(27.12.2014, 10:49 )Fisherman schrieb: Ich habe meine Fische jetzt im Aquarium im Keller. Die Wasertemperatur habe ich jetzt, ganz langsam auf 22°C runter gefahren. Die Kollegen fressen sehr viel weniger als bei 27° und machen dementsprechend auch weniger Dreck.
Das beobachte ich auch so, ist ja auch logisch. Für mich macht es ein überwintern vieler und rel. großer Tiere ohne Pflanzbeet überhaupt erst möglich. Auch wenn es ein wenig egoistisch ist, aber sonst wären die Tiere in der Kühltruhe gelandet, so müssen sie halt 3 Monate ausharren. Sie machen auch weniger Stress und balzen nicht so rum.
Ich frage mich jetzt folgendes:
1.)
Ist die Wassertemperatur die Regelgröße um den gesamten Kreislauf zu be- bzw. ent-schleunigen?
Ich würde sagen, eine der wichtigsten. Vor allem auch für die Bakterien. Derzeit mache ich außerdem noch die Erfahrung, daß sich ein Hinzuschalten eines UVC-Klärers bei gleichbeibenden anderen Bedingungen enorm positiv auf die Vitalität und den Hunger auswirkt. Und die Tiere haben auch vorher schon einen fitten Eindruck gemacht. Derzeit rasten sie aber selbst bei 20 Grad und mit vollen Bäuchen vollkommen aus, wenn sie mich sehen und würden fressen, bis sie platzen.
2.)
Wenn ja, wo sind die sinnvollen Grenzen? Sicher nicht die Minimal- Maximal temperaturen!
Das kommt natürlich auch auf die Fischsort an. Den oben beschriebenen Effekt habe ich bei Fingerlingen von O.esculentus. Laut Literatur ist der auch um einiges härter im nehmen. Bei den roten Nilos von Dom habe ich bis jetzt die Erfahrung gemacht, daß sie ziemlich viel abkönnen, aber dabei dann auch kaum fressen und wachsen. Auch wenn die Schwankungen in einem Bereich zwischen 22 und 28 Grad liegen. Bei den naturfarbenen Nilos von jemand anderem hatte ich - im selben Becken! - Ausfälle von 50% und inzwischen sehr starke Größenunterschiede.
Meine Mossambicus sind nicht repräsentativ, da ich sie als winzige Jungfische scheinbar aus schlechter Haltung übernommen habe. Die wachsen insgesamt deutlich langsamer aber gleichmäßig. Selbst die abgetrennte Zuchtgruppe mit 8 Grad mehr Wärme und besserem Futter ist nur unwesentlich größer, aber 2 von 3 Mädels haben jetzt die Backen voll. Eskulentus haben auch schon bei 21 Grad abgelaicht.
3.)
Wie schnell darf, sollte eine Temperaturänderung erfolgen?
Wie oben beschrieben, bringt es zumindest meine Roten ganz schön aus dem Rhythmus wenn es um mehr als ca. 5 Grad innerhalb 24 Stunden geht, aber das muss man individuell ausprobieren. Vielleicht spielt hier ja auch die Wasserqualität und die Futterqualität eine zusätzliche Rolle. Die Frage wäre ja auch ob sie es nur aushalten sollen oder sollen sie dabei auch gut fressen und evtl auch laichen.
4.)
Ist die Qualität des Fisches, wenn er langsam bei niedriger Temperatur wächst besser, als wenn er bei eine hohen Temperatur gemästet wird? Bei Lobbstern ist es so, die aus dem Nordatlantik die vergleichsweise alt werden, schmecken einfach am besten!
Kann ich nicht beschwören, würde ich aber vermuten, solange die Tiere durch zu wenig Futter nicht in Stress geraten.
5.)
Welche Auswirkung hat die Wassertemperatur auf das Pflanzenwachstum?
Mit einem einfachen Wärmetauscher könnte man die Kreisläufe auf unterschiedliche Temperaturniveaus einstellen.
Ich denke nicht, daß die Pflanzen etwas gegen die Wärme des Fischwassers einzuwenden hätten, mir ginge es hier um die verpulverte Energie, warum ich die Pflanzen kühler halten würde. Wenn die keine Wärme mögen würden, täten sie im Gewächshaus nicht so abgehen. Ob eine Trennung der Kreisläufe Sinn macht, ist wohl von Tag zu Tag wetterbedingt unterschiedlich und die Frage ist ja auch welchen Fisch man nimmt. Oder meinst du jetzt drinnen? Hast du da auch Beete angeschlossen?
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tilapia zucht und verkauf - von izmirli - 25.11.2014, 19:44
RE: tilapia zucht und verkauf - von FaPo - 04.12.2014, 11:37
RE: tilapia zucht und verkauf - von izmirli - 27.12.2014, 06:25
RE: tilapia zucht und verkauf - von Fisherman - 27.12.2014, 10:49
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