Maik


RE: Mein erstes System - ainsley - 01.01.2014

Das 500 l Becken war schon vor Ort und das Pflanzbecken habe ich aus Glasfiber herstellen lassen, den Rest habe ich auf dem Schrottplatz gefunden!

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RE: Mein erstes System - hfcgII - 01.01.2014

(27.08.2013, 09:00 )Wolfgang schrieb: Schaut gut aus!

Weißt du welche Rasse von Tilapia du verwendest? Schaut für mich nach dem Mosambicus aus.
Das der pH-Wert fällt, hängt damit zusammen, dass die Biofilterung in den growbeds stat findet. Wenn man vorher einen Biofilter verwendet, fällt er fast gar nicht ab.[/code]

Hallo Wolfgang,

dieser Beitrag von Dir ist schon etwas älter aber ich hätte da eine Frage.

Mein Verständnis war es immer, das der PH-Wert auf Grund der Nitrifikation und der unterbundenen De-Nitrifikation sinkt. Die Verstoffwechslung von NH4 auf NO2 auf NO3 kommt mit unter die Erhöhung des Säuregehaltes (PH runter) einher. Andersrum ist das Abbauen von NO3 in Gase, De-Nitrifikation, welches die Säure und den O Anteil von NO3 im Wasser für die Verstoffwechslung nutzt, da dieser Prozess nur in sauerstoffarmen gebieten stattfinden kann. Ist ein Prinzip das in Wasserkläranlagen genutzt wird. Ein Biofilter macht auch nichts anderes als was eine Beet machen würden (nur Nitrifikation), oder? Dh egal ob Beet oder Biofilter, wenn diese einmal so richtig laufen, geht der PH-Wert immer runter?

Ich dachte immer das ein Absinken von PH-Werten halt eine AP-Krankheit ist, vor allem wenn diese schon gut eingelaufen sind und kaum neues Wasser zugeführt wird?


Gruß
Hanns


RE: Mein erstes System - arminius63 - 02.01.2014

Nur kurz ne Anmerkung zum pH-Wert.
M.E. stellt 5.9 kein wirkliches Problem dar, es sei denn die Tilapien wären da besonders empfindlich. Aber Fische halten im allgemeinen ohne weiteres Werte bis runter zu 4.5 aus. Einige Arten deutlich geringere!
Probleme macht normalerweise ein zu hoher pH-Wert, da dann kein Ammonium (NH4) mehr vorliegt sondern spätestens über pH 8.5 nur noch Ammoniak (NH3). Dieser wirkt stark toxisch und verhindert zudem auch noch die Sauerstoffaufnahme durch die Fische.

Ich würde mal den pH-Wert einmal am Einlaß des Fischbeckens und dann am Auslaß messen. Er sollte merklich steigen. Das würde zeigen, daß die Anlage funktioniert. Die Idee mit dem Kalk ist prinzipiell richtig, jedoch gibt es sehr viel unterschiedliche "Darreichungsformen" von Kalk.
In der Fischwirtschaft bewährt hat sich Marmorbruch oder Kalkmergel. Brandkalk oder einfach gelöschter Kalk ist zu aggressiv und sorgt für pH-Wert-Sprünge die die Fische gar nicht gut abkönnen.
Der Marmorbruch könnte z.B. direkt am Einlauf in einer Art Filter positioniert werden. Die Säure baut den Kalk ab, wenn die Kalkbruchmenge deutlich abgenommen hat füllt man einfach neuen nach.

Ach ja, trivial aber oft eine Fehlerquelle. Die Eichpuffer und das zu messende Wasser sollten idealer weise dieselbe Temperatur haben. Oft bewahrt man die Puffer im Kühlschrank auf, eicht man kalt und misst warm ist ein pH-Wert-Punkt hin oder her ohne weiteres drin. Dies gilt natürlich nur für Messung mit einer pH-Elektrode. Beim Lackmuspapier gibt es diesen Effekt nicht. Dann wäre die Angabe eher "so um die 6" :-)

Das von meiner Seite

Gruß, Armin


RE: Mein erstes System - tuna - 02.01.2014

(01.01.2014, 14:48 )hfcgII schrieb: . . . Die Verstoffwechslung von NH4 auf NO2 auf NO3 kommt mit unter die Erhöhung des Säuregehaltes (PH runter) einher. . .

