09.01.2012, 11:57
Hallo Dom,
aber in einem Glashaus könnte es ja funktionieren, mit Solarpanels oder Erdwärme... Kelleranlage ist sicher auch kein Problem.
Braucht Tilapia 6 Monate zur Schlachtung? Wie macht ihr das dann? 300 Fische mir einem Messer abstechen?:huh:
Hier der erste Entwurf meiner Arbeit. Nicht, dass es eine Gemeinschaftsarbeit wird, sondern um eventuelle grobe Fehler zu vermeiden. Oder einfach damit es irgendwer einfach durchliest. Den Teil über Pflanzen, Beet und Substrat mach ich am Abend...
Irgendwie könnte ich mir schon vorstellen, so was im Garten zu haben. Vl. plane ich was... Platz habe ich echt genug, nur meine Schwiema wird mich aus dem Haus rauswerfen...:dodgy:
gruss
udalow
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1 Einleitung
1.1 Begriffserklärung
Der Name Aquaponik bildet sich aus zwei in dieser Anbaumethode verwendeten Systemen: der Aufzucht von Fischen in einer Aquakultur und Anbau der Pflanzen in Hydrokultur.
„1985 entwickelten McMurtry und Sanders unter dem Namen „Integrated Aqua-Vegeculture System ein kommerzielles Aquaponiksystem, welches die Fischausscheidungen von Tilapia-Buntbarschen durch Algen und Bakterien auf Sandfiltern für die Aufzucht von Tomatenpflanzen aufbereitet. Die von McMutry und Sanders begonnene Grundlagenforschung wurde von der University of Virgin Island in einem speziellen Forschungsprogramm für Aquaponik-Aquakultur weiterentwickelt.“ (Wikipedia, 2011, Quelle 1)
1.2 Funktionsweise
Es ist ein geschlossenes System. Das Wasser wird Mithilfe von Pumpe(n) umgewälzt. Es fließt zuerst durch die Pflanzengefäße um danach wieder in das/die Fischbecken zurückzukommen. Für den Abbau der Fischausscheidungen und Bereitstellung der Stoffe für Pflanzen sind nitrifizierende Bakterien zuständig. Sie wandeln Ammonium und Ammoniak über das Nitrit in Nitrat um, welches als Nährstoff den Pflanzen zur Verfügung steht. (vgl. Aquaponics Wiki, Quelle 2)
„Mittlerweile existieren aquaponische Systeme in Kleinstsystemen bis hin zu großen kommerziell genutzten Anlagen. Sie sind auf der ganzen Welt anzutreffen und finden sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern Verwendung.“ (Wikipedia, 2011, Quelle 1)
"How Aquaponics Works" image © Reynolds Thomas, http://www.flickr.com/photos/33238077@N0...6267492924
Manche solcher Systeme werden in geschlossenen Räumen aufgestellt, wie z.B. in Glashäusern. Privatpersonen bauen die Anlagen nach Möglichkeit im Garten oder im Keller.
Es gibt einige verschiedene Arten von Aufbau, die sich meistens durch die Wasserversorgung der Pflanzen unterscheiden. Es gibt allerdings anscheinend noch keine Standards in Europa. Die Anlagen werden von den zukünftigen Benutzern selbst Entworfen und in Foren besprochen. Ein sehr aktives Forum ist das www.aquaponik-forum.de, wo auch sehr viele Informationen zu finden sind.
