28.06.2011, 14:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.06.2011, 14:35 von genughaben.)
Moin Dom, moin Jens,
> Kochsalz ist Chemisch gesehen NaCl also Natrium und Chlor.
> Chlor verfliegt nach einiger Zeit und Natrium nehmen Pflanzen auf, oder es bilden sich bikarboate.
Das ist nicht korrekt. Ich kann da zur chemischen Aufklärung beitragen:
Kochsalz ist kein Natrium und Chlorid, es besteht vielmehr aus Ionen: hier sind das positiv geladene Natriumionen und negativ geladene Chlorid-Ionen. Das Chlorid verfliegt selbst überhaupt nicht - im Gegenteil: es ist in wässriger Lösung höchst stabil und glücklich. Allenfalls, wenn du eine stärkere Säure als Salszäure hinzugeben würdest, würde sich Chlorwasserstoff bilden, dass dann verflöge. Und das ist im Fischbecken nicht praktikabel und unerwünscht, würde ich mal sage :D
Das Chlorid wird allenfalls langsam durch die Aufnahme durch Fische und Pflanzen und Entnahme durch den Menschen eliminiert. Das ist das, was Dom dann vermutlich bei sich beobachtet. Das kann aber recht langsam gehen, da auch die Fische und Pflanzen nur verhältnismäßig wenig Chlorid dauerhaft im Körper haben. Fische elminimieren Chlorid permanent über die Nieren - wie auch Menschen. Und auch Pflanzen habe je nach Typ eine begrenzte Aufnahmefähigkeit.
Zu Jens, ja das Wasser aus den Ozeanen minearlisiert in der Tat: daher die Salzdome. Und genau darum nimmt die Salzkonzentration im Meerwasser nicht ab (es sei denn wir packen von irgendwo ganz viel Wasser dazu).
In Schwimmbädern gibt es wiederum Chlor in der Luft. Das liegt aber nicht am NaCl, sondern am zugesetzten Chlorkalk. Das ist Natrium- oder Calciumhypochlorid (NaOCl bzw. Ca(OCl)2). Das bildet gelöst in Wasser dann in einer Gleichgwichtsreaktion tatsächlich Spuren von Chlor, die dann ihre antibakterielle Wirkung entfalten.
Große Mengen Chlor sind sowohl für Mensch, Tier und Pflanze schädlich (nicht ohne Grund hat man sie im 1. Weltkrieg auch als Kampfgase eingesetzt). Die Wirkung ist einfach zu erklären. Chlor hydrolysiert in Wasser zu Salzsäure und zerstört so bei Mensch und Tier Lungebläschen und verätzt Pflanzen bzw. bringt die Löslichkeiten der im Boden vorhandenen Mineralien durcheinander - was ebenfalls schädigt (das passierte auch beim sogenanten saurem Regen: durch den Regen verändern sich die Löslichkeiten von Minearlien - im Schwarzwald etwa das von Aluminium - und zack wuchs da einige Jahre nicht mehr viel weiter).
Also ich weiß nicht wie gut Fische mit einem dauerhaft gesalzenem Medium auskommen, dass wisst ihr besser als ich. Loswerden tut man das Zeug: langsam - wenn man nichts tut und schnell: - wenn man Wasser wechselt..
Chemische Grüße
> Kochsalz ist Chemisch gesehen NaCl also Natrium und Chlor.
> Chlor verfliegt nach einiger Zeit und Natrium nehmen Pflanzen auf, oder es bilden sich bikarboate.
Das ist nicht korrekt. Ich kann da zur chemischen Aufklärung beitragen:
Kochsalz ist kein Natrium und Chlorid, es besteht vielmehr aus Ionen: hier sind das positiv geladene Natriumionen und negativ geladene Chlorid-Ionen. Das Chlorid verfliegt selbst überhaupt nicht - im Gegenteil: es ist in wässriger Lösung höchst stabil und glücklich. Allenfalls, wenn du eine stärkere Säure als Salszäure hinzugeben würdest, würde sich Chlorwasserstoff bilden, dass dann verflöge. Und das ist im Fischbecken nicht praktikabel und unerwünscht, würde ich mal sage :D
Das Chlorid wird allenfalls langsam durch die Aufnahme durch Fische und Pflanzen und Entnahme durch den Menschen eliminiert. Das ist das, was Dom dann vermutlich bei sich beobachtet. Das kann aber recht langsam gehen, da auch die Fische und Pflanzen nur verhältnismäßig wenig Chlorid dauerhaft im Körper haben. Fische elminimieren Chlorid permanent über die Nieren - wie auch Menschen. Und auch Pflanzen habe je nach Typ eine begrenzte Aufnahmefähigkeit.
Zu Jens, ja das Wasser aus den Ozeanen minearlisiert in der Tat: daher die Salzdome. Und genau darum nimmt die Salzkonzentration im Meerwasser nicht ab (es sei denn wir packen von irgendwo ganz viel Wasser dazu).
In Schwimmbädern gibt es wiederum Chlor in der Luft. Das liegt aber nicht am NaCl, sondern am zugesetzten Chlorkalk. Das ist Natrium- oder Calciumhypochlorid (NaOCl bzw. Ca(OCl)2). Das bildet gelöst in Wasser dann in einer Gleichgwichtsreaktion tatsächlich Spuren von Chlor, die dann ihre antibakterielle Wirkung entfalten.
Große Mengen Chlor sind sowohl für Mensch, Tier und Pflanze schädlich (nicht ohne Grund hat man sie im 1. Weltkrieg auch als Kampfgase eingesetzt). Die Wirkung ist einfach zu erklären. Chlor hydrolysiert in Wasser zu Salzsäure und zerstört so bei Mensch und Tier Lungebläschen und verätzt Pflanzen bzw. bringt die Löslichkeiten der im Boden vorhandenen Mineralien durcheinander - was ebenfalls schädigt (das passierte auch beim sogenanten saurem Regen: durch den Regen verändern sich die Löslichkeiten von Minearlien - im Schwarzwald etwa das von Aluminium - und zack wuchs da einige Jahre nicht mehr viel weiter).
Also ich weiß nicht wie gut Fische mit einem dauerhaft gesalzenem Medium auskommen, dass wisst ihr besser als ich. Loswerden tut man das Zeug: langsam - wenn man nichts tut und schnell: - wenn man Wasser wechselt..
Chemische Grüße
Frank Wolf
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