28.08.2013, 01:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2013, 01:16 von coolpeaceman.)
Hallo Allerseits
Nach langer Recherche hatte ich mir zusammen mit meinem Vater ein eigenes Aquaponik System im Garten des Elternhauses gebaut (Region Zentralschweiz). Da ich viel Wissen auch von diesem Forum erwarb, würde ich mein System gerne vorstellen und eigene Erfahrungen präsentieren.
Das System ist an in einem Gewächshaus angesiedelt, welches an einem Hang steht, der mehr oder weniger nach Süden ausgerichtet ist. Die Sonne erreicht das Gewächshaus vom frühen Morgen bis zum späteren Nachmittag. Das Gewächshaus ist aus 10 und 16mm Stegplatten gebaut und ist 3x4 Meter gross. System besteht aus zwei 900 Liter Fischtanks (IBC, isoliert) und sechs Growbeds (IBC, ca. 35cm hoch). Bewässert wird mit drei Pumpen (zwischen 3'200 und 4'200 Liter Leistung) mit unterschiedlichen Pumpzeiten, tagsüber wird jedes Growbed nicht ganz jede Stunde bewässert. Zwei der Pumpen sind an PVC Rohre angeschlossen, welche Feststoffe aus den Fischtanks saugen sollen (und dies auch machen). Die Growbeds sind mit Liapor Blähtonkugeln gefüllt (ca 2000 Liter). Bis jetzt habe ich keine Beeinflussung des ph-Wertes dadurch feststellen können. Hatte aber zu Beginn auch Probleme mit einem zu hohen ph-Wert. Mittlerweile scheinen sich aber die Wasserwerte eingependelt zu haben, ich kontrolliere nur noch selten, solang die Pflanzen gut wachsen (was sie tun) und die Fische gut fressen.
Ende Mai wurden zunächst 16 Tilapias (niloticus) eingesetzt, anfangs Juni wurden 70 zt. sehr kleine Tilapias (auch niloticus) nachbesetzt und zusätzlich 8 Goldfische. Tilapias sind zwar gewachsen, jedoch nicht erhofft und diejenigen vom zweiten Besatz waren einfach zu klein / zu spät dran um noch etwas werden zu können. Auch zeigte sich, dass das System trotz guten Pflanzenwachstums, ziemlich mehr Fische oder grössere Fische vertragen könnte. Auch zeigte sich, dass trotz Gewächshaus und Eigenbau Sonnenkollektor (PE Schlauchrolle unter Stegplatte) die Temperatur bei Regen, kälterem Wetter für Tilapias einfach zu kalt ist. Darum werde ich im Herbst Karpfen und Schleien besetzen. Im nächsten Jahr gibts dann wahrscheinlich aber doch noch einmal (wenige) Tilapias. Interessanterweise sind die Tomaten sehr gut gewachsen, wenn man an der Fruchtzahl auch manchmal Nährstoffengpässe ablesen kann. Auch Auberginen sind gut gewachsen, obwohl mit der Zeit die Fruchtzahl markant zurück ging und momentan Ebbe ist. Die Tomaten sind von Wurzelansätzen am ganzen Stamm übersät, was wohl der hohen Luftfeuchtigkeit zuzurechnen ist. Gurken sind regelrecht am wuchern, die scheinen das feuchte Klima zu mögen. Auch gewisse Paprika wachsen gut. Grundsätzlich sind jedoch zu wenig Nährstoffe im System, d.h. der Ertrag könnte wohl noch einmal ziemlich grösser sein. Kräuter kamen nicht so gut, ob aus Licht- oder Nährstoffmangel kann ich nicht sagen.
Mittlerweile habe ich mich für einen teilweisen Umbau entschieden. Da noch ein ungenutzter vergrabener Reservetank vorhanden ist (IBC), werde ich diesen zu einem moving-bed Filter umbauen und wahrscheinlich werde ich auch die beiden IBC Fischtänke verbinden und mit Teichfolie auskleiden. Wie bereits mehrfach beschrieben erhoffe ich mir davon den Vorteil eines robusten Ammonium/Nitrit Abbaus. Zusätzlich kann ich durch das Betreiben des Filter mit einer Strömungspumpe aber auch Strom sparen, da ich weniger häufig in die Beete pumpen muss. Und durch weniger häufige Pumperei in die Beete erhoffe ich mir auch eine Senkung der Luftfeuchtigkeit. Übrigens: Letzte Woche war ich für sechs Tage weg, mein Vater hatte zu dieser Zeit die Fische gefüttert. Leider hatte ich einen Pumpenstecker davor aus der Zeitschaltuhr genommen und nicht wieder zurück gesetzt. Mein Vater hatte davon nichts bemerkt, d.h. zwei Growbeds wurden 6 Tage nicht bewässert. Passiert ist überhaupt nichts, ausser dass wahrscheinlich die Bakterien Überlebensschwierigkeiten hatte...
In den Bildern seht ihr das Aquaponik System zu Beginn, etwas später und in der späteren Halbzeit. Mittlerweile ist das System noch stärker mit Gurken zugewachsen.
