Aquaponic mit Schlei im Nord-Osten

[FischBauer]

Ich habe heute den Fischtank abgesaugt und die Wassersäule von Schleim und Schwebeteilchen befreit. Den Ablauf so geändert das die Schwebeteilchen auch aus dem Mittelwasser gezogen werden. Das Zeug landet im Zwirlfilter und da wartet UV-Licht. Ich meinen einen zappelnden kleine Fadenwurm gesehen zu haben. Das Wasser ist einmal durch einen sehr sehr Feinen Filtersack und das Was wieder zurück in den Tank. Ich erinnre mich, dies auch letztes Jahr im Fischtank gesehen zu haben, dann waren sie aber weg und kamen auch nicht wieder. Spricht sehr für einen erneuten Befall von Saugwurmlarven durch die Karpfen.
Wenn es das ist, sollte nach ein paar Tagen der Spuck vorbei sein.

Die Karpfen kommen aus einer Betonbeckenhaltung im Freiland, mit Frischwasser aus einem Fluss soweit ich das bemerkt habe. Zerkarie werden durch Schnecken und Vögel übertragen.


Die zwei Isolierten kleinen Karpfen habe ich auch augenscheinlich untersucht. Der Eine hat ein Loch in der Haut ca 1mm etwas entzündet.
Am anderen habe ich einen Schleim mit irgendwas drin gefunden. Es war leicht abzuwischen.
Bei Beiden war soweit zu erkennen die Kiem in Ordnung.

   

   

   

   

Ich gehe davon aus die Fische im Tank erleiden ähnliches.
Leider bin ich nicht Vorort um alle einzeln zu untersuchen.

[FischBauer]

Ein Update. Und ggf bitte um Ratschläge.

Der Zustand der Fische ist leider nicht besser. Mittlerweile sind alle Fische (Karpfen, Schleie und Goldfische) betroffen. Alle scheuern sich die Haut am Boden, Seitenwänden und Ablauf.
Vor vier Tagen habe ich allen Fische eine Salzbadkur (ca. 15 Minuten in 0.8% Salzgehalt) in einem extra Behälter verpasst. Das zeige auch gute Wirkungen, es regte die Schleimbildung gut an und ich dachte es wird jetzt besser. Zwei Tage später wurde das Hautbild einiger Karpfen wieder schlimmer. Nun habe ich auch schon zwei kleine und einen großen Karpfen entfernt. Die Haut sah gar nicht gut aus, offene Stellen und die Flossen waren auch schon ziemlich angegriffen. Auf der Haut viele weiß-graue pusteln. Die Kiemen machten jedoch noch einen guten Eindruck. 

Die Bio Chemie will seit 1.5 Wochen nachdem die Karpfen auch im Fischtank nicht. NO2 will nicht sonderlich besser werden.  Ich habe etwas Futter geben, aber nicht mehr als vorher. Bin kurz vor einem kompletten Wassertausch, was die Hölle mit meinem Leitungswasser ist. Das Regenwasser is leer oder in schlechter Qualität.

24 Fische = 12 x ~ 45g, 10 x ~90g,  1 x 800g, 1 x 1200g
Wasser: ~ 1400L
PH ~7 
NH4 nicht nachweisbar
NO2 0.1 nicht optimal  
NO3 15 bis 20
EC ~1400

Vor drei Tagen habe ich die Leitungen vom Split-System auf Singlekreislauf umgebaut. Alles muss durch den Fischtank und Growbeds umgebaut. Der Swirlfilter is nun am Limit. Es müssten jetzt so > 1000L/h sein.
Gestern und heute habe ich das flache Blähtonbeet durch ein höheres getauscht. Statt 15 cm Wasserstand sind es jetzt ~25, also 10 cm mehr. Ob das die BIO-Chemie kurzfristig beindruckt, mal sehen? 

Aktuelle Maßnahme: 
- Wassertemperatur bis auf 31°C erhöhen
- 11 Watt UV Licht
- Durchflussgeschwindigkeit erhöht
- 30 Erlenzapfen im Fischtank, 3 x mal Erlenzafentee
- Extra Luftsprudler


Was haltet ihr von Medikamenten ?
- oase aquaactiv antiparasit https://www.oase.com/de-de/produkte-a-z/...l-int.html , https://manualzz.com/doc/de/5181165/gebr...cher-unter

[elagricultor]

Moin
solche Teichmedikamente sind in der Aquaponik ungeeignet, oftmals sind deren inhaltsstoffe sehr bedenklich, Wenn du kannst erhöhe die Temperatur auf 30 grad bei starker belüftung. Das halten die Parasiten nicht aus. Und nimm vllt mal Kontakt zum Fischgesundheitsdienst auf und lass dich da mal beraten

[FischBauer]

Ich habe gestern den Swirlfilter gereinigt und das Wasser vom Absaugen stehen lassen. Heute wollte ich den Tumpen entleeren und sehe das. 
Konstantin, hast du eine Idee worauf das hindeutet?

