22.10.2014, 15:13
Erst mal sorry, ich hatte mehrere Monate kein Internet. Da habe ich bei Nachbars natürlich nur das Nötigste online erledigt.
Ich habe mir ja Anfang August eine Zuchtgruppe O. esculentus gekauft. Es sind 2 Kerle mit jeweils ca 15 cm und 3 Weiber: ca 12, 14 und 18 cm. Das Becken hat 300 Liter.
Nach 3 Wochen hatte das kleinste Weibchen das Maul voll. Ich habe sie mit einem großen, feinen Käscher rausgefangen und sie hat fast die Hälfte der Eier ausgespuckt. Später im kleinen Extra-Becken hat sie davon nur ein paar wenige wieder aufgenommen. Ein Teil war gerade so geschlüpt, es hingen winzige Larven an dem riesigen Dotter. Der kurzfristig gebastelte Egg-Tumbler hat zwar ordnungsgemäß funktionert, aber es kamen nur ein Bruchteil der Larven durch. Die unfertigen Eier haben sich nicht weiterentwickelt, obwohl sie orange waren. Einzelne weiße hatte ich aussortiert. Übrig geblieben sind 19 Jungfische, von denen sich 15 super entwickeln und 4 Stück nicht richtig wachsen wollen. Ob das nun die 4 aus dem Tumbler sind, kann ich ich nur vermuten.
Selbst wenn es so ist, würde ich den Fehler erst mal bei mir suchen, schließlich klappt das ja weltweit mit großem Erfolg.
Vor drei Wochen hatten dann die anderen beiden Damen dicke Backen. Ich habe sie zunächst innerhalb des Beckens von den anderen mit Hilfe einer Plexiglasscheibe abgetrennt und ihren Bereich durch verschieben langsam verkleinert. Mit etwas Geduld konnte ich die Große ("Gollum", weil sie so knochig ist und einen riesen Schädel hat) in ein relativ kleines Kunstoff-Rohr drängeln. Dann habe ich die offene Seite mit der Hand zugehalten, stark schräg gekippt und schnell ins vorbereitete Nachbarbecken gehoben. Es hat Alles super geklappt und die Dame kam relativ entspannt und mit feste geschlossenen Backen im Exil an. Ich musste mich weitere 12 Tage gedulden, da spie sie dann mit einem Mal eine große Menge (ca 60-80) gleichmäßig und weit entwickelter Jungfische aus.
Bei ihrer mittelgroßen Schwester hat es nicht ganz so toll funktioniert. Sie ließ sich nicht mit Ruhe in die Röhre manövrieren und bekam Panik und schaukelte sich hoch, als sie nicht durch die Plexiglasscheibe konnte - obwohl ich zurücktrat und versuchte ihr keinen Druck zu machen. Dabei spuckte sie schon ettliche junge Larven aus, daher griff ich dann beherzt zum Kescher und setzte sie schnell um. Hier verlor sie noch ein paar weitere Larven. Danach konnte ich noch weitere 17 Larven aus dem großen Becken herüber retten. Sie waren recht unterschiedlich entwickelt. 10 Stück hatten kaum noch Dotter, schwammen direkt unter der Oberfläche und wurden nicht weiter beachtet. Die etwas unfertigeren, die mehr am Boden zappelten und ab und an zu einem Sprint durchs Becken ansetzen, wurden nach und nach wieder eingesammelt, aber auch immer mal wieder ausgespuckt. Sie haben sich seitdem alle (ca 40 Stk.) gut entwickelt und es sind kaum noch Unterschiede zu sehen.
Meine Suche nach bezahlbaren einzelnen Tonröhren zum streßfreien Rüberheben brachte bisher keinen Erfolg. Auf Plastik dauerhaft im Becken würde ich gerne verzichten, außerdem schwimmen meine Rohre leider. Aber ich werde wohl einfach jetzt umdekorieren und einen meiner "Weinflaschenbausteine" mit den 6 Versteckrören in das große Becken geben und so drehen, daß ich sie gut einsehen kann. Dann besorge ich noch ein Stück Kunststoffrohr, das gut hineinpasst aber nicht viel schmaler ist und zwei passende, dicht schließende Deckel. Das müsste dann doch eigentlich gut klappen zum Umsetzen. Dann kann man das bei Bedarf einfach in die besetzte Unterkunft reinschieben, Deckel zu und rüber damit.
Bei ausreichend Platz würde ich die entsprechende Dame einfach mit einer Filtermatte abtrennen, aber das Becken ist leider nicht besonders lang, vor allem für zwei Männerreviere. Das überlege ich derzeit noch zu ändern, damit mehr Ruhe in das große Becken kommt.
Vielleicht probiere ich das mit dem Tumbler nächtstes Jahr auch mal, aber ich habe ja eigentlich sowieso (noch) kein Interesse an an riesigen Stückzahlen. Das wird diesen Winter eh schon eng genug in den Becken. Und dann müssen die Esculentus erst mal auch schmecken. :P
So lange halte ich diese halbwegs natürliche Aufzucht für mich persönlich für besser. Ich werde auch versuchen, die Jungtiere der verschiedenen Mütter getrennt aufzuziehen, um besser selektieren zu können und verschiedene Stämme aufzubauen. Und demnächst dann auch die beiden Männchen gezielt abwechselnd einzusetzen.
So long, Chris
Und entschuldigt, daß es wirklich mal wieder "so long" geworden ist, ich leide unter heftigem Web-Mitteilungsstau und habe mir nach einer heftigen Zahn-OP zwei Tage frei genommen.
