Kaltwasseraquaponik im Gartenteich

[jjacoo]

]Es ist höchste Zeit Euch mal wieder auf dem laufenden zu halten, was mein Projekt betrifft, selten aber ausführlich.:blush:

Irgendwie ist diese Saison der Wurm drin.
Es hakt an vielen Ecken und ich bin noch immer körperlich etwas eingeschränkt durch meinen Unfall und so fallen nach wie vor viele Arbeiten aus.

1. Problem:
Die Hitze stellt dieses Jahr eine echte Herausforderung dar. Bei der ersten Hitzewelle haben wir, trotz Belüftung (etwa 1600l/h + Rieselfiltereintrag), 3 Fische verloren.
Bei knapp 30 Grad Wassertemperatur kann man die Karpfen halt schon fast blau rausholen.:-/
Wobei mich sehr wundert, dass unsere Goldelritzen die eigtl. einen viel höheren
Sauerstoffbedarf haben als Karpfen und Schleien, mopsfidel durch den Teich turnen und nicht gestresst zu sein scheinen.
Die Karpfen allerdings stehen den ganzen Tag unter den beiden Filterrücklaufrohren und halten den Kopf sogar raus in den Wasserschwall (auch heute wieder, Wassertemperatur aktuell bei 24Grad).

Wir haben auf die Hitze reagiert in dem wir zuerst als Notfallmassnahme Ativsauerstoff zugeführt haben.
Ausserdem verschatten wir nun bei Bedarf das GH und lassen kaltes Wasser mit in den Filter laufen . Ausserdem sind die Schwimmpflanzen derart gewuchert, dass der Teich nun zu 2/3 verschattet ist.
Ausserdem haben wir nun immer Aktivsauerstoff für Extremsituationen im Schrank.
Bei Verwendung dessen tut sich allerdings erschreckendes im Teich.


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Was mich zum 2ten Problem führt.

2.
Obwohl das Wasser an sich recht klar und nährstoffarm ist, fallen jede Mende Feststoffe an, diese sammeln sich sowohl an den Fadenalgen an die sämtliche Teichwände bewachsen und fallen auch gemeinsam mit Teilen der Fadenalgen zum Grund.
So sind die Mengen an stinkendem Schlamm die sich innerhalb weniger Tage im Teich sammeln echt erstaunlich gross.
Ein Teil dessen geht natürlich durch die beiden Pumpen in die Filter aber
wir müssen ständig von Hand nachhelfen.
Die Edelstahlsiebe funktionieren in den Vorfiltern zwar als erster Feststoffsammler und sind ein echter Fortschritt, allerdings geht bei 500 Mikrometer noch zuviel an Feststoffen durch und 120 Mikrometer setzen sich recht schnell zu und zwar auf Dauer auch so, dass einfaches Abspülen mit der Gartenschlauchdüse nicht mehr ausreicht.
Da haben wir also auch noch nicht die optimale Lösung.
Das beste daran ist, dass die Fadenalgen dieses Jahr insgesamt wesentlich kürzer sind als in der letzten Saison. Vielleicht liegts an den 5 Graskarpfen, die dieses Jahr ordentlich zugelegt haben, ich sehe die allerdings nur ständig an der Wasserminze kauen die ins Wasser hängt.
Jetzt hemmen jedenfalls die vielen Schwimmpflanzen das Wachstum der Fadenalgen durch die sehen wir allerdings unsere Fische auch kaum.


3. Im Rieselfilter kommt zu wenig Wasser an.
Wir haben im Frühjahr nach Schlauchbruch einen robusteren Schlauch verwendet, diese ist im Innendurchmesser halt etwas kleiner und das macht sich bei etwa 8m Schlauchlänge leider ziemlich stark bemerkbar.
Wir haben zwar eine etwas stärkere Pumpe eingesetzt, durch den Dreck der
sich im Schlauch aber sicher auch absetzt, reicht das so aber nicht aus.
Darunter leidet logischerweise dann der Filterdurchlauf insgesamt.
Ich denke gerade über einen Umbau von Schauch auf 50mm Rohr nach.

4. Die Kieswannen im Gewächshaus senken sich leicht. Und zwar am falschen Ende.
Ich habe zwar genug Folie um die Wände der Kieswannen noch zu erhöhen,
allerdings kommt das Flutniveau im Zusammenhang mit dem Kies durcheinander,
so dass hinten das Wasser über den Kies schaut (wir haben Kies nachgefüllt)
und vorne die Überlaufbögen nicht mehr zuverlässig funktionieren.

5. Wir haben mysteriösen Fischschwund.
Wir hattenmal 50 Karpfen und etwa 100 Schleien und obwohl es sehr schwer ist
das aktuell präzise einzuschätzen, bin ich sicher, dass wir nun weit weiniger Fische im Teich haben.
Wir haben dieses Jahr 3 Fische bei der Hitzewelle verloren und einen der kleineren Karpfen morgens friisch zernagt hinter dem Gewächshaus gefunden.
Wir haben also Raubviehzeug, welches sich die Fische schnappt, wissen aber nicht was es ist, ich tippe auf Waschbär.
Eine installierte Wildkamera hat bisher leider noch keinen Aufschluss gebracht.

6. Zu allem Überfluss haben sich auch noch Kriebelmücken am Teich angesiedelt. Wer sie noch nicht kennt, das ist ganz übles Stechviehzeug. Die Viecher sind nur 3mm gross, allerdings sind die Wirkungen ihrer Stiche viel krasser als bei normalen Mücken. Bei normalen Mückenstichen habe ich nach ner Stunde wieder Ruhe. Bei Kriebelmückenstichen bemerkt man den Biss an sich kaum, allerdings entsteht ein roter Punkt, der oftmals an den nächsten 3 bis 4 Tagen runherum anschwillt, hart und heiss wird und nicht nur juckt sondern schmerzt. So kann man im Moment abends nur mit langen Sachen an den Teich treten sonst bekommt man Ruckzuck ein paar solche Bisse und hat die nächsten Tage Spass.

So, wie Ihr lest, so richtig rund läufts nicht.

In den nächsten Wochen will ich wg, des Schlamms und des Sauerstoffs die Pumpe zum Rieselfilter mit 50mm Rohr verbinden und noch einen zusätzlichen kleinen Rieselfiter am Teich installieren.

Wenn Ihr Fragen, Anregungen oder Tipps habt würde ich mich sehr freuen.