Bild von der Tumpenwand
   
Bild im Glass (Oben und Seite)
   

Es sieht aus wie die Hülle von etwas.

Bin gerade dabei einen halben Wasserwechsel mit Leitungswasser hinzugekommen und trotzdem die Temperatur zu erhöhen.

Die Schleie tanzen um den Heizstab rum.

[NBGer]

hab mal gegoogled (hab selbst keine Ahnung von Fischkrankheiten)...

könnte es so etwas sein:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Fischegel

[NBGer]

...hab noch diese Beschreibung gefunden:

Symptome der Fischegel:
Wenn keine Egel aufsitzen kann man den Befall an runden hellen Wunden erkennen. Die Karpfen sterben allerdings nicht durch die Stiche und das Blutsaugen der Egel, sondern durch die stressbedingte Schwächung des Immunsystems. In den Wunden können zudem bakterielle Infekte entstehen, welche letztendlich zum Tod führen können.

könnte zu den Bildern von der Haut Deiner Fische passen

[FischBauer]

mmmm ? Fischegel. Klingt plausible, jedoch konnte ich die Dinger in der Größe jetzt nicht an den Fischen feststellen.
Bild aus dem PDF
   
https://teichgenossenschaft-aischgrund.d...mpfung.pdf


wenn es die sein sollten, bekomme ich die doch gar nicht mehr raus aus dem System.

[NBGer]

dein Fund "Hülle von irgendetwas" sieht den Viechern irgendwie ähnlich!
und die Verletzungen auf der Haut und das Verhalten passen auch. Im Moment wäre das für mich die beste Erklärung.

und dein Bild mit dem komischen Ding von der Wand könnte ein Ei-Kokon sein; leider habe ich nur eine Beschreibung gefunden und nirgendwo ein Bild:
https://verminscout.de/wuermer/ringelwue...fischegel/

zum Bekämpfen oder Nachweis schau mal diese Beschreibung:

Die Fischegel-Falle

Man nimmt eine saubere Blechdose, in die man 4-6 mm große Löcher bohrt.
Nun gibt man ein Stück rohe Leber in die Dose.
Die Dose legt man nun für 24 Stunden in den Teich.
Nun entnimmt man die Dose wieder aus dem Teich und entsorgt diese mit den Egeln.
Dies kann man mehrfach wiederholen.

ich denke nicht, dass du die Viecher damit komplett los wirst, aber vielleicht hilft das zum Nachweis. So wie ich die Lebensweise der Egel verstehe, müsstest du die Dose auf den Tankboden legen. zwar mit Löcher, aber mit einem Deckel drauf, damit die Fische nicht rankommen.

[NBGer]

und hier (http://www.gw-forum.de/showthread.php?65...-geometra)) noch was gefunden zur Fortpflanzung:

Fortpflanzung:
Obwohl Blutegel Zwitter sind und somit männliche sowie weibliche Geschlechtsorgane besitzen, müssen sie sich zum Befruchten mit einem anderen Blutegel paaren, um sich zu reproduzieren.
Piscicola geometra sind eierlegend, sie legen diese in dunkelbraunen, ovalen Kokons am Boden des Gewässergrundes an Holz, Steinen oder an Pflanzen ab.
Zur Eiablage, die im Frühjahr bei 4-5 °C Wassertemperatur beginnt und im Herbst bei 8 °C endet, verlassen die Egel den Fisch mehrmals. Frisch geschlüpfte Egel befallen Jungfische.
Bei Massenbefall stirbt die Brut infolge von Blutverlust. Die Entwicklung wird im warmen Wasser beschleunigt (13 Tage vom Ei bis zum Egel und 20 Tage von der ersten Nahrungsaufnahme bis zur Eiablage bei optimaler Temperatur).
Die 1-1.5mm lange Kokons haben eine zottige Erscheinung und eine feste äußere Oberfläche. Kokons können von März bis Juli gefunden werden, oft in großer Zahl.
Jeder Kokon enthält nur 1 Ei, aber jeder Blutegel ist in der Lage, zwischen 50 und 90 Kokons mit einer Rate von 1,5 bis 3 pro Tag je nach Größe der Blutegel abzulegen.

es könnte sein, dass die schon Eier gelegt haben und es dann in ein paar wenigen Wochen noch schlimmer wird. Vielleicht mal alle Tankinnenwände und Boden schrubben, damit die Eier/Kokons sich lösen
und ggf. im Filter landen

[FischBauer]

@NBGer Die Fischegel kann ich ausschließen. Hab mir die Fische ziemlich genau angeschaut ohne sie aus dem Tank zu entnehmen. Diese Art Fischegel war weder an den Kiemendeckeln oder am Bauch zu finden.  Egel oder Würmer konnte jetzt ich nicht direkt sehen.

