Aquaponik in der Oberpfalz

Gyver · (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.04.2017, 18:59 von Gyver.)

Naja, geblockt im Sinne, dass oben nur das Kartoffelkraut ungenutzt ist. Wenn man Tomaten drauf pfropft sieht das vielleicht anders aus. Ich bin gespannt...

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Vor dem Pfropfen und Umsetzen in Kies, sind schon die Ansätze für Kartoffeln sichtbar.

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viele Grüße,
Andreas

rodemkay · 24.04.2017, 19:00

Ich drück die Daumen und bin gespannt

Gyver · 07.05.2017, 16:12

Heute gibt's nur Negatives zu berichten.

Viel zu spät habe ich bemerkt, dass die Fische krank geworden sind. Weiße Flecken auf der Haut, die sich dann schnell ausgebreitet haben. Betroffen sind mehr oder weniger alle Fische. Gestern also das Salzbad mit 20g/l gemacht und dabei festgestellt, dass einige Fische noch Verletzungen aus dem Teich mitgebracht hatten, die ich am Anfang gar nicht gesehen hatte. Deutliche Wunden, die vom Fischreiher stammen müssen, haben vermutlich den Nährboden für den Befall gebildet. Diese habe ich dann auch gleich von ihrem Leiden erlöst und den Bestand somit um die Hälfte reduzieren müssen. Das System läuft jetzt mit ca. 0,25% Salzgehalt weiter. Außerdem dürfte mit der Aeroponik mehr Sauerstoff ins System kommen und zusätzlich habe ich eine 5m³/h Pumpe zwischen Biofilter und Fischbecken gesetzt.
Ich hoffe, dass ich die Situation wieder in den Griff bekomme...

Das aufpfropfen der Tomaten auf die Kartoffel hat auch nicht geklappt. Der Tomatenstamm ist einfach vertrocknet, obwohl ich extra noch ein Gewächshaushütchen drüber gestellt hatte, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten. Da muss ich die Technik noch verbessern...

Die Trauermücken vermehren sich auch immer mehr. Ich versuche mit Gelbstickern und Raubmilben dem ganzen Entgegen zu wirken. Ich hoffe, die Raubmilben vertragen auch den Salzgehalt, oder anders rum gedacht, vertragen die Trauermückenlaven evtl. das Salz nicht und reduzieren sich dadurch. Keine Ahnung, wir werden sehen wie es weiter geht. Das war jedenfalls das bisher schlimmste Wochenende in meinem AP Werdegang... :(

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rodemkay · 07.05.2017, 16:34

schade, ich hoffe es geht positiv weiter

DomWeb · 08.05.2017, 08:07

Tut mir leid zu hören, aber das ist der Grund warum wir solange die Fische quarantänisieren.
Wir haben die Karpfen seit 4.4 im Quarantäne-System und die sind noch nicht 100% fit.

Wolf-Aqua · 08.05.2017, 09:16

Mein Beileid!

Ich hoffe, dass Pflanzen und Firschkreislauf getrennt werden können. Ansonsten gehen dir bald die Pflanzen wegen dem Na ein.

Beim "veredeln" immer 100% mehr ansetzen als man später Pflanzen brauch. So machen es auch die großen hier in NL.
Vlt. anstelle von Kartoffel auf Tomate erst mal mit Tomate auf Tomate üben. Als Unterlage wird die Sorte "Vigomax" oft empfohlen.

Gyver · 08.05.2017, 20:00

Danke für Eure Rückmeldungen,

Wolfgang, dein Hinweis hat mir einen Denkanstoß gegeben und habe recht einfach die Pflanzen vom Fischkreislauf trennen können. Jetzt kann ich im Pflanzenbereich schon mal anfangen das Salz wieder rauszuverdünnen...

Dom, wie sieht denn so ein Quarantäne-System aus. Wird da regelmäßig Wassertausch gemacht um die Parasiten raus zu bekommen? Würde mich prinzipiell mal interessieren wie so was funktioniert und wie man diese Parasiten und Keime frühzeitig identifizieren kann. Ich will mich da künftig intensiver drum kümmern.

viele Grüße,
Andreas

D Mark · 09.05.2017, 07:26

Hallo
so ein Rückschlag tut weh, gerade wenn er so aus dem Nichts kommt. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Bekämpfung der Probleme.
Aber man sagt ja, die Nacht ist vor der Dämmerung am finstersten.

