27.07.2015, 21:30
Moin zusammen.
Das Phänomen, dass Karpfen (aber auch andere Arten) muffig schmecken können, ist in der Fischzucht ein altbekanntes Problem. Die Ursache für dieses sogenannte "off-flavour" (der Bayer sagt: "moseln") liegt aber nicht an dem Karpfen selbst, oder dem verwendeten Futter, sondern an den Haltungsbedingungen. Bestimmte Blaualgen / Cyanobakterien produzieren einen chemischen Stoff, das Geosmin, das sich in dem Fisch anreichern kann und dann im Fischfleisch schon in geringsten Konzentrationen einen muffig-modrigen Geschmack erzeugt. Das betrifft sehr oft Karpfen und Forellen, ich habe das aber auch schon z.B. bei Stören, Steinbutt (aus Aquakultur) und Krebsen erlebt.
Das einzige Gegenmittel ist das sogenannte "Schönschwimmen", d.h. der Fisch muss einige Tage vor der Schlachtung in klarem, sauberem Leitungswasser gehältert werden, und verliert dann das unangenehme Aroma. Das wird in Fischzuchten routinemässig oft so gemacht. Früher hat man den Silvesterkarpfen z.B. ein paar Tage in der Badewanne schwimmen lassen, bevor er auf den Tisch kam. Ein anderes Beispiel sind Störfarmen. Will man den Kaviar gewinnen, muss man die Weibchen oft über mehrere Monate (!) in Leitungswasser halten, damit der Kaviar am Ende nicht muffig schmeckt.
Wollt ihr eure Aquaponik-Karpfen also essen, würde ich sie einfach ein paar Tage vor der Schlachtung in einem separaten Tank mit klarem Leitungswasser ausnüchtern lassen. Das sollte helfen.
Gruss
tuna
Das Phänomen, dass Karpfen (aber auch andere Arten) muffig schmecken können, ist in der Fischzucht ein altbekanntes Problem. Die Ursache für dieses sogenannte "off-flavour" (der Bayer sagt: "moseln") liegt aber nicht an dem Karpfen selbst, oder dem verwendeten Futter, sondern an den Haltungsbedingungen. Bestimmte Blaualgen / Cyanobakterien produzieren einen chemischen Stoff, das Geosmin, das sich in dem Fisch anreichern kann und dann im Fischfleisch schon in geringsten Konzentrationen einen muffig-modrigen Geschmack erzeugt. Das betrifft sehr oft Karpfen und Forellen, ich habe das aber auch schon z.B. bei Stören, Steinbutt (aus Aquakultur) und Krebsen erlebt.
Das einzige Gegenmittel ist das sogenannte "Schönschwimmen", d.h. der Fisch muss einige Tage vor der Schlachtung in klarem, sauberem Leitungswasser gehältert werden, und verliert dann das unangenehme Aroma. Das wird in Fischzuchten routinemässig oft so gemacht. Früher hat man den Silvesterkarpfen z.B. ein paar Tage in der Badewanne schwimmen lassen, bevor er auf den Tisch kam. Ein anderes Beispiel sind Störfarmen. Will man den Kaviar gewinnen, muss man die Weibchen oft über mehrere Monate (!) in Leitungswasser halten, damit der Kaviar am Ende nicht muffig schmeckt.
Wollt ihr eure Aquaponik-Karpfen also essen, würde ich sie einfach ein paar Tage vor der Schlachtung in einem separaten Tank mit klarem Leitungswasser ausnüchtern lassen. Das sollte helfen.
Gruss
tuna