Welches Medium für den Biofilter, Moving Bed Biofilm Reactor (MBBR)

[Skarne]

Moin Zusammen,
super, dann hab ich ja jetzt doch ein paar Angaben, mit denen ich planen kann.

Patrick, ich habe jetzt mal angenommen, Du hast die mittlere der Belüfterpumpe von DongYang DY 60 mi einer Leistung von 60l/min. Wenn das nicht stimmt, korrigiere mich bitte. Übertragen auf meinen Biofilter mit etwa 40-50l Medium, wäre das dann eine Luftmenge um die 10 l/min. Und Glücklicherweise liegt das in der Größenordnung, die in meiner Anlage zur Verfügung steht. Was die Auswahl des Mediums angeht, werde ich mich an die Aussage von WolfAqua in seinem Video "Biofilter Medien (Deutsch)"  auf seinem Youtube-Kanal halten. Er gibt dort an, dass basierend auf seinen Erfahrungen Flakes bzw. Chips mit weniger Luft in Bewegung gehalten werden können als Helix.

Hier mal eine ganz kuze Beschreibung meiner Anlage:
Das CHOP-System steht in einem  ca 10m² großen Gewächshaus und besteht aus:
2 Ebbeflut Beete ca 500 l feuchtes Substrat
1 GWC bzw. Fischtank 200l
Sumpf 450l
1 Fischtank ca 800l (IBC)
1 Radial-Flow-Settler 120l Tonne
1 Biofilter 120l Tonne

An dem IBC Fischtank und die beiden Filter baue ich gerade, nachdem ich zum Saisonstart Probleme mit einem alten GFK-Tank hatte. Dadurch hatte ich keinen nennenswerten Besatz und habe die Pflanzen der Anlage mit Brenneseljauche und PK-Biodünger versorgt. Da ich meine Starkzehrer im Dual-Root-System gepflanzt habe, ist die Ernte trotzdem ausgezeichnet.
Ich habe mich für eine zusätzliche Filtrationsstufe entschieden, weil ich das System so optional entkoppeln kann, dann ist ein Kreislauf so wie jetzt Ebbe-Flut-Beete, DWC und Sumpf und der Andere Fischtank und die Filter. Dies kann an verschiedenen stellen hiflreich sein: Quarantäne, Temperaturoptimierung, Wartung, Nährstoffmanagement usw.


VG
Benjamin

[Blue]

Hallo Benjamin,

ich hab das Thema eben überflogen, mir ist noch nicht ganz klar wieso du einen Biofilter betreiben willst wenn du, wie du sagst, ein Ebbe-Flut System im Einsatz hast.
Die Belüftung hatte ich ohne Medium in meinem Supftank, dort habe ich Austernschalen belüftet, zur PH Wert Stabilisierung.

[Skarne]

Moin Blue,

sicherlich könnten meine Beete die Stickstofflast aus dem Fischbecken gut umsetzen. Haben sie am Anfang der Saison, bevor ich mein alter Tank kaputtgegangen ist, auch schon gemacht. 

Mir geht es darum, in meiner Anlage bei Bedarf die Fisch- und die Pflanzenseite entkoppeln zu können. Zum Beispiel kann ich so eine Quarantänephase überbrücken, ohne meine Biologie in den Beeten zu gefährden. Oder bei einer Salzerhöhung zur Fischbehandlung, kann ich empfindliche Pflanzen schützen. Außerdem kann ich Temperaturverluste im Fischtank in der Nacht reduzieren, wenn ich die Systemteile während der Nacht getrennt laufen lasse, da ich den Fischtank und die Filtration deutlich besser isolieren kann als die Beete und den Sumpf. Und auch, wenn ich auf einer der beiden Seiten einen Ausfall z.B. wegen Reperaturen habe, kann die andere Seite weiter betrieben werden. 

Gruß,
Benjamin

[Stephan]

Hallo Benjamin,

ebenfalls willkommen.

Hörte sich alles sehr durchdacht an, für den Moment fehlt mir persönlich die Info zu Deiner Fischsorte und die Nutzungsdauer pro Jahr.

