Swirl & Fluidized Sand Bed Filter

[kahuna]

Hallo,

ich bin mit meinem System immer noch in der Konzept-Phase und beschäftige mich aktuell mit Filtern.

Meine favorisierte Lösung ist ein Swirl- oder Vortex-Filter zur Abscheidung von Schwebstoffen und ein nachgelagerter Fluidized Sand Bed Filter, der übriggebliebene kleine Schwebstoffe schlucken soll und als Biofilter fungiert.
Vorteil:
+ leicht selbst zu bauen
+ sehr wartungsarm
+ Growbed bleibt sauber

Nachteil:
- Fischkot im Growbed könnte zusätzlich düngen
- mehr Teile = Zusatzkosten

Das ganze habe ich bisher rein theoretisch betrachtet. Hat irgendwer von euch schon erfahrungen mit einem der Teile gemacht? Oder habt ihr nur das Growbed als Filter? Gibts es sonst noch etwas zu beachten?

Ich bin gespannt auf euer Feedback!

[beatboxer]

Ich kann mir nun darunter wenig vorstellen - habe mich noch nicht damit beschäftigt.
Habe einfach mal danach gegoogelt und folgende seiten sind rausgekommen.

Swirl-Filter



Also ein Becken in dem es in der Mitte einen Überlauf gibt und dabei entsteht ein Wirbel, ja? Dieses läuft dann langsam hinein...

Fluidized Sand Bed Filter
Meinst du dabei sowas?



Ich bin auf folgendes Gestoßen, hört, sieht interessant aus...
http://www.ecofilms.com.au/2010/08/20/di...quaponics/

Generelle Frage: Was muss überhaupt rausgefiltert werden?

[kahuna]

Den Link von ecofilms kannte ich schon, so ähnlich wollte ich es auch machen.

Zu deiner Frage:
Den Fischkot und sonstige Dinge, wie Futterreste usw. würde ich gerne rausfiltern, damit er nicht im Growbed landet. Ich denke das hat den Vorteil, dass ich dieses dann nie reinigen muss. Sonst müsste ich z.B. Würmer da rein tun, die wiederum diese Reste zersetzen.


  Vortex Filter + Sand Filter.jpg (Größe: 25,56 KB / Downloads: 373)
Hier ein Bild zur Verdeutlichung.

Prinzip des Vortex Filters:
Wasser läuft langsam in einem Wirbel durch ein Rundes Becken. In der Mitte des Wirbels ist keine Strömung, dort Sammeln sich Partikel und setzten sich nach unten ab. Das Becken sollte nach unten konisch zulaufen und eine Ausfluss-Öffnung haben um irgendwann den Dreck zu entfernen.

Ich weiß halt nur nicht, ob das den erhofften Zweck erfüllt und es nicht eventuell sogar besser für die Pflanzen ist wenn der Fischkot nicht rausgefiltert wird?
Und ja den Sandfilter meinte ich im Prinzip genau so.

[DomWeb]

Wir haben nur einen groben Vorfilter im 10.000L System.
Dieser dient nur dazu Blätter oder grobe Teile zu filtern, die eh "nur" auf dem Kiesbeet liegen.
Fischkot und feinteile sind von den Regenwürmern gerne gesehen, die vermehren sich unglaublich schnell.
Und wer mal nach Wurmdung sucht, wird feststellen das es mit einer der besten Dünger ist.
Der Squirl wäre die bessere Idee, muss aber perfekt geplant werden.
Ich für meinen Teil halte von der Idee des Sandfilters in der Richtung nix.
Ein Sandfilter wird normal als Druckfilter betrieben, z.b. beim Swimming Pool da sind aber schnell 2-3 Bar.

Riesen Nachteil beim Squirl: es ist im Grunde nix anderes wie ein Sumpf.
Und dazu habe ich (denke ich) schon genug geschrieben.

[seebär]

Hallo zusammen,
Für Aussenanlagen: Keep it simple, Keep it stupid. Wenn Ihr ordentlich dimensionierte Flood/Drain- Beete plant, könnt Ihr mit dem ganzen Dreck in die Beete.
Hatte letztes Jahr eher immer das Problem, dass zu wenig Dünger im Wasser war.
Hatte allerdings geringen Fischbesatz (max. 1kg/100l)

Gruss Sigi

[Wolf-Aqua]

Hi,

also man kann swirl bzw. Vortex Filter auf zwei Arten betreiben. Zum einen kann man eine vergleichsweise hohe flowrate nehmen um wirklich nur dass aller gröbste raus zu filtern. Zum anderen kann man eine sehr langsamme flowrate wählen, womit es auch möglich ist sehr feine Schwebstoffe aus dem Stystem zu entfernen.

