Das is der erste Versuch ein AP System aufzubauen. Zur zeit steht es im Keller, soll aber später raus ohne Gewächshaus im freien. Zur Zeit in ICB, 1 x Growbed und sumpftank mit einer Gesamtwassermenge von ca 900L.
Seit Dezember tüftle ich am Keislauf und am Einfahren. Die Erfahrung zum Einfahren selbst unter den Bedingungen im Keller werde ich noch extra einen post schreiben.
1. Erkenntnis, das sieht alles einfacher aus als es wirklich ist. Aller Anfang ist schwer, vor allem von man kaum Ahnung von wasser- und Bio-chemie hat.
2. Erkenntnis mein Growbed ist mit ca 20cm etwas zu flach. 30 cm wären besser.
Nun ist es Mitte April und die Schleie schwimmen jetzt bereits 14 Tage im wasser mit vielen höhen und tiefen.
Von ursprünglich 24 Fischen leben noch 16.
In einem anderem Thread "
Schleien in GW-AP" könnt ihr den Verlauf der ersten 14 Tage mit Besatz etwas nachvollziehen von
#24 bis
#67 .
Da das Thema dort nun etwas abdriftet, geht's hier nun weiter.
Der Aufbau und etwas Gesichte.
Die Idee: Schleie sind Fische der robusten Art. Sie vertragen ein breites Spektrum und verzeihen dir auch Fehler, aber nicht alle Fehler. Schleie brauchen von November bis Januar oder März im Grunde kaum Futter. In der Zeit machen die Fische eine Art Winterschlaf und überwintern bei einer Wassertemperatur von ca 8 bis 10°C . Damit brauchen sie eigentlich keine Heizung.
Stephan hast das etwas zusammengetragen in
Schleien in GW-AP
Mein Keller hat ca. 10°C am Boden und vllt. mal 13 °C in 1.6m Höhe im Winter.
Die Komponenten:
Fischtank: IBC mit 800 Liter
Sumpftank: Eckige Regentonne 210 Liter mit Helix
GrowBed: IBC Deckel 100x120x20cm (etwas flach, besser wären 30cm) mit Blähton
Gesamtwassermenge: ca 900 bis 950L
Vom Fischtank gehts einmal direkt ins GrowBed. Das GrowBed schafft aber kein 900Liter in der Stunden. Ein bybass geht dann vom Fischtank direkt in den Sumpftank mit schwimmenden 13mm Helix. Der Wasserstand im Sumpftank sinkt minimal auf 1/3 ab damit sich die Helix auch noch bewegen können.
Eigentlich ist das System zu klein. Bedenkt man aber dass kaum gefüttert wird in den Wintermonaten, sollte es ausreichen.
Das GrowBed (EbbeFlut) ist komplett mit Blähton gefüllt 20cm, ansonsten schwimmt der Bälhton auf. Das Wasser steigt auf 15cm.
Platzhalter für die Erfahrungen zum Einfahren des AP System im Keller bei niedrigen Temperaturen.
Kurz, es wird schwierig.
Tag 15
Es sind nun 36h vergangen seitdem ich nach und nach 25%igen Essig in den Growbed-Einlauf gebe. Insgesamt sind es nun 380ml essig.
Gestern habe ich noch die letzten Sand- und Kies-Reste vom Boden abgesaugt.
Vordem absaugen war das Wasser schon etwas milchig trübe, nach dem Absaugen war etwas schlam aufgewirblet, heute Früh is das wasser ziemlich milchig. Ich kann den Boden noch gerade so sehen.
Entweder es ist noch vom absaugen oder der Essig lässt irgendwas ausflocken.
Es scheinen noch alle restlich 17 Fisch zu leben.
Ph wert vor 36h bei 8.7
Ph wert heute früh bei 8.4
NH4 nicht nachweisbar
NO2 leicht nachweisbar
EC war die 36h relativ stabil bei 1350 µS/cm.
Jetzt die Frage, wie geplant weiter mit Essig bis Ph 7.8 ?
