14.08.2020, 18:54
(13.08.2020, 20:51 )scurth schrieb: Ich glaube das ernüchternde oder traurige ist die Erkenntnis, dass man mit Nahrung kein Geld verdienen kann, d.h. Nahrung als Wert nicht geschätzt wird.
Beispiel: Red Zebra Barsche bei ebayk = 10€ / Stück ... das sind dann vermutlich 100€/kg
Wenn du derartige Preise für Tilapia realisiert bekommst lohnt es sich. Die von dir vorgeschlagene Prozessoptimierung wird das generelle Problem nicht lösen, sondern kann nur die Marge optimieren. Nicht falsch verstehen, kontinuierliche Anpassung und Optimierung ist ja Teil der Aquaponik.
Ich habe mein AP System zum Hobby erklärt und halte nur 10 Tilapien, ziehe diverse Kräuter ganzjährig und im Winter gibt es ein paar Erdbeeren, was für die Kids immer das Highlight ist. Das ganze ist mittlerweile relativ aufwandsneutral, aber weit weg davon profitabel zu sein.
Wenn man das kommerziell aufziehen will, geht das nur mit einem gewissen lokal-hype und Kunden die bewusst mehr bezahlen als beim Discounter um die Ecke, da man mit Sklavenhaltung und Ausbeutung der Natur nicht nachhaltig mithalten kann.
Tja, mal wieder der gute alte Adorno: Es gibt kein richtiges Leben im falschen ;-)
Ein Land in dem man mit der Kombination aus Tier- und Menschenquälerei zum Milliardär werden kann und wo das Essen einen derart niedrigen Stellenwert hat, im Supermarkt alles möglichst Null Komma Irgendwas kosten soll ist vielleicht wirklich nicht das richtige für kommerzielle Aquaponik.
Obwohl - ausgerechnet die Amis kriegen es mit ihrem üblichen Think BIG dann doch wieder hin.
Vielleicht könnte man solche Kilopreise hierzulande ja über irgendwelche Sterneköche generieren.
Ich werde es jedenfalls erstmal auch hobbymäßig aufziehen, für Eigenverbrauch und Gäste. Und falls alles gut klappt, kann die AP ja eines Tages eine gewisse Attraktion für künftige Übernachtungsgäste auf meinem Bauernhof darstellen...