Denn noch kann man eine grobe Unterteilung in folgende Arten feststellen:
- gravel bed (Kiesbett, Blähton) - Pflanzen wachsen wie in typischer Hydrokultur
- floating - Deep Water Culture (DWC) ist eine Anbauform, bei der die Pflanzen schwimmend in Nährlösung gehalten werden und die Wurzeln direkt in der Nährlösung hängen. Meist werden die Pflanzen mit substratgefüllten Netztöpfen in entsprechend gelochte Styroporplatten gesteckt und diese dann in Becken mit Nährlösung gelegt. Da Wurzeln neben Wasser und Nährstoffen auch Sauerstoff benötigen, muss das Nährlösungsbecken gut belüftet werden, damit permanent Luftbläschen aufsteigen. Wird dies unterlassen, sterben die Wurzeln und mit ihnen die Pflanzen rasch ab. (Wikipedia, 2011, Quelle 4)
- nutrient film technique - Nährstofffilm-Technik, ist eine Anbauform der bei der die Pflanzen in Kanälen bzw. Rohren gezogen werden, die in einem leichten Gefälle (1-2%) verlegt sind und von Nährlösung durchflossen werden. Die Pflanzen werden meist mit substratgefüllten Netztöpfen in passende Löcher in den Kanälen gesetzt. Die Wurzeln der Pflanzen liegen teils in der Nährlösung, teils oberhalb im luftgefüllten Bereich des Kanals. In NFT können die Pflanzen sehr leicht geerntet und gewechselt werden. Problematisch können sehr lange Kanäle (>100m) sein, in denen sich bei Sonneneinstrahlung die Nährlösung zu stark erwärmt oder zum Ende des Kanals einen zu geringen Nährsalzgehalt hat, so dass die letzten Pflanzen weniger gutes Wachstum zeigen. Die Größe der Kanäle und der Abstand der Pflanzen müssen dem Wurzelwachstum der Pflanzen angepasst werden, damit der Kanal nicht im Laufe der Zeit verstopft und damit der Fluss unterbrochen wird. (Wikipedia, 2011, Quelle 4)
2 Aufbau der Anlage
2.1 Fischbehälter
Die Behälter können selbst gebaut werden. Das wichtigste Kriterium ist, dass die wasserdicht sein müssen.
Die Fische mögen es eher dunkel. Deswegen wird oft Teichfolie (1mm) zum auskleiden hölzerner Kisten verwendet. Es ist ratsam die Wasserbehälter gut zu isolieren oder in die Erde einzugraben. Damit bleicht die Wassertemperatur stabiler, die sollte nicht mehr als 3° zwischen Tag und Nacht schwanken.
Sehr beliebt sind auch IBC- Behälter. Es sind Tanks aus Kunststoff, die auf Palette montiert sind und von einem Käfig aus Metall zur Stabilisierung uns Schutz umgeben.
Die privaten Aquaponiker verwenden meist Tanks oder Behälter mit ca. 1.000l Wasser. Als Faustregel gilt: 10kg Fisch (ausgewachsen) pro 100l Wasser.
2.2 Fische
Arten: Tilapia Mariae (Marienbuntbarsch), Oreochromis Niloticus (Nil-Tilapia), Karpfen, Leucaspius delineatus (Moderlieschen), Macrobrachium assamense (Ringelhandgarnelen). Falls man keinen Fisch essen will können auch Goldfische gehalten werden.
Fütterung: Die tägliche Futtermenge beim Fisch ist 5 % bis 2 % vom jeweiligen Gewicht. Je nach Fischart wird Fertigfutter (meist Pellets), Wasserlinse (Lemna minor) oder auch Gemüse(abfälle) verfüttert.
Vermehrung: die Fische können als Setzlinge gekauft werden, werden aber oft auch selbst vermehrt. Es ist eines der Kriterien für die Aufnahme in ein System. Eine Hormonbehandlung der Fische wird strikt abgelehnt.
2.3 Wasser
Die Werte werden mit Messstreifen oder digitalen Messgeräten kontrolliert.
Wenn notwendig, besonders im Sommer, muss frisches Wasser nachgefüllt werden.
Wassertemperatur richtet sich an den Anforderungen der Fische. Einige interessante Ideen zur Heizung (z.B. Kompostheizung) oder Kühlung (die Leitung zwischen Wassertank und Pflanzenbeet wird in der Erde in längeren Bahnen verlegt) sind vorhanden und werden stark besprochen und getestet.