Jedoch ist ein 800g Karpfen aus dem Rennen. Die Haut rechts und links an den Bauchseiten war bis aufs weiße Fleisch weg. Ein Foto davon erspare ich euch. Sieht echt nicht schön aus, und das sage ich als Anglern. Die Kiemen waren rosa, blutfrei jedoch mit vielen kleinen Punkten drauf.  Das Maul war frei und augenscheinlich unauffällig. Dieser Karpfen ist auch mehrfach beim Umsetzen rausgesprungen und auf dem gepflasterten Boden. Damit hat er sich keinen gefallen getan.
Damit sind von 10 Karpfen noch 6 dabei. Davon einer mit 1200g die restlichen sind K1. Irgendwas haben die mir eingeschleppt.

Wasserwerte gibt es morgen erst. mein NO2 Tropfentest ist fast alle, neu ist bestellt. Der Steifentest zeigt zwar was an, is aber nicht ganz eindeutig. 
Heute habe die Fische kein Futter bekommen.

Die Glodschleie und die zwei Goldfischen sind auch ziemlich angeschlagen. Die restlichen Fische geht es subjektiv vom Hautbild besser als noch gestern.

Die Wassertemperatur is um 4.5K auf 26,5°C gestiegen. wenn es morgen mit 25.5 °C weiter geht, sind morgen 30°C drin. Morgen wirds sonnig.

[elagricultor]

Moin
Wo hattest du die Karpfen her? Mit Fischen aus guten Teichwirtschaften und selbst abholen hab ich mir noch nie was eingeschleppt.
Allerdings ist dein Fall wieder ein gutes Beispiel dafür dass man alle Neuzugänge am besten in den pumpensumpf tut und von dort geht alles wassser erst mal durch den UVklärer. Das ist gute Fachliche Praxis. Wenn du es anderst machst riskierst du immer Totalausfall, meisst innerhalb weniger Tage. Jeder Fisch ( aus dem Freiland) bringt seine eigene microfauna an verschiedensten erregern und parasiten mit an die er gewöhnt ist. Durch Stress beim Transport Vermehren die sich aber innerhalb weniger std auf ein gefährliches Mass und dein Bestand ist diese microfauna sowieso nicht gewöhnt und hat keine immunabwehr dagegen. Passiert auch bei Aquarien dauernd. Egal ob neue Fische die vor drei Wochen noch im Kongo geschwommen sind oder private Nachzuchten aus xter Generation, wenn die in Becken mit Bestand kommen und du nicht mit zb UV Klärer Gegenmassnahmen machst geb ich nem GAU ne 80% Chance
LG
Konstantin

[FischBauer]

Bad news würde ich sagen. Der GAU wie du es nennst ist eingetreten. Zu viel Stress, bei den Fischen und bei mir.
Das Thema Neubesatz ist jetzt erstmal durch. 
 
@Stephan Die eine Goldschleiche aus dem Altbestand habe ich heute Nachmittag Tod vorgefunden. Sehr verschleimt und die Kiemen verklebt.

Die Spiegelkarpfen sahen heute Nachmittag alle nicht gut aus. Abgemagert, verschleimt, scheuernd und an der Oberfläche japsend. Hab dann alle Spiegelkarpfen die ich keschern konnte rausgenommen. Alle mit verschleimten Kiemen. Ein kleiner Spiegelkarpfen von 10 Insgesamt ist noch im Tank, diesen habe ich nicht bekommen. Gebe ihm aber auch keine Chance mehr. Von den anderen 9 sind 2 in Isolation in einem Tuppen, der Rest ist bereits verstoben.  Den einen Großen 1200g habe ich heute auch erlöst.

Gestern hatte ich den Teilwasserwechsel mit Rund 600l vorbereitet und heute hat die Sonne das neue Wasser gut erwärmt. 
Die Temperatur im Fischtank hat es heute auf nicht ganz 30°C geschafft. Die 600 Liter Wasser in der Sonne haben es auf ca 27°C gebracht. Besser wirds nicht, also das Wasser getauscht. 

