Aquaponik-Forum

Normale Version: 1000 Liter-Tunnel
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Hallo zusammen
Ich lese jetzt schon einige Zeit mit und habe mich entschlossen, selber ein Aquaponic-System aufzubauen.
Meine Idee ist folgende :
- 2x3m Gewächshaus"tunnel"
- ein 1000lt Tank dieser Art : http://www.tutti.ch/aargau/garten-handwe...967113.htm
- 2 Growbeds den langen Seiten entlang, 0.6x3m

Was haltet ihr davon ?
Würde gerne Tilapia aufziehen, weiss zufällig jemand einen Züchter in der Schweiz, oder einen der in die Schweiz liefert ?
Die Growbeds wollte ich aus Holz bauen und mit Teichfolie auskleiden.
Das Wasser könnte man ev über so Solarelemente heizen, die temparaturabhängig durchpumpt werden, oder ? Vielleicht noch unterstützt von nem Aquariumheizstab, falls es mal gar kalt würde. Dann sollte man eine Fischernte bis Herbst durchbringen.

Bin für sämtliche Tips, Anregungen und Kommentare dankbar :)

LG aus der Schweiz
Ich nochmal
War etwas spät gestern, und wohl zu wenig phantasievoll um eine Antwort zu verdienen ;)
Also mal etwas ausführlicher: (Bilder anhängen klappte leider nicht)
Gewächshaus 2x3 Meter, West-Ost-Ausrichtung im Garten
Darin ein 1000lt IBC stirnseitig für die Fische
An den langen Seiten je ein Beet über die ganze Länge, so wie tiggar das im Projekt 2010 gemacht hat, Holzbretter verschrauben, Teichfolie rein, 60x30x300 wären ja ca 500lt, das 2x gibt die 1000lt vom Fischtank, das ist ok, oder ?
Die Beete möchte ich auf Metallböcke stellen, welche auf Steinplatten stehen wg dem Einsinken.
Vom Fischtank pumpe ich kontinuierlich Wasser in die Beete, welche dieses dann über so Bellsiphons wieder an den Tank zurück geben. Das ganze versetzt, um den Wasserstand nicht so schwanken zu lassen.

Pflanzen möchte ich Gemüse, also Tomaten, Blumenkohl, Salat usw., dazu noch Erdbeeren und vielleicht eine "Thai-Ecke" mit Zitronengras, Thaibasilikum, Thaiaubergine usw.

Wird das so klappen ?
Weiss jemand woher ich in der/die Schweiz Fische bekomme ?

Grüsse aus der Schweiz
Hallo Markus,
überleg Dir das nochmal mit den Tilapien, ich hatte für die immer wieder zu kalt, dann hast Du Ende Saison einen Haufen Katzenfutter, weil die Fische nicht richtig gewachsen sind. Grad im Züricher Oberland ist es oft noch mal ein Kittel kälter als am Bodensee.
Vielleich nerf ich ja bald inzwischen, aber ich würde an Deiner Stelle Spiegelkarpfen nehmen, die sind robust, pflegeleicht, temperaturtolerant, sind einfach zu schlachten, schmecken gut und sind einfacher zu bekommen. Wenn Du Karpfen vom letzten Jahr (K1) nimmst, sind die im Herbst, (bei guten Wasserwerten) ca. 500gr.
Evtl. bekommst Du ja schon ein paar grössere dazu, die kannst Du dann schon mal ab und zu im Sommer verdrücken....

Ich bin von der "Beet als Hauptfilter" Version wieder abgekommen, weil Nitrifikation und Denitrifikation nur sehr schwer unter einen Hut zu bringen sind.
Du brauchst für die Nitrifikation einen ca. 10x höheren Filterdurchsatz als für die Denitrifikation. Wie willst Du das mit dieser Filtermethode schaffen?
Im letzten Jahr habe ich zum Schluss die Beete alle 15min gewässert, um das Nitrit rauszubekommen....

Da Du in Deinem Fall auf die Denitrifikation fokussierst, wirst Du nie das ganze Nitrit aus dem Wasser bekommen, da die Nitrifikation viel zu langsam verläuft. Aus diesem Grund fressen die Fische weniger, u.s.w.....

Tip von mir an alle, baut euch ein leistungsfähiges Filtersystem, das erst mal die Nitrifikation leistet und zweigt dann das nährstoffreiche Wasser in kleinen Mengen in irgendwelche Pflanzbeete ab. Da könnt ihr auch viel besser die Nährstoffmengen in den Pflanzbeeten einstellen. Die Pflanzen wachsen eben auch nicht mehr so gut, wenn der Nitratpegel über 100mg/l liegt und auch noch eine Menge Nitrit dabei ist.

Gruss Sigi
Hi Sigi
Vielen Dank für deine Ausführungen.
Ich kenne mich mit Speisefisch nicht sehr gut aus, und habe noch nie Karpfen gegessen. Lediglich vom Hörensagen habe ich im Kopf dass Karpfen einen unangenehmen Geschmack haben kann und man ihn wässern sollte.
Auch wächst er wohl nicht so schnell, bzw verwertet er das Futter ev nicht so gut ?
Rein subjektiv ist mir der Tilapia einfach sympathischer.
Das mit den Temperaturen ist mir bewusst. Es wäre nicht unbedingt eine Option dass die Fische zu kalt haben, sondern eher dass ich Energie zum Heizen brauche. Natürlich auch nicht optimal.
Würde gerne Tilapia probieren, und wenn der Energieaufwand zu hoch ist kann ich ja nächste Saison den Karpfen probieren. Wobei ich den eigentlich auch gleich in den Teich werfen kann, da brauch ich kein Tank, oder ? Muss den dann nur wieder rauskriegen.
Also wenn ich Tilapia bekomme werde ich glaub eher diese erst probieren.
Hast du denn Karpfen gezüchtet ? Kannst du etwas zum Geschmack sagen ?
Im Thurgau hätte es einen Züchter, also besorgen könnte man die wohl.

Die Filtergeschichte leuchtet mir ein, kann deine Argumente gut nachvollziehen.
Sehe folgende Möglichkeiten:
- Aussenfilter, wie man es vom Aquarium kennt, mit Filterkammern usw.
- Vorfilter (oder als Aussenfilter konzipiert) in Form eines Fasses oder ähnlichem, mit Filtermatte gefüllt, oder ev Blähton oder so
Wäre aber bei diesen Dimensionen beides eher ergänzend, ansonsten muss das Ding ja riesig sein oder ?
Hallo Markus,
ich hatte bis letztes Jahr genau die gleichen Bedenken in Sachen Karpfen (Spiegelkarpfen) wie Du, bis ich sie im wahrsten Sinne "probiert" habe.
Pflege:
Die Fische sind um ein vielfaches pflegeleichter als Tilapien. Allein schon das Sozialverhalten ist viel entspannter. Du kannst kleine und grosse zusammenhalten, da gibt es bei den Tilapien schon längst Tote! Und darum kannst Du Karpfen viel besser in einem Tank grossziehen (Verstehe Dein Argument mit dem Teich nicht, Du kannst auch die Tilapien in den Teich werfen mit dem gleichen Problem im Herbst.... Deshalb ziehen wir ja Fische im Tank gross, damit wir sie wieder leichter einfangen können)
Wachstum:
Unter den Bedingungen, wie wir die Fische halten, wächst der Karpfen mindestens genau so schnell, wie Tilapia. Bei der Futterverwertung sieht es unter unseren Bedingungen gleich aus. Ich konnte mit meinen Tilapien nie einen Futterquotient von 1.2 erreichen, eben weil: zu kalt, zu viel Nitrit, zu wenig Besatzdichte, zu wenig (zu viel) wasweisich.......
Geschmack/Konsistenz:
Karpfenfleisch ist viel zarter und fetter als Tilapia, dessen Fleisch ist eher trocken und faserig. (zumindest bei eingefrorenen Tilapien)
Schlachten:
Beim Karpfen geht das Bauch öffnen ganz normal mit dem Messer, beim Tilapia brauche ich spätestens beim Brustknochen eine Geflügelschere. Schuppen: Beim Spiegelkarpfen vereinzelte Schuppen ansonsten Lederhaut, Tilapia: massive festsitzende Schuppen über den ganzen Fisch verteilt.

Warscheinlich wird es auch einfacher für Dich sein, Karpfen zu besorgen als Tilapien. Ich habe jedenfalls keine Tilapien mehr.. (Nur noch 7 Babys)

Filter:
Der Unterschied ist der, das die Aquaponikfilter in Sachen Nitrifikation wesentlich leistungsfähiger und pflegeleichter sein müssen als in der Aquaristik. Andererseits werden nicht so hohe Ansprüche an die Klarheit des Wassers gestellt. Aus diesem Grund rate ich zu einem Feststofffilter, der die meissten Grobstoffe aus dem Wasser filtert und einem Biofilter, der die Nitrifikation übernimmt.
Feststofffilter kann ein Swirl (Vortex), Siebfilter, Vliesfilter o.ä. sein
Biofilter ist z.B. ein 300l Regenfass mit 100l Hel-x Schwimmkörper. Da der Filter ständig betrieben wird, muss es auch nicht so gross sein, um die Nitrifikation zu bewerkstelligen.
Wenn Du im 1200l Tank einen ganz schwachen Wirbel erzeugst, dann hast Du z.B. den meissten Mulm schon in der Mitte des Tanks. Wenn Du das Wasser dort absaugst und über einen Vortex führst, hast Du den groben Schmutz schon raus. Den Rest erledigt der Biofilter. Und natürlich kannst Du den Mulm dann in ein Growbeet pumpen.....


Gruss Sigi
AMEN :-)
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Wir machen auch gerade sehr viele Tests mit Karpfen.
Wobei wir Tilapien als Beifisch halten.
Also Systemstarter und beender ist der Karpfen, aber die Tilapien passen in den warmen Tagen gut dazwischen.
Es ist schwer zu vergleichen, nicht jedem schmeckt der eine oder andere.
Wir mögen UNSEREN Karpfen, die aus den Tümpeln sollen die selbst essen :-)
Der Ruf hat wie oft berichtet sehr gelitten.
Doch WIR (sigi mein Freund dich zähl ich dazu) arbeiten daran...
Habe noch vergessen: Alle meine Karpfen haben weder modrig noch muffig geschmeckt, sondern frisch und fein!

Infos über Karpfen: http://www.cluster-bayern-ernaehrung.de/...?idart=316

Gruss Sigi
Vielen Dank für die Infos.
Bin mich langsam mit dem Karpfen-Gedanken am anfreunden.
Sigi, du hast in einem Beitrag geschrieben dass du Karpfen zum abgeben hast, ist das noch so ?
Wie hoch sollte der Besatz sein bei 1000 Litern ?

Den Filter werde ich wohl separat konzipieren, dopplet, also mit getrennten Feststoffilter und Biofilter. Was für eine Fördermenge wäre etwa angemessen ?
Hab hier zufällig ein Video gefunden, wie man so einen Tunnel bauen könnte. Ich werde mir jedenfalls so eins bauen, wenn ich diese Matten in der Größe finde. Oder ich nehme zwei Estrichmatten je 2x1m und verbinde die

Das ist echt eine coole Idee mit diesen Gittern.
Ich hab meins von Hornbach, mit Stangen anstatt Holz, dafür muss man die "Tür" hochrollen. War ein Sonderverkauf, hat 140 CHF gekostet, das ist wahrscheinlich ziemlich unschlagbar für 2x3 Meter, sonst sind die viel teurer.

Wie man Videos und Bilder einfügt ist mir schleierhaft, bei mir kommt immer [undefined=undefined] wenn ich auf das Icon klicke...
Hallo Markus,
Ich würde für den Anfang mit 50-70 Fischen rechnen. Kommt ein bisschen drauf an, wie stark Du Dein System belasten möchtest.
70 Fische a 500gr bedeuten bei 2% Futtermenge 700gr Futter am Tag! Da Du wahrscheinlich dann schon ein paar geschlachtet hast, wäre das die Maximalmenge plus eine gewisse Reserve.
Wenn Du willst, kannst Du die Fische von mir haben. Die sind momentan im Winterlager und +/- 8cm gross. Alles weitere regeln wir per PN.