Tag 16
Gestern im Laufe des Tages haben sich Algen sehr ausgebreitet. Es ist nicht ganz klar welche Art von Algen es sind. Es könnten Blaualgen in den ersten Entwicklung sein oder Schwebealgen. Blaualgen wären das vorzeitig aus fürs gesamte System. Sie würden zu schnell der Oberhand gewinnen und die ohnehin angeschlagene Nitrifikation zusammen brechen lassen. Bei Schwebealgen besteht noch die Hoffnung, dass sie wieder gehen. Auslöser ist die Essigaktion, die übrings keinen Erfolg gebracht hat, was den pH Wert an geht.
Daher habe ich gestern das Growbed demontiert und komplett gereinigt und den Blähton zweimal komplett gewaschen. Einen teile aus der obersichten Sicht habe ich nur kurz durch gespült, der kommt unten als erstes wieder rein. Dann sollte der wiederstart besser funktionieren.
Da es zu viele Algen gibt, habe ich das growbed noch nicht wieder am kreislauf, ich will es nicht gleich damit versotten. Nur der Sumpftank mit den Helix is jetzt dran.
Die Zugabe von Essig habe ich eingestellt, weil es so viel Nährstoffe für die Algen produziert und auf den pH wert kaum einen Effekt hat.
Und einen 200L wasserwechelse habe ich gemacht.
Wasserwerte 8 Uhr morgens
Temperatur 18°C
pH 8.6 - nur der Fischtank
NH4 nicht nachweisbar
NO2 0.2 - weiter immer noch unschön
KH ~7 - gestiegen
GH <3 - schwer nachweisbar
Fische
vermutlich 17
Das wasser ist zu trübe, aber ich sehe welche, sie nehmen die spärlichen Wasserpflanzen auseinander.
Maßnahmen:
Ein Sud aus Erlenzapfen, könnten den Aglen wuchs einschräken. Die UV lampe und das 1kg Zeolith im Filter helfen da ordentlich mit.
Im vergleich zu gestern abend meine ich das die Algendichte bereits abgenommen hat.
GH ist jetzt auch noch ein weiters Sorgenkind.
Eine andere Maßnahmen wäre ein kompletter Wasserwechsel mit Reinigung der Rohre und des Tank. Dies würde jedoch auch die letzten Nitrifikations-Baktieren den Reset geben und ein Neustart mit Fischen im System bedeuten.
Ganz ehrlich ich habe nicht mehr viel Hoffnung. Zum mal der Aufbau und starten outdoor noch bevorsteht. Leider kann ich im Sommer nicht mehr dauerhaft vor Ort sein sondern nur 3 Tage die Woche. Wenn bis dahin das Outdoor system nicht einigermaßen stabli läuft sehr ich schwarz für dieses projekt dieses Jahr.
In dieser Woche entscheidet sich ob ich Insgesamt weiter machen kann oder ob ich abbrechen muss. Was mit den Fisch passiert weiß ich noch nicht.
Sollte sich das Problem mit den Algen fangen, mache ich weiter. Wenn nicht fahre ich die Temperatur auf 15 - 16°C und warte bis die Außengewässer die Temperatur haben.
Gruß
Roland
Hallo Roland,
Blaualgen erkennt man recht schnell weil sie schimmern etwa wie ein Ölfilm auf dem Wasser. für Schwebalgen(grünes Wasser) experimentieren wir seit zwei Jahren mit Wasserflöhen im Gartenteich. Meine Freundin hat ihren "grünen" Schwimmteich damit in nur wenigen Tagen in herrlich klares Wasser verwandelt. Bei mir werden wohl die Fische einen Teil wegfressen aber die kleinen Biester sorgen trotzdem für Ordnung.
Hallo Roland,
Du solltest vielleicht hier in Deinem neuen Thread direkt am Anfang schreiben das Du aus einem nahe gelegenen Teich (stehendes Gewässer) Kies und Sand als Bodenbelag für die Schleien in Dein System gegeben hast damit die Schleien gründeln können.
Weiterführend fehlt die Info das der Kies / Sand scheinbar ein Kalksandstein oder irgendwas in der Art ist das sich in Säure auflöst und das Du deshalb Essig in das System hast um das Zeug auf zu lösen und einen pH-Wert von < 7 anstrebst und so die Probleme entstanden sind.
Bitte nicht aufgeben!!!