Gegen den Fischreiher, sowie Katze und co. hatte ich mal irgendwo ein System gesehen.HuKaRei oder so ähnlich.
Per Bewegungsmelder wurde im Strahl Wasser auf die Mistviecher geschossen...oder nen kleinen Hund anschaffen der sie verjagt ö)

Gruß
Mark

Hossa · 11.05.2017, 19:36

Hi Andreas
Das ist echt ärgerlich, vor allem für die Fische. Hoffe du kriegst die Fischis wieder auf Kurs. Habe auch ein Jahr später trotz verdünnen und Wasserwechsel noch leichte Salzkrusten auf einigen Hydrokügelchen. Bis jetzt fahre ich immer noch mit den 10 Goldis und werde wahrscheinlich noch einige Tilapien reinnehmen. Parasitenfreie Karpfen gibts in der Schweiz fast nirgends. Habe mir auch schon überlegt ob es nicht ne möglichkeit gibt die Karpfen zu züchten, ähnlich wie bei den Kois. Somit könnte man ev. die Problematik mit den Parasiten aus dem Teich in den Griff kriegen. @ Dom hast du das schon probiert?
Grüsse
Daniel

DomWeb · 12.05.2017, 05:52

Das haben wir vor aber dazu brauchst du 3-4 Jahre alte Karpfen.
Ändert natürlich den Ansatz aber ist es meiner Meinung nach wert.

Gyver · 14.05.2017, 10:46

Es ließ sich leider nicht aufhalten. Es sind aktuell noch 3 Karpfen übrig.
Hat jemand eine Idee, wie es jetzt am besten weiter gehen kann? Da habe ich einige Ansätze. Kann mich aber nicht entscheiden, was das Beste ist und bin mir auch nicht sicher wie ich das machen soll.
1. Noch mal von vorne anfangen und den Fischbesatz neu beginnen. Wie muss ich das System behandeln, damit das möglich ist? Reicht da ein Wasserwechsel 100% und ein par Wochen mit Harnstoff?
2. Die aktuelle Saison ohne Fische und mit Nährlösung weiter machen, um so wenigstens die Pflanzen zu retten. Schadet das dem System, oder den Fischen im nächsten Jahr, wenn ich hier mit Nährlösung in das System gehe und über den nächsten Winter alles trocken lege?
3. Mit den robusten Goldfischen weiter machen. Wie muss ich das System dafür vorbereiten? Reicht da ein Wasserwechsel?

viele Grüße,
Andreas

Wolf-Aqua · 15.05.2017, 22:35

Denke, es ist relativ einfach möglich Karpfen zu reproduzieren.

Vorteil von den Karpfen aus Teichen ist, dass ihr Imunsystem wahr. einiges mehr ab kann als das von Karpfen aus einer KLA.
Wenn die Kapfen Dom´s Hälterung erst mal überlebt haben sollten das robuste Besatzfische sein.

Werde in ein paar Jahren, wenn Platz und Geld vorhanden ist, versuchen Karpfen zu züchten. Habe die Möglichkeit an Tiere zu kommen die schon über 15 Generationen in KLA Vermehrt worden sind.

Zitat:1. Noch mal von vorne anfangen und den Fischbesatz neu beginnen. Wie muss ich das System behandeln, damit das möglich ist? Reicht da ein Wasserwechsel 100% und ein par Wochen mit Harnstoff?
2. Die aktuelle Saison ohne Fische und mit Nährlösung weiter machen, um so wenigstens die Pflanzen zu retten. Schadet das dem System, oder den Fischen im nächsten Jahr, wenn ich hier mit Nährlösung in das System gehe und über den nächsten Winter alles trocken lege?
3. Mit den robusten Goldfischen weiter machen. Wie muss ich das System dafür vorbereiten? Reicht da ein Wasserwechsel?