Und noch die restlichen Bilder:
Nach langer Recherche hatte ich mir zusammen mit meinem Vater ein eigenes Aquaponik System im Garten des Elternhauses gebaut (Region Zentralschweiz). Da ich viel Wissen auch von diesem Forum erwarb, würde ich mein System gerne vorstellen und eigene Erfahrungen präsentieren.
Das System ist an in einem Gewächshaus angesiedelt, welches an einem Hang steht, der mehr oder weniger nach Süden ausgerichtet ist. Die Sonne erreicht das Gewächshaus vom frühen Morgen bis zum späteren Nachmittag. Das Gewächshaus ist aus 10 und 16mm Stegplatten gebaut und ist 3x4 Meter gross. System besteht aus zwei 900 Liter Fischtanks (IBC, isoliert) und sechs Growbeds (IBC, ca. 35cm hoch). Bewässert wird mit drei Pumpen (zwischen 3'200 und 4'200 Liter Leistung) mit unterschiedlichen Pumpzeiten, tagsüber wird jedes Growbed nicht ganz jede Stunde bewässert. Zwei der Pumpen sind an PVC Rohre angeschlossen, welche Feststoffe aus den Fischtanks saugen sollen (und dies auch machen). Die Growbeds sind mit Liapor Blähtonkugeln gefüllt (ca 2000 Liter). Bis jetzt habe ich keine Beeinflussung des ph-Wertes dadurch feststellen können. Hatte aber zu Beginn auch Probleme mit einem zu hohen ph-Wert. Mittlerweile scheinen sich aber die Wasserwerte eingependelt zu haben, ich kontrolliere nur noch selten, solang die Pflanzen gut wachsen (was sie tun) und die Fische gut fressen.
Ende Mai wurden zunächst 16 Tilapias (niloticus) eingesetzt, anfangs Juni wurden 70 zt. sehr kleine Tilapias (auch niloticus) nachbesetzt und zusätzlich 8 Goldfische. Tilapias sind zwar gewachsen, jedoch nicht erhofft und diejenigen vom zweiten Besatz waren einfach zu klein / zu spät dran um noch etwas werden zu können. Auch zeigte sich, dass das System trotz guten Pflanzenwachstums, ziemlich mehr Fische oder grössere Fische vertragen könnte. Auch zeigte sich, dass trotz Gewächshaus und Eigenbau Sonnenkollektor (PE Schlauchrolle unter Stegplatte) die Temperatur bei Regen, kälterem Wetter für Tilapias einfach zu kalt ist. Darum werde ich im Herbst Karpfen und Schleien besetzen. Im nächsten Jahr gibts dann wahrscheinlich aber doch noch einmal (wenige) Tilapias. Interessanterweise sind die Tomaten sehr gut gewachsen, wenn man an der Fruchtzahl auch manchmal Nährstoffengpässe ablesen kann. Auch Auberginen sind gut gewachsen, obwohl mit der Zeit die Fruchtzahl markant zurück ging und momentan Ebbe ist. Die Tomaten sind von Wurzelansätzen am ganzen Stamm übersät, was wohl der hohen Luftfeuchtigkeit zuzurechnen ist. Gurken sind regelrecht am wuchern, die scheinen das feuchte Klima zu mögen. Auch gewisse Paprika wachsen gut. Grundsätzlich sind jedoch zu wenig Nährstoffe im System, d.h. der Ertrag könnte wohl noch einmal ziemlich grösser sein. Kräuter kamen nicht so gut, ob aus Licht- oder Nährstoffmangel kann ich nicht sagen.
Mittlerweile habe ich mich für einen teilweisen Umbau entschieden. Da noch ein ungenutzter vergrabener Reservetank vorhanden ist (IBC), werde ich diesen zu einem moving-bed Filter umbauen und wahrscheinlich werde ich auch die beiden IBC Fischtänke verbinden und mit Teichfolie auskleiden. Wie bereits mehrfach beschrieben erhoffe ich mir davon den Vorteil eines robusten Ammonium/Nitrit Abbaus. Zusätzlich kann ich durch das Betreiben des Filter mit einer Strömungspumpe aber auch Strom sparen, da ich weniger häufig in die Beete pumpen muss. Und durch weniger häufige Pumperei in die Beete erhoffe ich mir auch eine Senkung der Luftfeuchtigkeit. Übrigens: Letzte Woche war ich für sechs Tage weg, mein Vater hatte zu dieser Zeit die Fische gefüttert. Leider hatte ich einen Pumpenstecker davor aus der Zeitschaltuhr genommen und nicht wieder zurück gesetzt. Mein Vater hatte davon nichts bemerkt, d.h. zwei Growbeds wurden 6 Tage nicht bewässert. Passiert ist überhaupt nichts, ausser dass wahrscheinlich die Bakterien Überlebensschwierigkeiten hatte...
In den Bildern seht ihr das Aquaponik System zu Beginn, etwas später und in der späteren Halbzeit. Mittlerweile ist das System noch stärker mit Gurken zugewachsen.
Und noch die restlichen Bilder: