So liebe "Aquaponianer",
nach meiner kurzen Vorstellung und eurem netten Empfang, möchte ich euch meine Planungen nun vorstellen. Wie bereits erwähnt, komme ich aus Leipzig und habe im letzen Jahr einen 12000l Teich ausgehoben und im Spätsommer befüllt. Hier erstmal wie versprochen ein paar Pics, damit Ihr euch selbst ein Bild machen könnt.
Teichbau 1.jpg (Größe: 206,19 KB / Downloads: 706)
Teichbau 2.jpg (Größe: 219,94 KB / Downloads: 573)
Teichbau 3.jpg (Größe: 216,95 KB / Downloads: 598)
Teichbau 4.jpg (Größe: 244,47 KB / Downloads: 570)
Teichbau 5.jpg (Größe: 247,92 KB / Downloads: 626)
Für mein Aquaponik-Bau-Projekt hab ich nun folgende Vorstellungen:
Der Teich soll in erster Linie ein entspannter gemütlicher Platz im Garten sein. Deshalb sollten von dem System, samt Rohrleitungen, IBC u.s.w., letzendlich möglichst wenig zu sehen und das das Wasser möglichst klar sein.
Da ich diesen Teich im Herbst/Winter nicht vernünftig beheizen kann, soll der Besatz mit Kaltwasserfischen erfolgen.
Ich habe mir da auch schon Gedanken gemacht und favorisiere momentan Schleien, die wachsen zwar langsam aber sind dafür robust und sehr lecker. Am liebsten hätte ich Flußbarsche aber die sind sicher kaum sattzukriegen. Übrigens möchte ich die Fische unbedingt im Teich überwintern da mir da Alternativen fehlen.
Zum Aufbau:
Zuerst wird das das Teichwasser mit Hilfe einer leistungsstarken Teichpumpe ( 12V wg. evtl. später Solar-Upgrade) in Intervallen in einen Absetztank (IBC) gepumpt. Tauchpumpe mit Satellitenfilter Techn. Daten: Nennspannung: 230V / 50 Hz, 12V / DC; Leistungsaufnahme: 90 Watt; Förderleistung: max. 11.400 l/h; Wassersäule: max. 3,2 m (1,2m sind es von der Teichoberfläche zum Absetztank); Filterfläche: 1.000 cm²; Schmutzförderung: bis 11 mm
Der Absetztank:
hat ein Ablassventil für Feststoffe und soll mit einem zusätzlichen Fluttisch ausgestattet sein. Der Tank ist immer Randvoll und läuft im Flutungsintervall direkt in die Beete über.
Deshalb habe ich vor noch einige Wände in den Tank zu integrieren damit die eingespülten Feststoffe nicht direkt ins Beet mit überlaufen. (siehe Skizze "Absetztank und Beetbewässerung" im nächsten Beitrag)
Die beiden Kiesbeete:
sollen die Abmessung von ca. 120x500x35 cm haben und mit feinkörnigem Kies(2-6mm) befüllt werden. Sie werden sich unweit des Teiches direkt auf einem befestigten ca 30 cm hohen Erdsockel befinden.
Beetvolumen und Verhältnis Kies/Wasser:
2 Beete je : 35cm x 120cm x 500 cm = 4200l Gesamtbeetvolumen
Verhältnis Kies/Wasser 60:40 = ~2500l Kies (~ 4t, ich freu mich schon auf das Waschen) und ~1700l Wasser pro Flutung
Die Beete müssten dann in 10-15 Minuten geflutet sein und in 15-20 Minuten wieder leerlaufen.
Der Beetabfluß:
Das Ablaufen sollte aber nicht per Bell-Syphon aus dem Beetboden geschehen, da ich dort unten, wenn die Beete erstmal fertig sind, nur sehr schwer wieder heran komme. Deshalb stelle ich mir Abläufe über die Seitenwand, nach dem Prinzip der "kommunizierenden Röhren" vor. (siehe Skizze "Beetablauf" im nächsten Beitrag) Ich würde, um die notwendige Ablaufgeschwindigkeit zu erreichen, mehrere Abläufe im Beet installieren. Die Abläufe sind denkbar einfach zu bauen und zu warten. Es sollte grundsätzlich auch funktionieren,schließlich haben wir so früher auch unser altes Planschbecken komplett abgelassen.
Von den Abläufen soll das Wasser dann über einen bepflanzten Bachlauf wieder zurück in den Teich.
Später möchte ich die Beete evtl., noch mit einem Polytunnel oder Hohlkammerplatten überdachen und zum Gewächshaus umfunktioneren. Aber eins nach dem anderen. Erstmal müssen die Beete stehen, der Teich bepflanzt und besetzt werden und schließlich muss das ganze ja erst einmal laufen.
Skizzen: Folgen aus technischen Gründen im nächsten Beitrag (siehe unten:s)
Soweit so gut.
Nun zu den Punkten bei denen ich mir noch nicht sicher bin. Das betrifft den Beetabfluß, den Systemstart, die Besatzdichte, Regenwürmer im Beet und die Überwinterung.