Flowrate/Durchfluss richtet sich nach größe des filters.

Würde dir empfehlen einen Spalt/Sieb/Bogen- Filter für das gröbste zu nehmen und für den rest könnest du einen IBC nehmen, den du sehr langsam durch laufen lässt.
Allerdings kommt es auch auf die Gesamtkonzeptzionierung des Systems an.

LG,

Wolfgang

[DomWeb]

Hmm den Vorteil sehe ich echt nicht... Aber lasse es so stehen...

[Gartenzwerg]

Ich habe auch KEINEN Filter vorweg sondern alles auf das Beet gehauen und das hat nix gemacht.
Ich habe auch keine Angst das mein Beet verschlammt die Pflanzen reduzieren es schon.



MFG Jan

[Wolf-Aqua]

Hi Dom,

der Vorteil liegt darin, dass selbst kleinste Schwebstoffe rausgefiltert werden können. Also kleiner 60µm was selbst mit Trommelfiltern nicht möglich ist.

Ob und wie man einen Filter einbaut ist jeden selbst überlassen. Die Wasserqualität kann dadurch jedenfalls nicht schlechter werden ;)

LG,

Wolfgang

[Albert]

Hallo zusammen,
halte filtrieren für den falschen Weg,
denn es bedeutet Entnahme von Biomasse, die dann als Futter für Fische oder Nährstoffe für die Pflanzen fehlt.
Mein Ziel ist es einen geschlossenen Kreislauf zu errreichen.

L.G.
Albert

[DomWeb]

Mensch der Albert unterstüzt mich das finde ich ja super....
Schön das Du genauso denkst wie ich...

[Wolf-Aqua]

Hi,

durch das Filtern ist die Biomasse nicht weg. Sondern eher greifbar - mehr oder weniger.
Dadurch könnte man auch in Zeiten von Nährstoffüberfluss, Nährstoffe speichern/lagern. Oder auch in einer "normalen" Kultur die Pflanzen düngen.

Ihr habe in so fern recht, dass es auf die Zielsetzung die man selbst verfolgt ankommt.
Der eine möchte einen geschlossenen Kreislauf, der andere seine würmer füttern und ich z.B. möchte möglichst suberes Wasser ;)

Aber nur gut, dass wir alle unterschiedliche Ansätze verfolgen, weil dadurch mehr Wissen geschaffen wird!

LG,

Wolfgang

[iceman38]

...durch das Filtern ist die Biomasse nicht weg. Sondern eher greifbar - mehr oder weniger.
Dadurch könnte man auch in Zeiten von Nährstoffüberfluss, Nährstoffe speichern/lagern...

hallo wolfgang...

deinen einwand finde ich sehr clever...denn wenn hohe fischdichten vorherschen ist normal genügend nährstoff für die pflanzen vorhanden...wird dagegen radikal geerntet (in bezug auf die fische) verfügt das system danach bei sofortigen neubesatz zeitlich begrenzt über weniger eintrag an nährstoffen...dieses defizit könnte man eventuell durch deinen vorschlag ausgleichen...der nachweis dafür müsste allerding noch erbracht werden...vorallem ob man das steuern bzw. beherschen kann...

gruß iceman

[DomWeb]

Genau dafür dienen bei mir ja die Feststoffe im Kiesbeet.
Die sammeln sich an, und werden nach und nach von den Bakterien und Regenwürmern aufgespalten.
Das sich sich die Feststoffe die in einem Eimer ansammeln dann schnell verfügbar sein sollen halte ich für unglaubwürdig.
Man düngt die Felder nicht um sonst biologisch lange Zeit zuvor, weil die Nährstoffe so schnell verfügbar sind.
Auch die Erdbakterien brauchen dazu Zeit.

Und die meisten Nährstoffe werden zur Fruchtbildung gebraucht, da frisst ein Kohl nicht wenig.
Glaubt mir, da gehen die Nitratwerte auf 0mg/L wenn nicht genug nachkommt.

[Wolf-Aqua]

Hi,

Das sich sich die Feststoffe die in einem Eimer ansammeln dann schnell verfügbar sein sollen halte ich für unglaubwürdig.

Kommt auf den Filter an. Bei Sedimentationsfiltern werden auch die gesammelten Nährstoffe nach und nach freigesetzt (auch wenn es nur wenig ist, weil sie relativ unbewegt am Boden liegen).
Sicherlich ist es aber technisch möglich Kotierngen zu sammeln und zu einem spätern Zeitpunkt in "richtige Nährstoffe" zügig umzuwandeln. Denke dabei an Biofilmreaktoren oder Belebtschalmmbecken.

@ Jens
Würd mich freuen, wenn mein Vorschalg dir weiter helfen kann.

LG,

Wolfgang