2.4 Pflanzenbehälter
2.5 Substrate
2.6 Pflanzen
3 Nutzung
Das Wasser läuft in einem geschlossenen Kreislauf. Die Fischausscheidungen und Futterreste werden mit einer Pumpe in die Pflanzenbehälter gepumpt. Das Wasser fließt durch die Wurzeln, die Bakterien machen die Abfallprodukte für die Pflanzen zugänglich. Dieses System verbraucht viel weniger Wasser als eine klassische Aquakulturanlage für Fischzucht. In einer Aquaponikanlage wird nur das durch Verdunstung verlorene Wasser wieder nachgefühlt.
Die Pflanzen selbst werden nicht gedüngt. Pflanzenschutzmittel sind tabu, sonst würden sie sich im Wasser und damit auch im Fischfleisch sammeln. In geschlossenen Anlagen können Hummelvölker für Bestäubung eingesetzt werden. Draußen, im Garten oder auf dem Dach ist es nicht notwendig.
Die Stromkosten für eine Umwälzpumpe sind niedrig. Bei einer guten Planung kann Strombedarf durch eine Solaranlage oder Windenergie gedeckt werden. Falls man an einem Bach wohnt könnte man sogar das Fließwasser für den Antrieb einer kleinen Anlage verwenden, ähnlich einer Mühle.
Während der Recherche habe ich bemerkt, dass die Fischtanks selten beleuchtet wurden. Sobald die Anlagen im Garten standen, wurden sie sogar beschattet, abgedeckt. Hier zeigt sich also wieder, dass solche Anlagen sehr sparsam mit Energie umgehen.
Für die Natur stellt eine Aquaponikanlage wenig Belastung dar. Das Grundwasser wird nicht verunreinigt. Die Fischbehälter und Pflanzenbeete werden, falls notwendig, ein Mal im Jahr gereinigt. Die Fischabfälle könnten in Fischmehl verarbeitet werden und wieder als Futter für Fische verwendet, Pflanzenabfälle werden teilweise kompostiert teils auch als Fischfutter genommen.
Für eine Familie wäre zu beachten, dass nicht alle Fische auf einmal in das Becken gesetzt werden. Damit können sie, zu verschiedenen Terminen geschlachtet werden. Das spart auf jeden Fall viel Arbeit und Stromkosten für einen Gefrierschrank. Bevor man solche Anlage im Garten oder im Hause betreiben will, soll man abklären wie der Fisch und das Gemüse verarbeitet werden.
Den einzigen Nachteil solcher Nahrungsbeschaffung sehe ich in der intensiver Informationssammlung und Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Fisch-sowie Pflanzen-kenntnisse sind erforderlich. Da es kaum fertige Anlagen gibt, braucht die Planung sicher einige Zeit und Recherchen. Die Gesetzeslage sollte vor dem Bau abgeklärt werden.
Auch Gesetze zur Tierhaltung sollten abgeklärt werden.
3.1 Draussen
Viele solcher Anlagen werden in Gärten gebaut. In diversen Foren gibt es sogar schöne Fotos und Anleitungen, z.B. http://aquaponik-forum.de.
Die Fischtanks im Garten müssen gut gegen Katzen, Marder, Raubvögel und andere „Mitnascher“ gesichert werden. Manche Fischarten, besonders Forellen, springen gerne, auch deswegen ist eine Abdeckung sinnvoll.
Damit Wassertemperatur konstant bleibt, empfählt es sich, den Behälter in die Erde einzusetzen oder gut zu isolieren. Eine Hanglage ist dabei von Vorteil.
Für die Städter wird in Deutschland in Aussicht gestellt Aquaponikanlagen, solche Anlagen auf den Dächern aufstellen zu können. Hier müsste auf jeden Fall geklärt werden, wie die Gesetzlage in Österreich ist, ob und welche Bewilligungen notwendig sind. Vor allem ist zu bedenken, dass solche Anlagen Mehrgewicht für das Gebäude bedeuten.
3.2 Drinnen
Ein Keller oder Gewächshaus wäre auch ein möglicher Platz für den Aufbau einer solchen Anlage.
Hier ist zwar die Temperatur meist konstant, allerdings wird Energie für Beleuchtung (zumindest im Keller) gebraucht.
