13.08.2020, 14:58
(09.08.2020, 20:27 )WasserUndErde schrieb: Meiner Meinung nach ist es nicht möglich, kommerzielle Aquaponik in DE zu betreiben.
Man braucht ein Gewächshaus, und zwar beheizt, damit man nicht viele Monate im Winter verliert. Damit: zu teuer.
Von ECF habe ich gehört von einem Besucher: Die schaffen keinen Kreislauf, sie geben viel Wasser dazu. Dazu bezahlen Berliner fürs Selber-Pflücken Geld, weil es ein Abenteuer ist für sie.
Von K+S habe ich erfahren, dass die Investitionskosten für industrielle Qualität 6-stellig sind. Ähnliches liest man bei Peter Schreier. Der Sprung vom Basteln zur zuverlässigen Anlage ist sehr teuer.
Lets grow hat ein anderes Geschäftsmodell, sie leben vom Zubehör- und Setzfisch-Verkauf.
Albert hat ja gerade gepostet: Algen als Fischfutter scheint zu funktionieren. Für ihn mag es reichen und funktionieren (mein Kompliment), Überschuss hat er nicht.
Ich selber bin im Lauf der Jahre klar in Richtung Hobby gegangen, am Anfang dachte ich noch, es könnte kommerziell funktionieren. Obwohl mir für lokal und Bio 20 EUR/kg geboten wurden - der Aufwand ist zu gross. Also gehe ich in Richtung Hobby-ohne-Aufwand.
Wolfgang scheint seine Expertise verkaufen zu können, Fische und Pflanzen nicht. Da denkt er an wesentlich grösseren Anlagen - zu teuer in der Anschaffung.
So sehe ich das, ist nur eine Meinung, keine wissenschafliche Studie.
Das klingt ja ziemlich ernüchternd bzw. ernüchtert. Ich frage mich ob man dem Energiekostenproblem nicht doch mehrfach ein Schnippchen schlagen kann:
1. Saisonal agieren - also Warmwasserfische vom späten Frühjahr bis Herbst, Kaltwasserfische in der restlichen Zeit.
2. Beides kombinieren mit kurzen oder langen Übergangsphasen je nach Situation, im besten Fall fast ganzjährig beide Fischarten.
3. Solarstrom und Sonnenkollektoren integrieren
4.Wärmetauscher und vor allem Wärmepumpen einsetzen. Man kann so z.B. zwei Wasserbecken von 15 Grad mit wenig Energieaufwand zu einem mit 10 Grad und einem mit 20 Grad umwandeln.
5. Bei großen Anlagen käme auch infrage, die solar gesammelte Sommerwärme ganzjährig zu speichern, was es ja iauch m Wohnungsbau schon gibt (große mehrstöckige Wasserspeicher von einigen zehntausend Litern bzw. zentrale Riesenspeicher für ganze Wohnviertel).
6. Ist die Aquaponikanlage direkt am Wohnhaus, könnte man sie wie einen beheizten Pool ins häusliche Energiekonzept integrieren. Auf dem Gebiet gibt es ja auch diverse weitere Energiekonzepte wie Blockheizkraftwerk oder auch Solarenergiespeicherung in Wasserstoff, Brennstoffzelle usw...