Gruß
Stephan
@Bibutrudi Es gibt einen leichten Öl-film, ich schätze der kommt vermutlich von den etlichen Erlenzapfen. Ansonsten sehr viel kleine Schwebstoffe.
Wasserflöhen hab ich auch gelesen, die Schleie würden sich freuen. Ich denke nur das ein großer Teil im Filter oder in Mäulern der Fische landen wird.
@Stephan ich werde die beiden ersten platzhalter-posts noch füllen.
aber du hast recht der Sand/Kies aus dem Naturteich, war gut gemeint jedoch nicht gut gemacht.
Hallo Roland,
Die vermehren sich unglaublich schnell, besonders wenn es wärmer wird. Da bleiben immer noch genug übrig und im Filter habe ich noch keine gefunden. Ich habe einen Beutel mit ungefähr 500 Stück oder so in den Teich mit 25000 l gekippt vor zwei Jahren. Die arbeiten immer noch. Du könntest sie vielleicht in den Sumpf kippen.
PH Wert ist jetzt bei 8.7. :(
Die Algen sind stark zurückgegangen und nur noch wenig zu sehen.
Hab den Mattenfilter noch mal für die nacht gut gereinigt, Morgen früh geht das growbed wieder ran.
Auch so zu den maßnahm von heute morgen, war den ganzen tag kein Licht für den Fischtank an.
Alle maßnahmen zusammen haben in den letzten 12h gut gegen algen funktioniert.
Der worst-case ist eingetreten, die Nitrifikation hat aufgehört. Die Denitrifikation ist im Gange.
Die pH wert Senker kommen morgen oder übermorgen.
pH weiter bei 8.7
NH 0.1
NO2 +0.4
Ich hab nun Aktivkohle drin. Ich hab aber gelesen es wird nichts nützen.
Hallo Roland,
Change 1: regelmäßige Teilwasserwechsel.
Change 2: Teichstarter-Kulturen falls Du noch welche hast
Change 3: Benutze die großen Helixkörper die Du gegen die Kleinen ausgetauscht hast - in einem weitmaschigen Beutel direkt zu den Fischen - vielleicht sind da noch genug Bakterien drauf um das System am Laufen zu halten.
Change 4: Vielleicht ein anderer AP´ler der Dir Systemwasser oder Hydrokultur mit aktiven Bakterien zukommen lässt
Bitte nicht aufgeben.
Gruß
Stephan
Hi Stephan
Hab die 16 Fische jetzt doch in die voll Badewanne mit frischem wasser und den Heizstab gesetzt. Der hohe Nitritwert bahnte sich heute früh schon an. Das Growbeed ist auch seit heute früh wieder mit dran gewesen. Nützte aber nichts. Das Ammonium hat sich auch nicht sonderlich abgebaut, was es sonst noch tat.
Ein anderen AP'ler kenne ich hier oben im norden-osten nicht. Vielleicht ein Berliner, da bin ich ende nächste Woche einmal. Wo ich eigentlich wohne.
Ich sag ja die Woche entscheidet: leben und weiter machen oder game over.
Hallo Roland,
das es in der Badewanne schnell geht mit den Schadwerten war klar und ist nicht erstaunlich. Allerdings das das Wasser in der Badewanne ebenfalls einen pH-Wert von 8,2 hat ist erstaunlich, erklärt jedoch warum Du mit dem Essig den pH-Wert im System nicht senken konntest, Deine Blähton hat sich vom ersten Tag an mit Kalk aus dem Leitungswasser vollgesogen und der Kies hat es nochmals verstärkt.
Ich denke Du wirst mal einen ordentlichen Waschgang des Systems mit Säure durchführen müssen und dann bis das System auf die sauere Seite gekippt ist das Ergänzungswasser mit Säure Impfen müssen.
Ich würde die Bakterien noch nicht tot sagen und von einer erneuten Einfahrzeit von 2 Wochen ausgehen, wahrscheinlich werden die Bakterien nach der Reinigung mit Säure schnelle aktiv werden und Du hast außerdem noch den Teichstarter und die entnommenen Helix, beides wird Dir - sobald Du den pH-Wert im griff hast - gute Dienste leisten.
Gruß
Stephan
PS Für Alle die meine Antwort merkwürdig finden Roland und ich haben telefoniert.