1. Der Beetabfluss
Was haltet Ihr von meinem Lösungsansatz, gibts da Erfahrungen und habt Ihr evtl. Verbesserungsvorschläge?
2. Systemstart
Da der Teich recht groß ist habe ich vor, nachdem der Teich im Frühjahr noch fertig bepflanzt wurde, zuerst Fische einzusetzen und erst einige Zeit später die Flutbeete zu bepflanzen. Geht das, oder lieg ich da ganz falsch?
(Die Wasserwerte sind schon seit Herbst fischtauglich.)
3. Fischbesatz:
Bei der Besatzmenge hab ich im Forum nicht ganz durchgesehen, doch in Thomas seinem Buch ist das Verhältnis glücklicherweise ausführlich beschrieben. Wenn ich den Fischbesatz danach an das Beetvolumen anpasse, komme ich bei 4200l Filterbeet auf ~ 40kg Fisch zum Start.Um ehrlich zu sein erscheint mir das recht viel, wenn eine kleine Schleie 100g wiegt wären das 400! Fische.
Hier bin ich echt unsicher schließlich sollen die Tierchen ja noch wachsen und möglichst auch überwintern.
Ich habe mir eigentlich so ca. 50 - 100 Schleien Vorgestellt. Was meint Ihr, könnten mir ein paar dickere "Startkarpfen" helfen?
4. Regenwürmer:
Ich habe gelesen das ich Regenwürmer in die Beete einsetzen kann, ab wann geht das? Und was machen die bei Flut?
Ich habe nämlich auch vor,dieses Jahr Wurmfarmen anzulegen und die Futterversorgung über Würmer, Schnecken, Maden und Mais sicherzustellen. Habt Ihr dazu weitere Tipps?
5. Überwintern:
Kann ich perspektivisch auch 50 kg Schleien im Winter halten? Im Netz habe ich folgenden interessante Beschreibung gefunden:
"Im Winter vergräbt sich die Schleie im Schlamm und nimmt auch in dieser Zeit keine Nahrung zu sich." Heißt dass, ich sollte die tiefste Stelle verschlammen lassen??
Und was wäre im Winter mit Filterung und Sauerstoffversorgung zu beachten wg. Temperaturschichtung usw.?
So auch wenn es bei dem vielem "Geschreibe und Gemale" nicht so scheint, habe ich bei meinem Projekt den pragmatischen Ansatz "KISS - Keep it short & simple!"
Wenns zuviel auf einmal war, sorry ich wollte halt gleich mal einen Gesamtüberblick geben. Ich hoffe es hat euch bis hierher gefallen und bin gespannt auf euer Feedback.
Liebe Grüße
Jens
nach meiner kurzen Vorstellung und eurem netten Empfang, möchte ich euch meine Planungen nun vorstellen. Wie bereits erwähnt, komme ich aus Leipzig und habe im letzen Jahr einen 12000l Teich ausgehoben und im Spätsommer befüllt. Hier erstmal wie versprochen ein paar Pics, damit Ihr euch selbst ein Bild machen könnt.
Teichbau 1.jpg (Größe: 206,19 KB / Downloads: 706)
Teichbau 2.jpg (Größe: 219,94 KB / Downloads: 573)
Teichbau 3.jpg (Größe: 216,95 KB / Downloads: 598)
Teichbau 4.jpg (Größe: 244,47 KB / Downloads: 570)
Teichbau 5.jpg (Größe: 247,92 KB / Downloads: 626)
Für mein Aquaponik-Bau-Projekt hab ich nun folgende Vorstellungen:
Der Teich soll in erster Linie ein entspannter gemütlicher Platz im Garten sein. Deshalb sollten von dem System, samt Rohrleitungen, IBC u.s.w., letzendlich möglichst wenig zu sehen und das das Wasser möglichst klar sein.
Da ich diesen Teich im Herbst/Winter nicht vernünftig beheizen kann, soll der Besatz mit Kaltwasserfischen erfolgen.
Ich habe mir da auch schon Gedanken gemacht und favorisiere momentan Schleien, die wachsen zwar langsam aber sind dafür robust und sehr lecker. Am liebsten hätte ich Flußbarsche aber die sind sicher kaum sattzukriegen. Übrigens möchte ich die Fische unbedingt im Teich überwintern da mir da Alternativen fehlen.
Zum Aufbau:
Zuerst wird das das Teichwasser mit Hilfe einer leistungsstarken Teichpumpe ( 12V wg. evtl. später Solar-Upgrade) in Intervallen in einen Absetztank (IBC) gepumpt. Tauchpumpe mit Satellitenfilter Techn. Daten: Nennspannung: 230V / 50 Hz, 12V / DC; Leistungsaufnahme: 90 Watt; Förderleistung: max. 11.400 l/h; Wassersäule: max. 3,2 m (1,2m sind es von der Teichoberfläche zum Absetztank); Filterfläche: 1.000 cm²; Schmutzförderung: bis 11 mm
Der Absetztank:
hat ein Ablassventil für Feststoffe und soll mit einem zusätzlichen Fluttisch ausgestattet sein. Der Tank ist immer Randvoll und läuft im Flutungsintervall direkt in die Beete über.
