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Meine neueste, besonders faule Anlage - Druckversion

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RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 03.06.2022

2022-06: Update: Jetzt ist mir die Idee gekommen, Wasserlinsen als Pflanzenbeet zu nehmen. Also schwimmt ein Pflanzenbeet, und die Wasserlinsen nehmen die Nährstoffe der Fisch-Exkremente auf. Bin gespannt, ob es funktioniert.

(03.06.2022, 12:10 )WasserUndErde schrieb: 2022-06: Update: Jetzt ist mir die Idee gekommen, Wasserlinsen als Pflanzenbeet zu nehmen. Also schwimmt ein Pflanzenbeet, und die Wasserlinsen nehmen die Nährstoffe der Fisch-Exkremente auf. Bin gespannt, ob es funktioniert.


Bild:


https://ökoponik.ch/forum/topic/wie-sich-meine-aquaponik-zur-oekoponik-entwickelt-hat/?part=2


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 20.06.2022

Und wieder hat es sich weiterentwickelt, und wieder in eine überraschende Richtung:

Inzwischen sind die Wasserlinsen mein Hauptprodukt, als nachhaltiges Tierfutter und C02-Capture. Die Fische sind quasi nur noch Dünge-Lieferanten.


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - Stephan - 20.06.2022

Hallo Burkhard,

das Deine Wasserlinsen nachhaltig sind möchte ich bezweifeln. Du hast mittlerweile das zweite Planschbecken aufgebaut und auch das ist nicht für den 365 Tage Einsatz vorgesehen und wird, aus welchem Grund auch immer, kaput gehen und dann hast Du zum zweiten Mal eine Menge Kunststoff-Müll erzeugt und ich bezweifle sehr stark das Du mit der geernteten Wasserlinsen-Menge CO2-Neutralität erreicht haben wirst, bezogen auf den CO2-Ausstoß bei der Herstellung des ganzen Plansch-Becken-Kunststoff. Mit den Planschbecken bist Du meiner Meinung nach sehr weit entfernt von Nachhaltigkeit oder Öko-Ponik.

Wahrscheinlich sind die verwendeten Kunststoffe alle am Rande der zulässigen Grenzwerte für alle möglichen Zusatzstoffe die zur Herstellung dieser Pools benötigt werden. Ich persönlich wollte keinen Fisch essen der sein Leben in diesem Kunststoff verbracht hat und ebenfalls nicht die Tiere denen Du die Wasserlinsen als Futter zukommen lässt.

Wasserlinsen sind nur dann ein CO2 Speicher wenn Du die Wasserlinsen unter Luftausschluß in Lehm verbuddelst und irgendwann Kohle daraus wird. Nutz Du die Linsen als Futter wird kein CO2 gebunden, sondern sofort wieder der Nahrungskette zugeführt.

Gruß
Stephan


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 21.06.2022

Hallo Stephan,



| Mit den Planschbecken bist Du meiner Meinung nach sehr weit entfernt von Nachhaltigkeit oder Öko-Ponik.

glaube kaum, dass Beton oder Teichfolie da besser wären. Natürlich, bei Wasserlinsen muss ich wieder ins Gewächshaus, wieder Folien als Bedachung, das hinterlässt erstmal einen negativen CO2-Fussabdruck :-(






| Wasserlinsen sind nur dann ein CO2 Speicher wenn Du die Wasserlinsen unter Luftausschluß in Lehm verbuddelst und irgendwann Kohle daraus wird. Nutz Du die
| Linsen als Futter wird kein CO2 gebunden, sondern sofort wieder der Nahrungskette zugeführt.


Die Wasserlinsen ersetzen aber Soja! Dafür wird Wald gerodet und gedüngt, das muss doch mehr CO2 sein als bei Wasserlinsen. Wieviel genau in tCO2/tEntenfleisch ist allerdings ein Forschungprojekt. Das will ich angehen, aber zunächst gilt es, die Produktion hinzukriegen und den Ertrag zu messen.

herzlich, Burkhard


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - Stephan - 21.06.2022

Hallo Burkhard,

die Idee Wasserlinsen zu züchten finde ich ganz grundsätzlich "GUT!" und Du hast recht bezgl. des Sojas und des Regenwalds, das steht nicht zur Debatte. Es ist der Planschbecken-Kunststoff der mich veranlasst das Projekt als nicht nachhaltig zu bezeichnen und auf Grund der ganz sicher nicht gegebenen Eignung des Planschbeckens für den Anwendungszweck wird es gemäß meiner Auffassung nicht zur Öko-Ponik.

Ich denke das ein Loch buddeln und robuste Teichfolie (die sollen bis zu 30 Jahre halten) mit Sicherheit nachhaltiger und gesünder ist den es gibt für die Fischzucht zugelassene Folien. Ich lasse auch gerne mal fünfe gerade sein, aber bei der Planschbeckenfolie bin ich auf Grund der, von mir vermuteten, Zusatzstoffe bei der Herstellung raus. Abgesehen davon würde es den Fischen im Teichloch, im Winter auch deutlich besser ergehen, ein strenger Frost und die Fische sind erfroren. Letztes Jahr hattest Du - bzw. die Fische - einfach nur Glück.

Ob und in wie weit Du das Enten-Wasserlinsen-Projekt ausbaust kannst nur Du entscheiden auf Basis Deiner Versuche bzw. der Kosten-Nutzen-Rechnung.

Gruß
Stephan


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 21.06.2022

Hallo Stephan,
für die Wasserlinsen nehme ich sowieso Teichfolie, denn es wird ein sehr langes Becken, ein Graben, da bietet sich 0.5 mm PE an. Der 1. Versuch soll 6 m lang werden, der 2. länger als 50 m. Praktischerweise lassen sich Folientunnel ebenfalls beliebig strecken.

Aber nun interessiert mich doch, ob PVC, genauer gesagt die Weichmacher im PVC, in relevanten Konzentrationen auftritt.
Da finde ich im web: Planschbecken ohne Weichmacher mit TÜV-Prüfzeichen können Eltern ebenfalls vertrauen, denn diese geprüften Produkte entsprechen geltenden EU-Schadstoff- und Sicherheitsnormen

Bei mir habe ich monatelang gespült, ich glaube nicht an ein Problem, kann es aber auch nicht ausschliessen.

Das Motiv war, mit wenig Geld- und Zeit-Aufwand viele Liter einzusperren. Denn Aquaponik, vor Allem die nach dem Domenik-Prinzip, ist jenseits jeder Rentabilität.




| Ob und in wie weit Du das Enten-Wasserlinsen-Projekt ausbaust kannst nur Du entscheiden auf Basis Deiner Versuche bzw. der Kosten-Nutzen-Rechnung.
Naja, ich suche schon Kooperation, hier in Witzenhausen gibt es Ökologische Agrarwissenschaften, da werd ich schon jemand finden...



Herzlich, Burkhard


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - elagricultor - 21.06.2022

Moi Burkhard
Das grösste problem bei Folienpools ist die Haltbarkeit. Mein intexpool war bestand nach dem 3. winter nur noch aus löchern. Und Weichpvc gibt immer Weichmacher ab und die meissten Hersteller bescheissen auch bei ihren Angaben und fälschen auch sehr oft Prüfzeichen .
Optimal wäre 1 oder 2mm epdm folie. Die lebt gast ewig. Pe folie dürfte zwar auch nix abgeben hält aber höchstens 2 jahre als teichfolie und wird von wurzeln durchbohrt.

In Witzenhausen hab ich mich auch mal n paar Jahre Akademüsiert.
LG
Konstantin


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 22.06.2022

Hallo Konstantin,

| Mein intexpool war bestand nach dem 3. winter nur noch aus löchern.
Bei mir sind es erst 2 Jahre, aber hält bisher. In Zukunft werde ich aber auf Teichfolie umstellen.



| In Witzenhausen hab ich mich auch mal n paar Jahre Akademüsiert.

Melde Dich, wenn Du mal wieder da bist, dann gehn wir angeln..., und grillen.

LG, Burkhard


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 12.03.2023

Hallo, update 2023:

Fisch: Karausche, 15 kg (= Giebel)
Pflanze neuerdings: Wasserlinse

Gewächshaus: 622 x 266 cm.
Becken: da hauptsächlich für Wasserlinse nur 40 cm tief!

herzliche Grüsse, Burkhard, zwischen Kassel und Göttingen


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - Enrique - 22.03.2023

was folien betrifft, gibt es da einige gute möglichkeiten.
bei uns im garten haben wir seit über 30 jahren einen teich. dort ist eine teichfolie von sika verarbeitet. vor zwei jahren hat mein vater einiges geändert und dabei sind einige schäden an der folie entstanden. ich konnte die folie nach dieser langen zeit noch fast problemlos heißluftschweißen. sika ist zwar relativ teuer, aber auch richtig gut. bin mir nicht sicher, aber ich glaube es ist eine sarnafil. wenn die folie neu ist, lässt sie sich super verarbeiten.
es gibt auch diverse folien die trinkwassergeeignet sind.
weichmacher spielt bei fpo folien übrigens keine rolle, da diese dort keine verwendung finden.


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 22.03.2023

Ach ja, das Thema Folien,

gerade hatte ich Vandalismus, die Vandalen haben den Kinder-Planchpool mehrfach durchlöchert und ALLE Fische mitgenommen. 3 grosse Giebel und ca 20 Rotfedern. Aber da es PVC ist, werde ich es wohl kleben, und da ich einen Bach am Grundstück habe, werde ich das geklebte PVC schön durchspülen.

Für mein neues Becken nehme ich 0.5mm PE, diese Becken hat die Masse 4m x 1.5 m x 0.5 m und dient zur Produktion von Wasserlinsen.


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - Enrique - 28.03.2023

hoffentlich haben sie die fische nicht einfach verenden lassen.. idioten gibts leider überall und nicht zu wenige davon.


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 17.10.2023

Update:
Inzwischen baue ich meine 3 Versuchsanlage "Wasserlinsen als Pflanze in der Aquaponik". 2 Gewächshäuser mit 10 m Länge. Die Wasserlinsen sollen Tierfutter werden. Firmierung und Vermarktung gehen langsam, aber stetig voran. Vieles ist Spekulation ...

Anbei Bild Versuchsgewächshaus Nr. 2


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - NBGer - 17.10.2023

Mein Senf zum Thema Wasserlinsen:

Hier gibt es eine Untersuchung dazu: http://www.tjournal.org/tjst_october_2012/5.pdf?i=2

die Schlussfolgerung daraus: Wasserlinsen sind nur als Zusatz zum Fischfutter geeignet; 20% bis 30% Anteil am Fischfutter scheint sinnvoll zu sein.
Bei höheren Anteilen wachsen die Fische langsamer, leiden wahrscheinlich an Mangelerscheinungen und Hunger.
Man muss auch bedenken, dass Wasserlinsen zum überwiegenden Teil aus Wasser bestehen und damit einen geringen Nährwert (auf das Volumen bzw. Gewicht bezogen) haben.

So eine reine Wasserlinsen-Diät wäre vielleicht damit vergleichbar, dass sich ein Mensch ausschliesslich von Spinat-Smoothies ernährt.

Im Vergleich dazu scheint reines Insektenfutter auch nicht optimal zu sein, dazu ein Beitrag hier: https://www.lfl.bayern.de/ifi/aquakultur/262563/index.php

Möglicherweise könnte ein ideales Fischfutter aus Insekten (Soldatenfliege) und Wasserlinsen bestehen. ggf. noch ein geringer Anteil aus tierischen Proteinen (kleiner Anteil Fischmehl, Blut von Schlachthöfen,...)...das kommt aber dann auch auf die gehaltene Fischart an. Karpfen z.B. haben einen ganz anderen Bedarf als Forellen.
Dann wäre zwar immer noch ein gewisser Anteil Fischmehl enthalten, aber deutlich geringer und damit ökologisch besser


RE: Meine neueste, besonders faule Anlage - WasserUndErde - 18.10.2023

Das ist richtig, habe ich im Blick. Für Fische sind Wasserlinsen kein Vollfutter, sondern nur ein Teil. Deshalb plane ich zunächst, getrocknete Wasserlinsen als Mischanteil für Futterproduzenten.

Eine Frage ergibt sich aus dieser Frage: Haben Fische genug Instinkt, um selber die Grenze zu finden? Wenn sie die Wahl haben? Auf Angelteichen sieht man im Hochsommer ja oft eine geschlossene Wasserlinsen-Schicht - aber keine toten Fische.

Und dann die anderen Tiere: Enten, Hühner, Schweine - sogar Wiederkäuer.

Grüsse, Burkhard

(17.10.2023, 19:37 )NBGer schrieb: Mein Senf zum Thema Wasserlinsen:

Hier gibt es eine Untersuchung dazu: http://www.tjournal.org/tjst_october_2012/5.pdf?i=2

die Schlussfolgerung daraus: Wasserlinsen sind nur als Zusatz zum Fischfutter geeignet; 20% bis 30% Anteil am Fischfutter scheint sinnvoll zu sein.
Bei höheren Anteilen wachsen die Fische langsamer, leiden wahrscheinlich an Mangelerscheinungen und Hunger.
Man muss auch bedenken, dass Wasserlinsen zum überwiegenden Teil aus Wasser bestehen und damit einen geringen Nährwert (auf das Volumen bzw. Gewicht bezogen) haben.

So eine reine Wasserlinsen-Diät wäre vielleicht damit vergleichbar, dass sich ein Mensch ausschliesslich von Spinat-Smoothies ernährt.

Im Vergleich dazu scheint reines Insektenfutter auch nicht optimal zu sein, dazu ein Beitrag hier: https://www.lfl.bayern.de/ifi/aquakultur/262563/index.php

Möglicherweise könnte ein ideales Fischfutter aus Insekten (Soldatenfliege) und Wasserlinsen bestehen. ggf. noch ein geringer Anteil aus tierischen Proteinen (kleiner Anteil Fischmehl, Blut von Schlachthöfen,...)...das kommt aber dann auch auf die gehaltene Fischart an. Karpfen z.B. haben einen ganz anderen Bedarf als Forellen.
Dann wäre zwar immer noch ein gewisser Anteil Fischmehl enthalten, aber deutlich geringer und damit ökologisch besser