Die Schleien aus dem Bestand machen jedoch einen guten Eindruck, schwimmen normal. Die Atmung is auch nicht so Hochfrequent. Eine hat scheinbar die Weißpünktchenkrankheit, sie ist übersäht davon.  
Bei den zwei alten Goldfischen bin ich mir nicht sicher, was aus denen wird, scheuern sich weiter und die Atmung ist schneller. Pumpen aber nicht mit den Kiemendeckeln. 
Schleien und Glodfische habe vor dem Wasserwechsel auch gut gefuttert.

pH is wohl leicht gestiegen, aber die Tests versprechen sich. Meine Tröpfchen Tests sind alle, neue sind unterwegs.
NO2 lag heute früh bei 0.05 , gab gestern aber nichts zu futtern. 
NH4 nicht nachweisbar

Ich wunder mich warum die Wasserchemie nach dem Einsetzen der Karpfen zusammengebrochen ist.

[FischBauer]

Achso, ich werde die Temperatur noch ein paar Tage auf dem hohen Niveau lassen. In Berichten steht was von 1 bis 2 Wochen.

[FischBauer]

Hi Zusammen. 
Der Neubesatz von Karpfen ist Geschichten und ein Vollkatastrophe. Ich gehe davon aus, dass auch der letzte Spiegelkarpfen es morgen auch nicht mehr machen wird. 
Schlimm ist, dass die Goldschleie es nicht geschafft hat und die zwei Goldfische auch ziemlich kämpfen. Die Schleien scheuer sich dann und wann vor allem nach dem füttern. Zwei habe ein auffälliges Maul. Die vielen weißen Punkte der einen Schleie sind auch subjektiv zurückgegangen. Wassertemperatur ~30 +-2 °C .
 
Ok, Schlimm genug, wenn man was draus lernt gehts ja vielleicht noch. 

Klar ist,  
- die Karpfen haben was eingeschleppt und das massenhaft.
- das Einsetzen war zu schnell und zu viele auf einmal.
- ergo zu viel Stress im Tank. 
- ggf Besatzdichte zu groß, der Filter war nicht bereit. NO2 Kritisch

Warum der Bio-Chemie zusammengebrochen ist, weiß ich nicht. Kann es der viele Schleim der Karpfen sein, der sich im System auflöst?

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Mit dem Wasserwechsel und das entfernen der Karpfen gestern Abend ist der NO2 wert wieder OK, der Test schlägt nicht an. leider is der Tropfentest jetzt leer.

Es sind jetzt auch ca 150 Liter weniger im System, was etwas an der Wand am Sumpftank zutage bringt. 
Die sind alle Tod und vertrocknet
   

Das is von vorgestern als ich mal eine gesehen haben. Sind sehr unauffälilg. Nach ca 1 bis 2 Tagen im Glass waren die Tod.
   

Ich denk die Dinger werden die Ursache sein. Ich weiß aber nicht was es ist.
Es sind keine Mückenlarven

Ich überlege nun die Bläthton-Beete abwechseln, zwei oder drei Tage nicht zu fluten, damit die Dinger keinen Wirt finden.
Die Dinger mussten durch alle Filter , Swrilfilter mit 11 Watt UV, Helix Blubber, EbenFlut Beete und in den Sumpftank warten in den Abläufen 150 Rohren mit Helix drin. Dann die Filterpratrone vor der Pumpe zum Fischtank.

[Stephan]

Hallo Roland,

ich hätte gerne geholfen aber mit Deiner Aussage: "Ok, Schlimm genug, wenn man was draus lernt gehts ja vielleicht noch." hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen, so leid es mit für Dich und die Fische, insbesondere um die Goldschleie tut, ich war in diesem Fall ebenfalls ein Lernender.

Meine Vermutung zur Bio-Chemie. Du hattest bereits beim Einsetzten der Karpfen messbare Nirit-Werte da Du nur 90l aktivierten Blähton hattetst, es war noch nicht so richtig warm, aber die Karpfen habe gefressen und so ein 1,2kg Brocken bzw. die Summe von 3,6kg Fisch wird vermutlich reichlich ausgeschieden haben da insbesondere die großen Fische reichlich Masse zum Zusetzen hatten.

Zu den Beeten wäre meine Empfehlung jeweils ein Beet aus dem Rennen zu nehmen und den Blähton an der Luft komplett zu trocknen, dann das zweite Beet raus und das selbe Spiel, natürlich nur bei allen aktivierten Filtersystemen zzgl. den 31°C.

Echt schade, lass Dich nicht unterkriegen!!!

Gruß
Stephan