Dünger in der AP

[Blue]

Hallo Stephan,

deine Antwort hat mir sehr geholfen, danke!
Das mit der Holzasche aus natürlichem Holz werde ich nun weiter verfolgen.

[Hermann.]

Hallo Stephan,

Ich bin relativ neu in dem Thema Aquaponik und plane nächstes Jahr eine Anlage auf zu bauen. Ich liebe Tomaten und aus deinen Beiträgen du offensichtlich auch 😉 . Im Forum ist nicht so viel zu diesem Thema zu finden, ausser das es nicht so einfach damit ist. Welche Voraussetzungen sind für diese Pflanzen notwendig ?
Gruß Hermann

[elagricultor]

Moin
Tomaten sind Starkzehrer, was bei genügend Fischen + Fischfutter aber kein problem sein sollte. Ansonsten sind Tomaten das whrscheinlich unstressigste Gemüse überhaupt. Wachsen in DWC und im Blähton mit Ebbe Flut, aber auch in Dutch Buckets und in Constant Flow Blähton Hatte ich sie auch schon. Und sie lassen sich prima aus stecklingen vermehren. Da reicht es wenn man sich im Mai beim Gärtner paar pflanzen verschiedener Sorten holt und den rest aus Stecklingen zieht.
Ich hab immer gerne mindestens 20-30 Pflanzen an verschiedenen Standorten(GW, Freiland, Aquaponik und auch n Paar in gewöhnlichem Dreck.)
Mögen bloss kein Kalt mit hoher Luftfeuchtigkeit(so wie letzte Saison, da ist die Tomatenernte fast überall ausgefallen), da gibts dann Mehltau und Phytophtora.
Ach ja und immer schön ausdünnen. Je mehr Blätter desto weniger Tomaten.
Grüsse
Konstantin

[Hermann.]

Danke Konstantin, für die schnelle Antwort, dachte nicht das DWC mit Tomaten funktioniert.
Zur Asche aus Pelletheizung, 4 Tonnen ergeben ca 20 Liter gepresster Asche.

Gruß Hermann

[Stephan]

Hallo Hermann,

Konstantin hat absolut recht, Tomaten sind völlig pflegeleicht. Eine Kleinigkeit solltest Du jedoch beachten, Tomaten mögen überhaupt keinen Regen, egal wo Du sie hinpflanzt, ein Dach gehört immer darüber und beim Gießen das Wasser immer nur an die Wurzel, niemals auf die Blätter.

Anmerkung: Tomaten wachen im DWC, allerdings ist ein Ebbe-Flut immer die erste Wahl.

Gruß
Stephan

[Stephan]

Hallo Zusammen,

hier mal eine Bestätigungs Update zu Brennesjauche [BJ]. Ich hatte letztes Jahr nochmals probiert BJ in der AP zu verwenden und habe den Versuch vor 3 Wochen wiederholt.

   

Auf dem Bild kann man sehr schön sehen wann die Gurke das erste mal BJ bekommen hat und zwar genau an der Stelle wo die Gurken aufhören und keine Blüten mehr gebildet wurden. Die Gurke ist ca. 50cm in die Länge geschossen und vielleicht kommen die Blüten verspätet, aber das ist noch ungewiss.
Ohne ausreichend Phosphat wachsen die Pflanzen rekordverdächtig schnell, aber das hilft nur bei Salten und Co., bei uns ist der Mangold gigantisch geworden, bei blühenden Pflanzen muß man Tomaten- oder Gurken-Stiele mögen und auf die Früchte verzichten.

Gruß
Stephan

[Stephan]

... und wer glaubt ich hätte die BJ an den Nagel gehängt hat sich getäuscht.

Wer diesen Post schon länger verfolgt wird sich vielleicht wundern, aber wir möchten gerne einen optimalen Gemüse-Ertrag und gesunde Tillies, daher sind wir auf der Suche nach einem Bio-Dünger eigener Herstellung. Problem bei der Dünger Herstellung ist eigentlich nur das Phospat, als einem der Hauptbestandteile von Dünger. Theoretisch ist ausreichend Phosphat im System, dummer weise aber nicht pflanzen-verfügbar. Ein Großteil der AP Forschung widmet sich dem wiedererschließen des Phosphats in den AP-SYstemen und daher haben wir eine für unser Verständnis tragbare Lösung gefunden.

Vorab: Bitte berücksichtigt das die folgenden Ausführungen auf unser System passen und ich aus schlechter Erfahrung "Meinen Fehler gelernt habe" und sehr sehr vorsichtig geworden bin. Wenn Ihr die nachfolgende Beschreibung anwendet dann selbstverständlich auf Eure eigene Gefahr. Bitte berücksichtigt das mir das Fischwohl sehr am Herzen liegt und bitte wiederholt nicht meine Fehler. Nur mit täglichen Messungen der Ammonium, Nitrit, Nitrat und Phosphat-Werte seit Ihr auf der sicheren Seite wenn Ihr die richtige Dosierung finden wollt.


Ebenfalls vorab: Bitte berücksichtigt das BJ sehr sauer ist und Euch den pH-Wert in den saueren Bereich kippen lässt. Ihr müsst bei der Verwendung von BJ einen Puffer im System haben, daher bitte die Ausführunge zu den Austernschalen weiter unten in diesem Bericht beachten.

Es stimmt, nur BJ und die Pflanzen schießen nur in die Länge wie Ihr in der vorherigen Antwort #36 lesen könnt. Es musste also was neues getüfftelt werden. Ich hatte ja auch schon mit Superphosphat experementiert und ebenfalls etwas über das Ziel hinausgeschossen (glücklicherweise ohne Schaden für die Fische), also was tun?



Die Idee war recht einfach, ich habe das Superphosphat in der BJ aufgelöst und erstmal fleißig die Blüh- und Gemüse-Pflanzen im Garten mit dieser Dünger-Mischung versorgt um zu sehen ob bzw. wie die Mischung funktioniert. Es funktioniert sehr gut! und als der halbe Sommer vergangen war haten unserer Starkzehrer mal wieder keine Nährstoffe in der AP übrig gelassen. Ich habe kleinste Mengen in das System gegeben und wie einleitend geschrieben täglich gemessen.

Das Verhältnis (Richtwert) von Phosphat zu Nitrat soll 1:10 sein.

Die Mischung funktioniert einwandfrei und die Gurken-, Tomaten-, und Physalies-Ernte hat wieder gute Erträge erbracht.

Bei der Verwendung von BJ und Phosphat ist unser Eindruck (ohne es beweisen zu können) das ein länger laufendes, eingefahrenes System deutlich unempfindlicher reagiert. Als wir dieses Jahr mit der BJ+Phosphat-Mischung angefangen haben ist unser System schon mehr als 1 Jahr gelaufen.

Auch noch ein Hinweis vom Forum Mitglied Jan alias "Blue" den wir umgesetzt haben ist der Einsatz von Austernschalen zur Stabilisierung des pH-Wert. Beim Einsatz der 10kg Austernschalen hatten wir ca. 900-1000l am zirkulieren mit 40 Tillies ca. 200-300g/Stck, jetzt ist es die selbe Wassermenge und es sind 21 Tillies mit ca. 500-600g/Stck und unser System tucker mit einem sehr stabilem pH-Wert von 6,5 bis 6,7. Der Eingangs in diesem Post genannte Dolomitkalk ist auch klasse, aber die Muschelschalen sind deutlich pflegeleichter. Die Muscheln müssen lediglich vom Wasser angeströmt werden oder es muß ein Luftsprudler unter den Muscheln sein, dann ist alles gut.

Und jetzt nochmal: Das System läuft auch ohne die Zugabe von Dünger und Ihr könnt Euch an der Ernte erfreuen, bei uns ist es Neugierde die uns treibt und wie einleitend geschrieben mittlerweile mit einer gehörigen Portion Vorsicht gepaart.

Gruß
Birgit und Stephan

[Stephan]

Hallo Zusammen,

Komposttonne zur Düngergewinnung. Es gibt Themen die müssen meiner Meinung nach zum Ende gebracht werden und daher dieser Post.