4 Zusammenfassung
Das Thema Aquaponik ist für mich neu gewesen. Ich habe von dieser Art Anbaus über einen Bericht in 3sat erfahren. Die Suche nach Unterlagen, Berichten und Informationen war nicht einfach. Im deutschsprachigen Raum scheint nur Schweiz einige Anlagen zu betreiben. In Deutschland habe ich nur die Firma Frisch vom Dach gefunden. Leider habe ich von dort auch keine Informationen bekommen. Erst das Forum aquaponik-forum.de und besonders Herr Dominik Weber (www.lets-grow.de) waren sehr hilfreich. Diese Arbeit ist auf jeden Fall nur eine Annäherung, denn das Thema erfordert auch Praxis und suche nach weiteren Informationen.
Umso mehr Material über Aquaponik gibt es im englischsprachigen Raum, vor allem in den USA oder Australien, wo man fertige Anlagen bestellen kann. Es gibt Schulungen für Kunden, Bücher, Workshops.
Hier ein Beispiel für eine fertige Anlage um $2.695, die im Internet bestellt werden kann:...
5 Quellverzeichnis
5.1 Literatur
? Quelle 1: Aquaponik, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Aquaponik
? Quelle 2: Aquaponik, Wiki, http://de.aquaponics.wikia.com/wiki/Biofilm
? Quelle 3: Projekt: Play with Water, http://www.play-with-water.ch/d4/index.c...anguage=en
? Quelle 4: Hydrokultur, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Hydrokultur
? Quelle 5: Hermann, D., 2009, Bachelorthesis Aquaponic, ein ökologisches und ökonomisches Konzept, http://unr.ch/index.cfm?uuid=202CD7DAB84...ub&pub=242
? Quelle 6: diverse Informationen, http://aquaponik-forum.de
Sonstige, teils auch in den Quellen erwähnte, Literatur:
? Graber, A., 2007, Projektstand Aquaponic am 26.01.07: Erfolge, Probleme.http://unr.ch/index.cfm?uuid=202CD7DAB84F103DAB0A0DB3F04DF815&projekte=1&project=118&myAction=pub&pub=219
? Sommerhalder, 2006, D. Polykulturen - Ein Produktionskreislauf als interessante Option, http://unr.ch/index.cfm?uuid=202CD7DAB84...ub&pub=195
? Todt, D. Graber, A., 2004, Integrierte Fisch- und Pflanzenproduktion in Aquaponic, http://unr.ch/index.cfm?uuid=202CD7DAB84...ub&pub=196
? Kurze Beschreibung der Anfänge Marks McMurtrys, http://www.fadr.msu.ru/rodale/agsieve/tx.../art7.html
? Firma Frisch vom Dach, http://www.frischvomdach.de/unsere-farme...ainerfarm/
? http://www.polykulturen.ch/aquaponic/aquaponic_d.htm
? http://urbanfarmers.ch/
? http://www.hobby-gartenteich.de/forum/sh...hp?t=15965
? Wilson A. Lennard and Brian V. Leonard, A Comparison of Three Different Hydroponic Sub-systems (gravel bed, floating and nutrient film technique) in an Aquaponic Test System, Aquaculture International, Volume 14, Number 6, 539-550, DOI: 10.1007/s10499-006-9053-2 http://www.springerlink.com/content/y314177814674782
? M. R. McMurtry u. a.: Efficiency of Water Use of an Integrated Fish/Vegetable Co-Culture System. In: Journal of the World Aquaculture Society. 28, Nr. 4, 1997, S. 420; http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.11...DFC.d02t03
? Aqua-vegeculture Systems: http://www.fadr.msu.ru/rodale/agsieve/tx.../art7.html
? http://klimaschutz-netz.de/index.php/kli...moeglichen
? http://www.unr.ch/pub/files/170.pdf
? http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/v...k.vlu.html
5.2 Abbildungen
5.3 Fotos
Foto 1 Fertige Anlage für online Bestellung, http://www.impactlab.net/2010/11/04/aqua...quaponics/
Foto 2 Anlage, http://www.cropking.com/aqua.shtml
Foto NFT-Pflanzenleisten, Firma Cropking, http://www.cropking.com/
aber in einem Glashaus könnte es ja funktionieren, mit Solarpanels oder Erdwärme... Kelleranlage ist sicher auch kein Problem.