Gruß
Stephan

[Skarne]

Moin Stephan,

diesen Winter werde ich testen, wie sich die Wassertemperatur entwickelt und ob die PV-Anlage in der dunklen Jahreszeit genug Leistung liefert um durchzulaufen.

Mein Ziel ist die Anlage das ganze Jahr zu betreiben, im Idealfall ein hoher Besatz mit einer schnellwachsenden Warmwasserart wie Tilapia im Sommer und je nachdem wie sich die Wassertemperatur im Winter gestaltet eine geeignete Art für den Winterbesatz.  
Allerdings hätte ich wohl diesen Sommer, ohne zusätzliche Wärmequelle, keine Tilapiaernte gehabt, vermutlich wären sie mir sogar erfroren.

Deshalb bin ich sehr froh, dass ich mit meiner Anlage wohl doch wieder Zugang zum Stromnetz bekomme. Dann werde ich mir eine Wärmepumpe zulegen.

VG
Benjamin

[Stephan]

Hallo Benjamin,

um die Anlage so zu betreiben würde ich Dir empfehlen bei den Ebbe-Flut und dem DWC sofort Rückläufe zu den Fischen einzuplanen um das System im Winter auf ein Minimum-Wasser-Volumen reduzieren zu können. Es ist in jedem Fall preiswerter einen Teilwasseraustausch mit vorgewärmtem Wasser einzuplanen als so viel Wasser-Volumen zirkulieren zu lassen. Das DWC bietet Dir bei entsprechender Planung im Winter die Möglichkeit, bei guter Beflanzung, das Wasser vorzuheizen in den Kreislauf zu nehmen und anschließend wieder abzustellen. So hatte ich es in meiner alten Anlage. Das DWC war die Wasseraufbereitung wenn die Wasserwerte des reduzierten Winter-Kreislauf der Fische an die Grenzen der Verträglichkeit gekommen sind. Ich musste lediglich den Schlauch des Wasservorlaufs vom Ebbe-Flut in das DWC geben, da das DWC ein wenig höher war als das Ebbe-Flut.

Sobald das GWimGW fertig ist werde ich ebenfalls über einen Wärmetauscher nachdenken. Habe mich lange gewert, aber die scheinen einwandfrei ihren Dienst zu leisten.

Gruß
Stephan

[Skarne]

Moin Stephan,

also in meinem System kann ich Sumpf, Ebbe-Flut und DWC bei Bedarf als einen Kreislauf laufen lassen, Fische und die Filtern sind dann ein seperates System und dieser Teil der Anlage ist relativ gut gedämmt. Habe keinen Zugang zu einem Warmwasseranschluss, aktuell habe ich nichtmal einen Stromanschluss auf dem Grundstück, daher ja auch die PV-Anlage. 
Allerdings plane ich in dieser Anlage auch keine Warmwasserfische im Winter zu mästen. Wie gesagt werde ich mir diesen Winter den Temperaturverlauf genau ansehen, um dann zu entscheiden, welche Art ich im Winter 25-26 einsetze.
Aber das ist alles noch Zukunftsmusik. Gestern habe ich den Bodenablauf  in die für die Biologie vorgesehene Tonne eingeklebt und heute Nachmittag kommt der Dichtigkeitstest. Hoffentlich hält alles!

Sonnige Grüße aus dem herbstlichen Bremen,

Benjamin

[Stephan]

Hallo Benjamin,

ich drücke die Daumen für den Dichtheitstest!

Gruß
Stephan

[Sotum]

Moin Zusammen,
super, dann hab ich ja jetzt doch ein paar Angaben, mit denen ich planen kann.

Patrick, ich habe jetzt mal angenommen, Du hast die mittlere der Belüfterpumpe von DongYang DY 60 mi einer Leistung von 60l/min. Wenn das nicht stimmt, korrigiere mich bitte. Übertragen auf meinen Biofilter mit etwa 40-50l Medium, wäre das dann eine Luftmenge um die 10 l/min. Und Glücklicherweise liegt das in der Größenordnung, die in meiner Anlage zur Verfügung steht. Was die Auswahl des Mediums angeht, werde ich mich an die Aussage von WolfAqua in seinem Video "Biofilter Medien (Deutsch)"  auf seinem Youtube-Kanal halten. Er gibt dort an, dass basierend auf seinen Erfahrungen Flakes bzw. Chips mit weniger Luft in Bewegung gehalten werden können als Helix.