Ich habe mir ja Anfang August eine Zuchtgruppe O. esculentus gekauft. Es sind 2 Kerle mit jeweils ca 15 cm und 3 Weiber: ca 12, 14 und 18 cm. Das Becken hat 300 Liter.
Nach 3 Wochen hatte das kleinste Weibchen das Maul voll. Ich habe sie mit einem großen, feinen Käscher rausgefangen und sie hat fast die Hälfte der Eier ausgespuckt. Später im kleinen Extra-Becken hat sie davon nur ein paar wenige wieder aufgenommen. Ein Teil war gerade so geschlüpt, es hingen winzige Larven an dem riesigen Dotter. Der kurzfristig gebastelte Egg-Tumbler hat zwar ordnungsgemäß funktionert, aber es kamen nur ein Bruchteil der Larven durch. Die unfertigen Eier haben sich nicht weiterentwickelt, obwohl sie orange waren. Einzelne weiße hatte ich aussortiert. Übrig geblieben sind 19 Jungfische, von denen sich 15 super entwickeln und 4 Stück nicht richtig wachsen wollen. Ob das nun die 4 aus dem Tumbler sind, kann ich ich nur vermuten.
Selbst wenn es so ist, würde ich den Fehler erst mal bei mir suchen, schließlich klappt das ja weltweit mit großem Erfolg.
Vor drei Wochen hatten dann die anderen beiden Damen dicke Backen. Ich habe sie zunächst innerhalb des Beckens von den anderen mit Hilfe einer Plexiglasscheibe abgetrennt und ihren Bereich durch verschieben langsam verkleinert. Mit etwas Geduld konnte ich die Große ("Gollum", weil sie so knochig ist und einen riesen Schädel hat) in ein relativ kleines Kunstoff-Rohr drängeln. Dann habe ich die offene Seite mit der Hand zugehalten, stark schräg gekippt und schnell ins vorbereitete Nachbarbecken gehoben. Es hat Alles super geklappt und die Dame kam relativ entspannt und mit feste geschlossenen Backen im Exil an. Ich musste mich weitere 12 Tage gedulden, da spie sie dann mit einem Mal eine große Menge (ca 60-80) gleichmäßig und weit entwickelter Jungfische aus.
Bei ihrer mittelgroßen Schwester hat es nicht ganz so toll funktioniert. Sie ließ sich nicht mit Ruhe in die Röhre manövrieren und bekam Panik und schaukelte sich hoch, als sie nicht durch die Plexiglasscheibe konnte - obwohl ich zurücktrat und versuchte ihr keinen Druck zu machen. Dabei spuckte sie schon ettliche junge Larven aus, daher griff ich dann beherzt zum Kescher und setzte sie schnell um. Hier verlor sie noch ein paar weitere Larven. Danach konnte ich noch weitere 17 Larven aus dem großen Becken herüber retten. Sie waren recht unterschiedlich entwickelt. 10 Stück hatten kaum noch Dotter, schwammen direkt unter der Oberfläche und wurden nicht weiter beachtet. Die etwas unfertigeren, die mehr am Boden zappelten und ab und an zu einem Sprint durchs Becken ansetzen, wurden nach und nach wieder eingesammelt, aber auch immer mal wieder ausgespuckt. Sie haben sich seitdem alle (ca 40 Stk.) gut entwickelt und es sind kaum noch Unterschiede zu sehen.
Meine Suche nach bezahlbaren einzelnen Tonröhren zum streßfreien Rüberheben brachte bisher keinen Erfolg. Auf Plastik dauerhaft im Becken würde ich gerne verzichten, außerdem schwimmen meine Rohre leider. Aber ich werde wohl einfach jetzt umdekorieren und einen meiner "Weinflaschenbausteine" mit den 6 Versteckrören in das große Becken geben und so drehen, daß ich sie gut einsehen kann. Dann besorge ich noch ein Stück Kunststoffrohr, das gut hineinpasst aber nicht viel schmaler ist und zwei passende, dicht schließende Deckel. Das müsste dann doch eigentlich gut klappen zum Umsetzen. Dann kann man das bei Bedarf einfach in die besetzte Unterkunft reinschieben, Deckel zu und rüber damit.
Bei ausreichend Platz würde ich die entsprechende Dame einfach mit einer Filtermatte abtrennen, aber das Becken ist leider nicht besonders lang, vor allem für zwei Männerreviere. Das überlege ich derzeit noch zu ändern, damit mehr Ruhe in das große Becken kommt.
Vielleicht probiere ich das mit dem Tumbler nächtstes Jahr auch mal, aber ich habe ja eigentlich sowieso (noch) kein Interesse an an riesigen Stückzahlen. Das wird diesen Winter eh schon eng genug in den Becken. Und dann müssen die Esculentus erst mal auch schmecken. :P
So lange halte ich diese halbwegs natürliche Aufzucht für mich persönlich für besser. Ich werde auch versuchen, die Jungtiere der verschiedenen Mütter getrennt aufzuziehen, um besser selektieren zu können und verschiedene Stämme aufzubauen. Und demnächst dann auch die beiden Männchen gezielt abwechselnd einzusetzen.
So long, Chris
Und entschuldigt, daß es wirklich mal wieder "so long" geworden ist, ich leide unter heftigem Web-Mitteilungsstau und habe mir nach einer heftigen Zahn-OP zwei Tage frei genommen.