Braucht Tilapia 6 Monate zur Schlachtung? Wie macht ihr das dann? 300 Fische mir einem Messer abstechen?:huh:
Hier der erste Entwurf meiner Arbeit. Nicht, dass es eine Gemeinschaftsarbeit wird, sondern um eventuelle grobe Fehler zu vermeiden. Oder einfach damit es irgendwer einfach durchliest. Den Teil über Pflanzen, Beet und Substrat mach ich am Abend...
Irgendwie könnte ich mir schon vorstellen, so was im Garten zu haben. Vl. plane ich was... Platz habe ich echt genug, nur meine Schwiema wird mich aus dem Haus rauswerfen...:dodgy:
gruss
udalow
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1 Einleitung
1.1 Begriffserklärung
Der Name Aquaponik bildet sich aus zwei in dieser Anbaumethode verwendeten Systemen: der Aufzucht von Fischen in einer Aquakultur und Anbau der Pflanzen in Hydrokultur.
„1985 entwickelten McMurtry und Sanders unter dem Namen „Integrated Aqua-Vegeculture System ein kommerzielles Aquaponiksystem, welches die Fischausscheidungen von Tilapia-Buntbarschen durch Algen und Bakterien auf Sandfiltern für die Aufzucht von Tomatenpflanzen aufbereitet. Die von McMutry und Sanders begonnene Grundlagenforschung wurde von der University of Virgin Island in einem speziellen Forschungsprogramm für Aquaponik-Aquakultur weiterentwickelt.“ (Wikipedia, 2011, Quelle 1)
1.2 Funktionsweise
Es ist ein geschlossenes System. Das Wasser wird Mithilfe von Pumpe(n) umgewälzt. Es fließt zuerst durch die Pflanzengefäße um danach wieder in das/die Fischbecken zurückzukommen. Für den Abbau der Fischausscheidungen und Bereitstellung der Stoffe für Pflanzen sind nitrifizierende Bakterien zuständig. Sie wandeln Ammonium und Ammoniak über das Nitrit in Nitrat um, welches als Nährstoff den Pflanzen zur Verfügung steht. (vgl. Aquaponics Wiki, Quelle 2)
„Mittlerweile existieren aquaponische Systeme in Kleinstsystemen bis hin zu großen kommerziell genutzten Anlagen. Sie sind auf der ganzen Welt anzutreffen und finden sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern Verwendung.“ (Wikipedia, 2011, Quelle 1)
"How Aquaponics Works" image © Reynolds Thomas, http://www.flickr.com/photos/33238077@N0...6267492924
Manche solcher Systeme werden in geschlossenen Räumen aufgestellt, wie z.B. in Glashäusern. Privatpersonen bauen die Anlagen nach Möglichkeit im Garten oder im Keller.
Es gibt einige verschiedene Arten von Aufbau, die sich meistens durch die Wasserversorgung der Pflanzen unterscheiden. Es gibt allerdings anscheinend noch keine Standards in Europa. Die Anlagen werden von den zukünftigen Benutzern selbst Entworfen und in Foren besprochen. Ein sehr aktives Forum ist das www.aquaponik-forum.de, wo auch sehr viele Informationen zu finden sind.