Hier mal eine ganz kuze Beschreibung meiner Anlage:
Das CHOP-System steht in einem  ca 10m² großen Gewächshaus und besteht aus:
2 Ebbeflut Beete ca 500 l feuchtes Substrat
1 GWC bzw. Fischtank 200l
Sumpf 450l
1 Fischtank ca 800l (IBC)
1 Radial-Flow-Settler 120l Tonne
1 Biofilter 120l Tonne

An dem IBC Fischtank und die beiden Filter baue ich gerade, nachdem ich zum Saisonstart Probleme mit einem alten GFK-Tank hatte. Dadurch hatte ich keinen nennenswerten Besatz und habe die Pflanzen der Anlage mit Brenneseljauche und PK-Biodünger versorgt. Da ich meine Starkzehrer im Dual-Root-System gepflanzt habe, ist die Ernte trotzdem ausgezeichnet.
Ich habe mich für eine zusätzliche Filtrationsstufe entschieden, weil ich das System so optional entkoppeln kann, dann ist ein Kreislauf so wie jetzt Ebbe-Flut-Beete, DWC und Sumpf und der Andere Fischtank und die Filter. Dies kann an verschiedenen stellen hiflreich sein: Quarantäne, Temperaturoptimierung, Wartung, Nährstoffmanagement usw.


VG
Benjamin

Moin Benjamin,

zu deiner Thematik Bzgl. Chips finde ich eine gute Idee wenn der Besatz und somit die Heterotrophie nicht zu stark belastet wird.
Grundlegen muss man in der Biologietechnik davon ausgehen, dass Helix beim Abbau von Mikrobelastung effektiver arbeiten kann als bei Chips.
Man muss sich das vereinfach so Vorstellen: Wir haben beim Helix eine Äußere und eine Innere "Hülle/Tunnel". Die Autotrophen Bakterien setzt sich hierbei 
vermehrt im Äußeren Bereich und die Heterotrophen im Inneren Bereich am Helix ab. Das ganze hat auch damit zu tun wie schnell sich die Bakterien Fortpflanzen
können. Autotrophen Bakterien vermehren sich sehr schnell und benötigen nicht so viel zeit für den Abbau der Stoffen wie Heterotrophe, die sich sehr langsam und sehr viel länger
für den Abbau benötigen. 

Warum sich nun Helix besser bewährt hat ist, das sich Heterotrophe Bakterien im Inneren des Helix sammeln können und sich demnach mehr Heterotrophe Bakterien ansammeln können, was
zu einer besseren Abbauleistung der Schadstoffe führt.

Ich hoffe es ist verständlich.
Grüße,
Patrick

[Stephan]

Hallo Patrick,

hast Du Literatur zu Deinen Ausführungen? An entsprechenden Verweise wäre ich sehr interessiert.

Gruß
Stephan

[Sotum]

Hallo Patrick,

hast Du Literatur zu Deinen Ausführungen? An entsprechenden Verweise wäre ich sehr interessiert.

Gruß
Stephan

Einerteils kommt das Wissen aus dem Selbststudium und zum anderen von solchen Literaturen:
https://www.amazon.de/dp/3437204270?tag=...th=1&psc=1
https://www.europa-lehrmittel.de/lesepro...sdJzaPuRlB
https://www.deutscher-apotheker-verlag.d...3642947544

[Stephan]

Hallo Patrick,

besten Dank für die Links. Früher lautete die Lösung: "Gut kopiert ist halb studiert", leider fehlt mir bei diesem Thema der Zugang zu den Kopiervorlagen ;-(

Werde mal mein Glück mit der Suchmaschine meines Vertrauens versuchen.

Gruß
Stephan