Im Post https://aquaponik-forum.de/Thread-Das-1%...hr?page=17 Antwort #245 habe ich meine Komposttonne zur Düngergewinnung vorgestellt und heute habe ich das Kompostwasser analysiert. Die Idee hatte ich durch diesen Internetlink: https://de.wikipedia.org/wiki/Kompostierung.

Hier die Werte samt Kommentierung:

Das Kompostwasser habe ich erstmal durch einen Kaffeefilter geklärt, allerdings hat das Wasser dann immer noch eine ziemliche Brauntrübung so das die Farbwerte schwer zu erkennen sind.

• pH-Wert: 8,4
  das entspricht dem von Wikipedia angegebenen Wert und ist hervorragend da eine AP zum Kippen in den saueren Bereich neigt.
  
  
• Gesamt-Härte: >21 d außerhalb der Skala des Meßstreifen
  
  
• Carbonat-Härte: >=20 d
  das ist fantastisch. Ich habe noch nie den Meßstreifen so tief blau gesehen. Der entscheidende Punkt an dem Wert ist die Sauerstoffbindung die mit diesem Wert erreicht wird.
  
  
• Amonium und Nitrit: 0
  
  
• Nitrat: ca. 250
  bei einem optimalen Verhältnis von Phosphat:Nitrat / 1:10 scheint das vermutlich mit den Phosphat zu harmonieren.
  
  
• Phosphat: >2 außerhalb der Farbanzeige der Farbskala.
  Vermutlich hätte ich bei einer 1:10 Verünnung einen ablesbaren Wert bekommen, aber wer meine Posts kennt weis das ich durch unser Brunnenwasser mit P überversorgt bin. Andererseits, wenn ich mir überlege das ein Großteil der Forschung https://www.springer.com/de/book/9783030159429  beim Thema AP zur Phosphatgewinnung läuft wäre diese Methode ziemlich simpel
  
  
• Eisen: vermutlich 0,1 aber durch die Färbung des Kompostwassers schwer zu erkennen.
  Fakt ist: "Eisen ist nachweisbar!" Stellt sich lediglich die Frage ob es bei einem pH-Wert von 8,4 pflanzenverfügbar ist bzw. ob es verfügbar wird wenn es in eine AP mit einem pH-Wert von 6,5 gegeben wird
  
  
• Leitwert: Mein Gerät ist spontan auf Error gegangen. Ich glaube das Gerät geht bis 2000µs/cm
  

Bei den Ergebnissen wäre das eine Masterarbeit wert und wenn ich noch Platz im Garten hätte würde ich sofort einen IBC entsprechend ausrüsten. Den IBC mit Boden-Löchern versehen und den IBC ca. 15cm im Erdreich einlassen um es Regenwürmern zu ermöglichen in den Komposter zu kommen. Unter dem Ablaßhahn einen Eimer verbuddeln so das der Kompostsaft direkt in den Eimer laufen würde.

Tatsächlich habe ich jetzt zwei Optionen: A) Den Komposter aus dem GW in den Garten setzen oder B) einen zweiten 200l Komposter in den Garten stellen (der passt so gerade eben noch in den Garten ohne optischen Schaden anzurichten).

Fazit: Ich werde jetzt und auf der Stelle das AP-Wasser analysieren und basierend auf den Werten das Kompostwasser bei Bedarf für die Tillie-AP nutzen.

Bis irgendwann mal.

Gruß
Stephan

[Stephan]

Nachtrag: Aufgrund meiner mathematischen Hochbegabung die ich vorhin in Antwort #38 unter beweis gestellt habe ;-)

2mg/l Phosphat auf 250mg/l Nitrat ist das Verhältnis 1:100 und getrieben von meiner Neugierde wollte ich es genau wissen und habe das Kompostwasser 1:10 verdünnt und mit dieser Verdünnung den Test wiederholt.

Ergebnis: Der Phosphatwert ist knapp über der Farbskala und somit bei ca. 2 mg/l und jetzt ist meine Welt wieder iO. und das Verhältnis ist 1:10.

Bis bald mal.

Gruß
Stephan