Denn noch kann man eine grobe Unterteilung in folgende Arten feststellen:
- gravel bed (Kiesbett, Blähton) - Pflanzen wachsen wie in typischer Hydrokultur
- floating - Deep Water Culture (DWC) ist eine Anbauform, bei der die Pflanzen schwimmend in Nährlösung gehalten werden und die Wurzeln direkt in der Nährlösung hängen. Meist werden die Pflanzen mit substratgefüllten Netztöpfen in entsprechend gelochte Styroporplatten gesteckt und diese dann in Becken mit Nährlösung gelegt. Da Wurzeln neben Wasser und Nährstoffen auch Sauerstoff benötigen, muss das Nährlösungsbecken gut belüftet werden, damit permanent Luftbläschen aufsteigen. Wird dies unterlassen, sterben die Wurzeln und mit ihnen die Pflanzen rasch ab. (Wikipedia, 2011, Quelle 4)
- nutrient film technique - Nährstofffilm-Technik, ist eine Anbauform der bei der die Pflanzen in Kanälen bzw. Rohren gezogen werden, die in einem leichten Gefälle (1-2%) verlegt sind und von Nährlösung durchflossen werden. Die Pflanzen werden meist mit substratgefüllten Netztöpfen in passende Löcher in den Kanälen gesetzt. Die Wurzeln der Pflanzen liegen teils in der Nährlösung, teils oberhalb im luftgefüllten Bereich des Kanals. In NFT können die Pflanzen sehr leicht geerntet und gewechselt werden. Problematisch können sehr lange Kanäle (>100m) sein, in denen sich bei Sonneneinstrahlung die Nährlösung zu stark erwärmt oder zum Ende des Kanals einen zu geringen Nährsalzgehalt hat, so dass die letzten Pflanzen weniger gutes Wachstum zeigen. Die Größe der Kanäle und der Abstand der Pflanzen müssen dem Wurzelwachstum der Pflanzen angepasst werden, damit der Kanal nicht im Laufe der Zeit verstopft und damit der Fluss unterbrochen wird. (Wikipedia, 2011, Quelle 4)
2 Aufbau der Anlage
2.1 Fischbehälter
Die Behälter können selbst gebaut werden. Das wichtigste Kriterium ist, dass die wasserdicht sein müssen.
Die Fische mögen es eher dunkel. Deswegen wird oft Teichfolie (1mm) zum auskleiden hölzerner Kisten verwendet. Es ist ratsam die Wasserbehälter gut zu isolieren oder in die Erde einzugraben. Damit bleicht die Wassertemperatur stabiler, die sollte nicht mehr als 3° zwischen Tag und Nacht schwanken.
Sehr beliebt sind auch IBC- Behälter. Es sind Tanks aus Kunststoff, die auf Palette montiert sind und von einem Käfig aus Metall zur Stabilisierung uns Schutz umgeben.
Die privaten Aquaponiker verwenden meist Tanks oder Behälter mit ca. 1.000l Wasser. Als Faustregel gilt: 10kg Fisch (ausgewachsen) pro 100l Wasser.
2.2 Fische
Arten: Tilapia Mariae (Marienbuntbarsch), Oreochromis Niloticus (Nil-Tilapia), Karpfen, Leucaspius delineatus (Moderlieschen), Macrobrachium assamense (Ringelhandgarnelen). Falls man keinen Fisch essen will können auch Goldfische gehalten werden.
Fütterung: Die tägliche Futtermenge beim Fisch ist 5 % bis 2 % vom jeweiligen Gewicht. Je nach Fischart wird Fertigfutter (meist Pellets), Wasserlinse (Lemna minor) oder auch Gemüse(abfälle) verfüttert.
Vermehrung: die Fische können als Setzlinge gekauft werden, werden aber oft auch selbst vermehrt. Es ist eines der Kriterien für die Aufnahme in ein System. Eine Hormonbehandlung der Fische wird strikt abgelehnt.
2.3 Wasser
Die Werte werden mit Messstreifen oder digitalen Messgeräten kontrolliert.
Wenn notwendig, besonders im Sommer, muss frisches Wasser nachgefüllt werden.
Wassertemperatur richtet sich an den Anforderungen der Fische. Einige interessante Ideen zur Heizung (z.B. Kompostheizung) oder Kühlung (die Leitung zwischen Wassertank und Pflanzenbeet wird in der Erde in längeren Bahnen verlegt) sind vorhanden und werden stark besprochen und getestet.
2.4 Pflanzenbehälter
2.5 Substrate
2.6 Pflanzen
3 Nutzung
Das Wasser läuft in einem geschlossenen Kreislauf. Die Fischausscheidungen und Futterreste werden mit einer Pumpe in die Pflanzenbehälter gepumpt. Das Wasser fließt durch die Wurzeln, die Bakterien machen die Abfallprodukte für die Pflanzen zugänglich. Dieses System verbraucht viel weniger Wasser als eine klassische Aquakulturanlage für Fischzucht. In einer Aquaponikanlage wird nur das durch Verdunstung verlorene Wasser wieder nachgefühlt.
