17.04.2012, 10:13
In sonnenreichen Ländern ist der Lebensmittelanbau in normalen Gewächshäusern ein Problem, da es für Pflanzen schnell zu heiß wird. Im energieproduzierenden Gewächshaus (EPG) wird unter der gesamten Südseite ein optisches Linsensystem angebracht, das die Sonnenwärme zu 80 % aufnimmt. Die Linsen bündeln die Sonnenstrahlung auf eine Brennlinie, in der Pflanzenöl durch eine schwarze Röhre fließt. So wird das Pflanzenöl auf etwa 200 Grad Celsius erhitzt. Das erhitzte Öl wird in einem Tank mit mehreren 1000 l Fassungsvermögen außerhalb des Gewächshauses gespeichert. Es fließt von diesem Speicher entweder zu speziell entwickelten Kochstellen (doppelwandige Töpfe, die das Öl beim Durchströmen erhitzt) und/oder zu einem Stirling Generator, der die Wärme in mechanische Energie oder Strom umwandelt. So kann die aus dem Gewächshaus entzogene Wärme rund um die Uhr zum Kochen, Braten, Frittieren oder zur Erzeugung von Strom und mechanischer Kraft genutzt werden. Das Pflanzenöl wird nicht verbraucht, sondern zirkuliert im geschlossenen Kreislauf und dient lediglich als Medium zur Wärmeübertragung und Speicherung.