Die Fördermenge sollte möglichst hoch sein, in meinen Aquarien wälze ich das Wasser ca. 4x pro Stunde (theoretisch Pumpenleistung/Beckengrösse) um. Würde umgerechnet auf 1000l ca. 4000l/h bedeuten. Wenn Du die Leitungsquerschnitte gross (in meinem Fall 110/75mm) und die Förderhöhe (ca. 1cm) gering hältst, kannst Du das mit einer oder 2 Strömungspumpen a 12W erreichen. Den Biofilter würde ich für diese Futtermenge auf +/-300l Inhalt und 100l Füllkörper auslegen.
Wenn Du ein rundes Regenfass nimmst, kannst Du relativ leicht einen Wirbel erzeugen, der die Füllkörper in Bewegung hält und gleichzeitig Feststoffe aufkonzentriert.
Bsp: http://www.warenzentrale-eitel.de/produc...s_id=82946

Gruss Sigi
Hab gerade mal nachgerechnet (die Amis mit ihren blöden Maßen). Der Tunnel ist 7 Fuß breit und 6 Fuß 2 Inch hoch, also 2,13m breit und 1,88 hoch. Dafür bräuchte man mehr als 6 Meter von dieser Gittermatte. Wird schwierig, sowas zu bekommen.
Meinst du mit Strömungspumpe sowas ? http://www.top-aquaristik.ch/Stream-Pump...::313.html
Da darf dann aber die Förderhöhe wohl wirklich nicht besonders hoch sein...

Verstehe ich das richtig dass du vorschlägst, die Biofilter-Füllkörper direkt in den Vortexfilter zu geben ? Wenn das klappt wäre das ja super, habe schon über zwei Filterbecken nachgedacht. Oder ev ein kombiniertes, wo unten der Einlass ist, mit konischem Boden, und dann eine Abtrennung, und oben die Füllkörper und die Pumpe zum GB und/oder zurück zu den Fischen. Der Filtereinlass vom Fischtank her dann als Überlauf konzipiert, wenn das geht.

http://www.youtube.com/watch?v=k5HjG6yYB1s
Frage mich wo der für 10$ die Rohrteile her hat...
Nein eine Tonne für Hel-X und Vortex ist nicht ratsam.
Ich betreibe im Keller bei der Anlage genau die Trennung der beiden Kammern.
Sauge jeden Tag !!! 5L Schlamm aus dem Vortex ab.
Sinn ist es ja den Hel-X vor dem Schlamm zu schützen.
Auch ist die Reinigung mit dem Hel-X, ohne Räumen des Filters kaum möglich.

Schreib mir mal eine Mail bezgl. der Teile.
Vielleicht kann ich dir da weiterhelfen :-)
den 5000l/h Typ mit einer Öffnung habe ich in eine HT-Rohrreduzierung 110/75 eingebaut. Das ist eine meiner Rohrpumpen. Inzwischen verwende ich für die Verrohrung nur noch diese HT-Rohre. Die sind preisgünstig in grossen Querschnitten und sehr dauerhaft.
Das mit dem Überlauf geht in diesem Fall nicht, da der Wasserstand in diesem System immer konstant ist. Dadurch braucht es eben auch nur die geringe Förderhöhe.
Für einen Überlauf brauchst Du noch eine 2.Tonne als Sumpf. Der Überlauf, an der richtigen Stelle absaugend, konzentriert ebenfalls Feststoffe und wirkt dadurch ebenfalls als Filter. Das entstandene "Konzentrat" ist dann genau die richtige Brühe für ein Growbeet mit vielen Würmern oder auch zum Garten bewässern, wenn genug Frischwasser vorhanden ist.

So in etwa wie in dem Video habe ich das auch in der Regentonne vorgesehen. Mit dem Zusatz, dass im Vortex auf der oberen Ebene auch die Füllkörper sind. Näheres in den nächsten Tagen, wenn das ganze läuft. Ein grosser Vorteil der gezeigten Regentonnen ist eben auch, dass sie stark konisch nach oben sind......


Gruss Sigi
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