Die Pflanzen selbst werden nicht gedüngt. Pflanzenschutzmittel sind tabu, sonst würden sie sich im Wasser und damit auch im Fischfleisch sammeln. In geschlossenen Anlagen können Hummelvölker für Bestäubung eingesetzt werden. Draußen, im Garten oder auf dem Dach ist es nicht notwendig.
Die Stromkosten für eine Umwälzpumpe sind niedrig. Bei einer guten Planung kann Strombedarf durch eine Solaranlage oder Windenergie gedeckt werden. Falls man an einem Bach wohnt könnte man sogar das Fließwasser für den Antrieb einer kleinen Anlage verwenden, ähnlich einer Mühle.
Während der Recherche habe ich bemerkt, dass die Fischtanks selten beleuchtet wurden. Sobald die Anlagen im Garten standen, wurden sie sogar beschattet, abgedeckt. Hier zeigt sich also wieder, dass solche Anlagen sehr sparsam mit Energie umgehen.
Für die Natur stellt eine Aquaponikanlage wenig Belastung dar. Das Grundwasser wird nicht verunreinigt. Die Fischbehälter und Pflanzenbeete werden, falls notwendig, ein Mal im Jahr gereinigt. Die Fischabfälle könnten in Fischmehl verarbeitet werden und wieder als Futter für Fische verwendet, Pflanzenabfälle werden teilweise kompostiert teils auch als Fischfutter genommen.
Für eine Familie wäre zu beachten, dass nicht alle Fische auf einmal in das Becken gesetzt werden. Damit können sie, zu verschiedenen Terminen geschlachtet werden. Das spart auf jeden Fall viel Arbeit und Stromkosten für einen Gefrierschrank. Bevor man solche Anlage im Garten oder im Hause betreiben will, soll man abklären wie der Fisch und das Gemüse verarbeitet werden.
Den einzigen Nachteil solcher Nahrungsbeschaffung sehe ich in der intensiver Informationssammlung und Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Fisch-sowie Pflanzen-kenntnisse sind erforderlich. Da es kaum fertige Anlagen gibt, braucht die Planung sicher einige Zeit und Recherchen. Die Gesetzeslage sollte vor dem Bau abgeklärt werden.
Auch Gesetze zur Tierhaltung sollten abgeklärt werden.
3.1 Draussen
Viele solcher Anlagen werden in Gärten gebaut. In diversen Foren gibt es sogar schöne Fotos und Anleitungen, z.B. http://aquaponik-forum.de.
Die Fischtanks im Garten müssen gut gegen Katzen, Marder, Raubvögel und andere „Mitnascher“ gesichert werden. Manche Fischarten, besonders Forellen, springen gerne, auch deswegen ist eine Abdeckung sinnvoll.
Damit Wassertemperatur konstant bleibt, empfählt es sich, den Behälter in die Erde einzusetzen oder gut zu isolieren. Eine Hanglage ist dabei von Vorteil.
Für die Städter wird in Deutschland in Aussicht gestellt Aquaponikanlagen, solche Anlagen auf den Dächern aufstellen zu können. Hier müsste auf jeden Fall geklärt werden, wie die Gesetzlage in Österreich ist, ob und welche Bewilligungen notwendig sind. Vor allem ist zu bedenken, dass solche Anlagen Mehrgewicht für das Gebäude bedeuten.
3.2 Drinnen
Ein Keller oder Gewächshaus wäre auch ein möglicher Platz für den Aufbau einer solchen Anlage.
Hier ist zwar die Temperatur meist konstant, allerdings wird Energie für Beleuchtung (zumindest im Keller) gebraucht.