Deshalb habe ich vor noch einige Wände in den Tank zu integrieren damit die eingespülten Feststoffe nicht direkt ins Beet mit überlaufen. (siehe Skizze "Absetztank und Beetbewässerung" im nächsten Beitrag)
Die beiden Kiesbeete:
sollen die Abmessung von ca. 120x500x35 cm haben und mit feinkörnigem Kies(2-6mm) befüllt werden. Sie werden sich unweit des Teiches direkt auf einem befestigten ca 30 cm hohen Erdsockel befinden.
Beetvolumen und Verhältnis Kies/Wasser:
2 Beete je : 35cm x 120cm x 500 cm = 4200l Gesamtbeetvolumen
Verhältnis Kies/Wasser 60:40 = ~2500l Kies (~ 4t, ich freu mich schon auf das Waschen) und ~1700l Wasser pro Flutung
Die Beete müssten dann in 10-15 Minuten geflutet sein und in 15-20 Minuten wieder leerlaufen.
Der Beetabfluß:
Das Ablaufen sollte aber nicht per Bell-Syphon aus dem Beetboden geschehen, da ich dort unten, wenn die Beete erstmal fertig sind, nur sehr schwer wieder heran komme. Deshalb stelle ich mir Abläufe über die Seitenwand, nach dem Prinzip der "kommunizierenden Röhren" vor. (siehe Skizze "Beetablauf" im nächsten Beitrag) Ich würde, um die notwendige Ablaufgeschwindigkeit zu erreichen, mehrere Abläufe im Beet installieren. Die Abläufe sind denkbar einfach zu bauen und zu warten. Es sollte grundsätzlich auch funktionieren,schließlich haben wir so früher auch unser altes Planschbecken komplett abgelassen.
Von den Abläufen soll das Wasser dann über einen bepflanzten Bachlauf wieder zurück in den Teich.
Später möchte ich die Beete evtl., noch mit einem Polytunnel oder Hohlkammerplatten überdachen und zum Gewächshaus umfunktioneren. Aber eins nach dem anderen. Erstmal müssen die Beete stehen, der Teich bepflanzt und besetzt werden und schließlich muss das ganze ja erst einmal laufen.
Skizzen: Folgen aus technischen Gründen im nächsten Beitrag (siehe unten:s)
Soweit so gut.
Nun zu den Punkten bei denen ich mir noch nicht sicher bin. Das betrifft den Beetabfluß, den Systemstart, die Besatzdichte, Regenwürmer im Beet und die Überwinterung.
1. Der Beetabfluss
Was haltet Ihr von meinem Lösungsansatz, gibts da Erfahrungen und habt Ihr evtl. Verbesserungsvorschläge?
2. Systemstart
Da der Teich recht groß ist habe ich vor, nachdem der Teich im Frühjahr noch fertig bepflanzt wurde, zuerst Fische einzusetzen und erst einige Zeit später die Flutbeete zu bepflanzen. Geht das, oder lieg ich da ganz falsch?
(Die Wasserwerte sind schon seit Herbst fischtauglich.)
3. Fischbesatz:
Bei der Besatzmenge hab ich im Forum nicht ganz durchgesehen, doch in Thomas seinem Buch ist das Verhältnis glücklicherweise ausführlich beschrieben. Wenn ich den Fischbesatz danach an das Beetvolumen anpasse, komme ich bei 4200l Filterbeet auf ~ 40kg Fisch zum Start.Um ehrlich zu sein erscheint mir das recht viel, wenn eine kleine Schleie 100g wiegt wären das 400! Fische.
Hier bin ich echt unsicher schließlich sollen die Tierchen ja noch wachsen und möglichst auch überwintern.
Ich habe mir eigentlich so ca. 50 - 100 Schleien Vorgestellt. Was meint Ihr, könnten mir ein paar dickere "Startkarpfen" helfen?
4. Regenwürmer:
Ich habe gelesen das ich Regenwürmer in die Beete einsetzen kann, ab wann geht das? Und was machen die bei Flut?
Ich habe nämlich auch vor,dieses Jahr Wurmfarmen anzulegen und die Futterversorgung über Würmer, Schnecken, Maden und Mais sicherzustellen. Habt Ihr dazu weitere Tipps?
5. Überwintern:
Kann ich perspektivisch auch 50 kg Schleien im Winter halten? Im Netz habe ich folgenden interessante Beschreibung gefunden:
"Im Winter vergräbt sich die Schleie im Schlamm und nimmt auch in dieser Zeit keine Nahrung zu sich." Heißt dass, ich sollte die tiefste Stelle verschlammen lassen??
Und was wäre im Winter mit Filterung und Sauerstoffversorgung zu beachten wg. Temperaturschichtung usw.?
So auch wenn es bei dem vielem "Geschreibe und Gemale" nicht so scheint, habe ich bei meinem Projekt den pragmatischen Ansatz "KISS - Keep it short & simple!"
Wenns zuviel auf einmal war, sorry ich wollte halt gleich mal einen Gesamtüberblick geben. Ich hoffe es hat euch bis hierher gefallen und bin gespannt auf euer Feedback.
Liebe Grüße
Jens