Eine Nitrifikation ist immer mit einem Absinken des pH-Werts verbunden. Schaut man sich die Reaktionsgleichung der Umsetzung von Ammonium zu Nitrat an, sieht man, dass pro umgesetzten NH4 ein H+ Ion freigesetzt wird. Da der pH-Wert direkt die Zahl der H+ Ionen widerspiegelt, kommt es zwangsläufig zu diesem Abfall. Das Absinken des pH folgt dabei linear der zugegebenen Futtermenge: viel Futter = viel Protein = viel NH4 = starker pH Abfall.
Eine (anaerobe) Denitrifikation würde die freigesetzten H+-Ionen dann ggf. wieder "verbrauchen", der pH würde wieder steigen.
Kommerzielle Aquakultur-Kreislaufanlagen müssen zur Kontrolle des pH permanent Kalklösungen zudosieren, meist in Form von Branntkalk oder gelöstem Soda.

Gruss
tuna


RE: Mein erstes System - hfcgII - 02.01.2014

(02.01.2014, 22:53 )tuna schrieb:
(01.01.2014, 14:48 )hfcgII schrieb: . . . Die Verstoffwechslung von NH4 auf NO2 auf NO3 kommt mit unter die Erhöhung des Säuregehaltes (PH runter) einher. . .

Eine Nitrifikation ist immer mit einem Absinken des pH-Werts verbunden. Schaut man sich die Reaktionsgleichung der Umsetzung von Ammonium zu Nitrat an, sieht man, dass pro umgesetzten NH4 ein H+ Ion freigesetzt wird. Da der pH-Wert direkt die Zahl der H+ Ionen widerspiegelt, kommt es zwangsläufig zu diesem Abfall. Das Absinken des pH folgt dabei linear der zugegebenen Futtermenge: viel Futter = viel Protein = viel NH4 = starker pH Abfall.
Eine (anaerobe) Denitrifikation würde die freigesetzten H+-Ionen dann ggf. wieder "verbrauchen", der pH würde wieder steigen.
Kommerzielle Aquakultur-Kreislaufanlagen müssen zur Kontrolle des pH permanent Kalklösungen zudosieren, meist in Form von Branntkalk oder gelöstem Soda.

Gruss
tuna

Hallo Tuna,

danke für die klare Erläuterung! Bleibt noch die Frage warum der pH-Wert bei dem Einsatz eines Biofilters langsamer absinkt. Vielleicht weil die Biomasse schneller aus dem System genommen werden als bei einem Beet? Würde dann ja sinn machen.


Gruß
Hanns


RE: Mein erstes System - Wolf-Aqua - 04.01.2014

Hi,

es ist absolut richtig, dass der pH bei der Nitrifikation fällt - immer.

Man darf aber nicht die Pflanzen außer acht lassen. Denn je nach dem was sie als "Nahrung" bekommen schütten sie Basen oder Säuren aus.
Bekommen die Pflanzen Ammonium fällt der pH. Wenn allerdings hauptsächlich Nitrat vorliegt bleibt der pH konstant um 7.
Deshalb kommt es gerade bei growbeds und allen un-vorgefilterten Systemen zu einem pH Abfall und somit zu höheren Betriebskosten.

--> Fische --> Feststofffilter --> Biofilter --> Pflanzen


RE: Mein erstes System - Parnameiko - 08.01.2014

Hallo Leute!
Mir ist vor Wochen schon mein PH-messer ausser Funktion geraten. An meiner Bepflanzung hat sich insofern etwas geändert, dass ich die Tomaten wegen Weisfliegenbefall komplett rausnehemen musste. Ich habe jetzt mit Nanaminze aufgestockt. Meine Gurken sind auch weg. Flöhe! Heute habe ich diese gelben Fliegenfallen bestellt. Hoffe, dass es hilft. bald mehr!


RE: Mein erstes System - arminius63 - 08.01.2014

Die sogenannten "Gelbtafeln" funktionieren ganz gut, Du brauchst aber jede Menge um die weiße Fliege wirklich zu dezimieren. Ich hab' gute Erfahrungen damit gemacht die meisten erst mit dem Staubsauger wegzufangen bevor ich die Tafeln aufgehängt habe.
Auf Dauer sind aber die Schlupfwespen das einzig ware. Die halten die Fliegenpopulation in akzeptabler Größe und sind natürlich voll "biologisch".
"Gelbtafeln" sind außerdem recht teuer. Eventuell kannst Du sie selbst herstellen indem Du eine gelbe Plastikfläche (z.B. gelbe Folie aus irgendeinem Torfmullsack o.ä.) nimmst und sie mit Fliegenleim vom Großhändler bestreichst. Sollte dieselbe Wirkung haben.

Gruß, Armin