4 Zusammenfassung
Das Thema Aquaponik ist für mich neu gewesen. Ich habe von dieser Art Anbaus über einen Bericht in 3sat erfahren. Die Suche nach Unterlagen, Berichten und Informationen war nicht einfach. Im deutschsprachigen Raum scheint nur Schweiz einige Anlagen zu betreiben. In Deutschland habe ich nur die Firma Frisch vom Dach gefunden. Leider habe ich von dort auch keine Informationen bekommen. Erst das Forum aquaponik-forum.de und besonders Herr Dominik Weber (www.lets-grow.de) waren sehr hilfreich. Diese Arbeit ist auf jeden Fall nur eine Annäherung, denn das Thema erfordert auch Praxis und suche nach weiteren Informationen.
Umso mehr Material über Aquaponik gibt es im englischsprachigen Raum, vor allem in den USA oder Australien, wo man fertige Anlagen bestellen kann. Es gibt Schulungen für Kunden, Bücher, Workshops.
Hier ein Beispiel für eine fertige Anlage um $2.695, die im Internet bestellt werden kann:...
5 Quellverzeichnis
5.1 Literatur
? Quelle 1: Aquaponik, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Aquaponik
? Quelle 2: Aquaponik, Wiki, http://de.aquaponics.wikia.com/wiki/Biofilm
? Quelle 3: Projekt: Play with Water, http://www.play-with-water.ch/d4/index.c...anguage=en
? Quelle 4: Hydrokultur, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Hydrokultur
? Quelle 5: Hermann, D., 2009, Bachelorthesis Aquaponic, ein ökologisches und ökonomisches Konzept, http://unr.ch/index.cfm?uuid=202CD7DAB84...ub&pub=242
? Quelle 6: diverse Informationen, http://aquaponik-forum.de
Sonstige, teils auch in den Quellen erwähnte, Literatur:
? Graber, A., 2007, Projektstand Aquaponic am 26.01.07: Erfolge, Probleme.http://unr.ch/index.cfm?uuid=202CD7DAB84F103DAB0A0DB3F04DF815&projekte=1&project=118&myAction=pub&pub=219
? Sommerhalder, 2006, D. Polykulturen - Ein Produktionskreislauf als interessante Option, http://unr.ch/index.cfm?uuid=202CD7DAB84...ub&pub=195
? Todt, D. Graber, A., 2004, Integrierte Fisch- und Pflanzenproduktion in Aquaponic, http://unr.ch/index.cfm?uuid=202CD7DAB84...ub&pub=196
? Kurze Beschreibung der Anfänge Marks McMurtrys, http://www.fadr.msu.ru/rodale/agsieve/tx.../art7.html
? Firma Frisch vom Dach, http://www.frischvomdach.de/unsere-farme...ainerfarm/
? http://www.polykulturen.ch/aquaponic/aquaponic_d.htm
? http://urbanfarmers.ch/
? http://www.hobby-gartenteich.de/forum/sh...hp?t=15965
? Wilson A. Lennard and Brian V. Leonard, A Comparison of Three Different Hydroponic Sub-systems (gravel bed, floating and nutrient film technique) in an Aquaponic Test System, Aquaculture International, Volume 14, Number 6, 539-550, DOI: 10.1007/s10499-006-9053-2 http://www.springerlink.com/content/y314177814674782
? M. R. McMurtry u. a.: Efficiency of Water Use of an Integrated Fish/Vegetable Co-Culture System. In: Journal of the World Aquaculture Society. 28, Nr. 4, 1997, S. 420; http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.11...DFC.d02t03
? Aqua-vegeculture Systems: http://www.fadr.msu.ru/rodale/agsieve/tx.../art7.html
? http://klimaschutz-netz.de/index.php/kli...moeglichen
? http://www.unr.ch/pub/files/170.pdf
? http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/v...k.vlu.html
5.2 Abbildungen
5.3 Fotos
Foto 1 Fertige Anlage für online Bestellung, http://www.impactlab.net/2010/11/04/aqua...quaponics/
Foto 2 Anlage, http://www.cropking.com/aqua.shtml
Foto NFT-Pflanzenleisten, Firma Cropking, http://www.cropking.com/
LG
Renata
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www.projekt-aquaponica.at
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