Sehr ähnliche Erfahrungen habe ich auch schon gemacht (s. Aquaponik macht Schule). Was ich damals gemacht habe ist, für 3 Monate keine Fische und dann neu besetzt mit qualitäts Besatz (Primus).
Die Pflanzen habe ich damals allerdings vollkommen falsch ernährt....Das würde mir heute nicht mehr passieren!

Verwendest du eig. eine Form der Entkeimung? UVC, Ozon etc....

Gyver · 17.05.2017, 19:35

Danke Wolfgang, nee, ich verwende keinerlei Entkeimung und habe auch aktuell gar nichts der gleichen hier. Mit den Tilapia letztes Jahr hatte ich ja ein rundrum sorglos Paket. Ich musste nur Füttern und schlachten. Da gabs keinerlei Probleme. Das hat mich mit den Karpfen jetzt schon sehr überrascht. Zumal ich davon ausgegangen bin, dass es da erst recht keine Probleme gibt, weil die robuster sind. Das war natürlich sehr naiv.
Ich werde jetzt versuchen mich ein wenig schlau zu machen, wie ich die Zeit ohne Fische überbrücken kann und wie ich die Wasserqualität hinsichtlich Keime und Bakterien für den Neubesatz bestimmen und positiv beeinflussen kann.
Deinen Bericht hatte ich letztes Jahr gelesen, hatte aber schon wieder vergessen, dass du ganz ähnliche Erfahrungen machen musstest.

Viele Grüße
Andreas

Hossa · 08.06.2017, 11:27

Hallo Andreas

Wie fährst du im Moment? Nimmt mich wunder, kann meine Kreisläufe noch nicht trennen muss mir da Gedanken machen.
Bist du noch mit Harnstoff am zirkulieren? Wie geht's den letzten Fischen.
Gruss
Dani

Gyver · 10.06.2017, 11:43

Hallo Dani,
ich kann mich aktuell leider nicht so intensiv um das System kümmern wie ich eigentlich möchte. Jetzt, nach dem ich keine Fische mehr habe, muss ich mir erst mal Gedanken über die Bestimmung der Wasserqualität machen, die über das messen von Nitrat, Phosphor und Eisen hinaus geht. Also eben Keime, Bakterien und son Zeug. Habe mich da aber noch nicht wirklich eingelesen.
Beim Trennen der Kreise habe ich einfach die Pumpe aus dem Sumpf direkt in das Beet umgeleitet und zwischen Fischtank und Trommelfilter mit Biofilter eine zweite Pumpe zirkulieren lassen. Den Wasserstand habe ich dann so niedrig gewählt, dass das Wasser nicht ins Beet rüber läuft. Ich habe aber nur 2 Tage später festgestellt, dass Nitrit im Fischbecken schnell gestiegen ist. Bedeutet, dass mein Biofilter mit Helix sehr ineffektiv ist. Obwohl er optisch ganz gut mit den Luftausströmern durchgewirbelt wird. Ich denke meine Nitratbakterien befinden sich eher im Kiesbeet. Ich habe dann das System wieder in den Grundzustand versetzt und nachdem die Fische nicht gerettet werden konnten, durch Teilwasserwechsel den Salzgehalt wieder reduziert.
Die Pflanzen habe ich dann die letzten Wochen mit Harnstoff gefüttert. (8Teelöffel auf 500ml, 2x täglich 20ml) Nitrat ist in der Zeit trotzdem allmählich von 80 auf 20 gesunken. Phosphor hat sich von 3 auf 1 reduziert und das habe ich zum Anlass genommen ein wenig Flüssigdünger hinzuzufügen. Ich hatte noch 200ml Tomatenflüssigdünger von der Vorzucht übrig. Die habe ich zugegeben. Gerade mal über 2 Tage war ein sprunghafter Anstieg auf NH4=0,5 NO2>1,6 und NO3>80 zu beobachten.
Ich werde mir jetzt einen geeigneten Dünger raus suchen und damit versuchen die Früchte reifen zu lassen. Habe aber noch keine Ahnung wofür ich mich entscheiden werde. Bin mir auch noch nicht sicher, ob in diesem Jahr noch mal Fische einsetze, oder gleich erst in der nächsten Saison damit neustarte...

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